Borussia Dortmund in der Kaderanalyse: Was tut sich auf der BVB-Baustelle?

Der BVB geht mit Trainer Lucien Favre in die neue Saison.
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BVB: Die Situation in der Abwehr

Personal: Manuel Akanji, Abdou Diallo, Ömer Toprak, Dan-Axel Zagadou, Marcel Schmelzer, Raphael Guerreiro, Lukasz Piszczek, Achraf Hakimi, Jeremy Toljan

Fragezeichen: Jeremy Toljan

Kandidaten: keine

Situation:

Im Defensivverbund sind die Planungen nach den Transfers von Diallo und Hakimi abgeschlossen. Jede Position für sich genommen wird interessant zu beobachten sein, denn Favre hat überall große Auswahl.

Dem Innenverteidigerpärchen Diallo und Akanji wird die Zukunft gehören, dazu muss man kein Prophet sein. Die Frage ist nur, wann die Zukunft genau beginnt, denn einen erfahrenen Spieler wie Toprak sollte man nicht abschreiben.

Der ehemalige Leverkusener hatte in seinem ersten Jahr bei den Schwarzgelben kein leichtes Standing, stabilisierte sich aber unter Peter Stöger enorm und trug bisweilen auch positiv zur Spieleröffnung bei. Aufgrund der hohen Anzahl an Spielen wird Toprak auf seine Einsätze kommen.

Ähnlich schwierig hatte es Zagadou, der unter Bosz zunächst auf der für ihn ungewohnten Linksverteidigerposition aushelfen musste und anschließend bei Stöger nur noch auf ein einziges Pflichtspiel kam. Die Zukunft des Franzosen liegt in der Mitte und dort wird er auch unter Favre seine Spiele bekommen - er geht jedoch als klare Nummer vier ins Rennen.

Blickt man auf die Flügel, war lange klar: Piszczek rechts und Schmelzer links. Es sollte nicht verwundern, wenn sich an dieser Begebenheit auch unter Favre nur wenig ändert. Doch bleiben alle fit, hat der Coach auch hier die Qual der Wahl.

Schmelzer kam aufgrund von Verletzungen nie in die letzte Saison, dazu schien ihn das Kapitänsamt zumindest in seinen Leistungen nicht gerade zu beflügeln. Die Binde hat der Linksverteidiger nun abgegeben, sein Konkurrent bleibt jedoch Guerreiro. Dem erging es im letzten Jahr ähnlich, auf 15 Pflichtspiele beschränkte sich seine Einsatzzeit.

Der Portugiese war unter Tuchel noch eine Option fürs Mittelfeld und könnte theoretisch auch bei Favre eine werden, angesichts der Vielzahl an Spielern in diesem Mannschaftsteil ist das aber schwer vorstellbar. Auch ein Wechsel des Spielers scheint ausgeschlossen: "Raphael hatte keine glückliche Saison. Wir sind aber froh, dass er jetzt verletzungsfrei ist - und hoffentlich wieder zu seiner alten Form findet", sagte Sportdirektor Michael Zorc.

Piszczek hat in Leihgabe Hakimi ein vielversprechendes Talent als Konkurrent gegen sich. Die Versuche, bereits in den Vorjahren eine ordentliche Alternative zum Polen zu finden, schlugen fehl. Piszczek, das wurde in der Folge seiner langwierigen Hüftoperation 2013 deutlich, braucht künftig mehr Pausen.

Hakimi bringt die Anlagen mit, dies zu gewährleisten. Der Marokkaner besticht als gelernter offensiver Flügelspieler durch seinen Zug nach vorne und Ballsicherheit, auch die Arbeit gegen den Ball sieht vielversprechend aus. Sollte Hakimi der Start gelingen, könnte es Piszczek schwer haben.

Bleibt Vorjahresneuzugang Toljan, der immer wieder mit einem Wechsel in Verbindung gebracht wird und ein Kandidat für die Verkleinerung des üppigen Kaders bleibt. Der Ex-Hoffenheimer überzeugte bislang nicht, ist aber für die rechte wie linke Seite eine Option. Andererseits spielten auch Zagadou und Akanji bereits links und der Weg vorbei an Piszczek und Hakimi scheint unrealistisch.