HSV: Investor Kühne will größere Beteiligung - Vorstandsboss Hoffmann greift ein

Von SPOX
Klaus-Michael Kühne will seinen Einfluss beim HSV nach oben schrauben
© getty

Wird der Einfluss von Klaus-Michael Kühne beim HSV noch größer? Der Hamburger SV betritt Neuland, die Hanseaten sind erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die zweite Bundesliga abgestiegen - trotz der Millionen von Investor Kühne. Der bedauert diesen Umstand zwar, blickt aber optimistisch in die Zukunft. Und er will sein Engagement nochmals nach oben schrauben.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Von der MOPO gefragt, was er sich für die HSV-Zukunft wünsche, antwortete Kühne: "Dass man mir die Möglichkeit gibt, meine Beteiligung an der HSV Fußball AG um bis zu zehn Prozent aufzustocken. Damit könnten die Finanzen stabilisiert und - mit der gebotenen Vorsicht - die Mannschaft maßgeblich verstärkt werden."

Der HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann schob Kühnes Vorhaben einen Riegel vor. "Ich habe auf der Mitgliederversammlung im Februar gesagt, dass ein Verkauf weiterer Anteile für mich kein Thema ist. An dieser Haltung hat sich nichts geändert", sagte Hoffmann der MOPO. Die Tür für Kühne soll damit aber nicht geschlossen sein: Wir werden weiterhin intern vertraulich mit Herrn Kühne sprechen und uns an keiner öffentlichen Diskussion beteiligen.

Klaus-Michael Kühne: Titz fehlt das Geld für Wunschspieler

Kühne argumentierte, dass Trainer Christian Titz aktuell "noch vier neue Spieler mit besonderem Entwicklungspotenzial" brauche: "Offensichtlich hat er einiges auf dem Zettel, aber es fehlt das Geld. Bisher ist es mir nicht gelungen, die zuständigen HSV-Gremien davon zu überzeugen, dass mir eine höhere Beteiligungsquote an der HSV Fußball AG eingeräumt wird, wofür eine Satzungsänderung erforderlich ist. Wenn diese Voraussetzung erfüllt wird, werde ich weiter helfen."

Immerhin sei seine Unterstützung des HSV nie eine Geschäftsbeziehung gewesen: "Ich bin von Kindesbeinen an Fan, und als Hamburger stark daran interessiert, dass wir - wie früher einmal - über einen deutschen und möglichst sogar europäischen Spitzenverein verfügen. Der Abstieg sollte vorübergehender Natur sein und dazu dienen, neue Kräfte zu sammeln."

Kühne über HSV: "Es gab auch erhebliche Rückflüsse"

Darüber hinaus räumte Kühne mit den Gerüchten auf, wonach er schon über 100 Millionen Euro in den HSV-Kader investiert habe. "Ich habe keine 100 Millionen Euro investiert - es gab auch erhebliche Rückflüsse", betonte der Investor. "Im Übrigen besteht mein Engagement zur Hauptsache aus einer Beteiligung von etwas mehr als 20 Prozent an der HSV Fußball AG. Das ist kein verlorenes Geld, sondern eine, wenn auch sehr langfristig zu betrachtende, Wertanlage."

Natürlich sei er dennoch enttäuscht darüber, dass seine Unterstützung bisher "sehr wenig" gebracht habe. Für die Zukunft ist er dennoch optimistisch: "Ich glaube, dass der HSV wesentlich besser aufgestellt ist, sofern der Vorstand die strategischen Pläne konsequent umsetzt und eine Einheit bildet."

Den neuen Sportdirektor Ralf Becker hat er zwar noch nicht kennengelernt, dafür hatte er "ein aufschlussreiches Gespräch mit Trainer Christian Titz, der für mich ein großer Hoffnungsträger ist. Wenn ihm genügend Mittel und Möglichkeiten zur Verfügung gestellt werden, kann er eine sehr gute Mannschaft formen."

Artikel und Videos zum Thema