Bundesliga, Stimmen zum 9. Spieltag - Mario Gomez frustiert: "Der Fußball ist sehr brutal"

SPOX
27. Oktober 201821:47
Mario Gomez spielte gegen Hoffenheim glücklos.getty
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Die Bayern sind nach dem Sieg in Mainz nicht unzufrieden, wissen die Leistung aber einzuordnen. Lucien Favre hadert beim BVB mit den vergebenen Chancen, Horst Heldt ist stinksauer auf den Video-Schiedsrichter. Und in Stuttgart herrscht Tristesse.

Hier sind die Stimmen und Reaktionen zum 9. Spieltag der Bundesliga.

TSG Hoffenheim - VfB Stuttgart 4:0

Markus Weinzierl (Trainer VfB Stuttgart) ...

... zum Spiel: "Wir haben 82 Minuten in Unterzahl gespielt. Das ist natürlich brutal, da musst du dir als Schiedsrichter auch der Reichweite klar sein, dass du das Spiel entschieden hast. Ich hätte sie nicht gegeben, das hat uns brutal getroffen. Wir haben super begonnen und müssen durch Mario Gomez in Führung gehen. In solchen Situationen brauchst du auch das notwendige Glück. In der ersten Hälfte haben wir es gut gemacht."

... zur Situation: "Ich wusste um die Schwierigkeit dieser Situation. Dass die Auftaktgegner mit Dortmund und Hoffenheim schwer sind, wussten wir. Dass man dann Probleme hat und nicht vor Selbstvertrauen strotzt, ist auch klar. Dem stellen wir uns. Wir müssen jetzt das Negative abstellen und die positiven Dinge über 90 Minuten spielen. Die Gegentore sind zu einfach und wir dürfen nicht nach dem ersten Gegentor das zweite und dritte direkt hinterher bekommen, das ist tödlich. Der Mannschaft fehlt ein Erfolgserlebnis, das Selbstverständnis und die Leichtigkeit."

... zur Lage (vor dem Spiel): "Es ist eine schwierige Situation. Der VfB hat zu wenige Punkte, eine schwierige Phase mit einem schweren Programm und vielen verletzten Spielern. Und Spielern, die nicht vor Selbstvertrauen strotzen."

Michael Reschke (Vorstand Sport VfB Stuttgart) ...

... zum Spiel: "Wir haben gegen eine Mannschaft gespielt, die letztes Jahr Dritter in der Bundesliga war. Sie haben es sehr klug gemacht, Kompliment an Hoffenheim. Wir müssen jedes einzelne Tor und die Leistung in der zweiten Halbzeit analysieren. Da gibt es viele Punkte, die nicht gepasst haben. Aber auch Punkte, die positiv waren."

... zur Lage: "Ich empfinde das als schwierige und bittere Situation. Für uns ist es wichtig, nach vorne zu blicken, nicht ratlos zu sein und an Lösungen zu denken. Für Markus und mich war es von Anfang an klar, dass das Auftaktprogramm brutal schwer ist. Ich bin total überzeugt davon, dass wir mit ihm den Weg zum Klassenerhalt finden werden. Er ist sehr fokussiert, hat eine klare Ansprache und einen sehr guten Umgang mit der Mannschaft. Da gibt es im Moment keinen Zweifel. Jetzt geht es nur darum, die Klasse zu halten. Dass ich mich als Hauptverantwortlicher im sportlichen Bereich nach so einer Bilanz hinterfragen muss, ist auch völlig klar. Die Hälfte der Neuzugänge fällt lange verletzungsbedingt aus, das ist ein Fakt."

Mario Gomez (Stürmer VfB Stuttgart): "Im Moment ist der Fußball sehr brutal zu uns. Das Gute an der Sache ist, dass es das erste und nicht das letzte Drittel der Saison ist. Wir können und müssen darauf reagieren, Kleinigkeiten ändern. Ich hatte die letzten Jahre ähnliche Situationen und da war ich weitaus skeptischer, wie das enden soll. Wir haben eine funktionierende Mannschaft, es ist nichts vorgefallen, wir machen keine Ergebnisse. Das ist brutal, wir kriegen im Moment die volle Breitseite. Fußball ist hart, das wissen wir alle."

Julian Nagelsmann (Trainer TSG 1899 Hoffenheim) ...

... zum Spiel: "Ich freue mich, dass wir zu Null gespielt haben. Natürlich hatten wir bei zwei Situationen Glück, beim Pfostenkopfball nach der Ecke und bei der ersten Chance von Gomez. Die Rote Karte hat mich kurzzeitig sogar geärgert, weil unser Plan dann nicht mehr so gepasst hatte. Den mussten wir dann umstellen. In der zweiten Hälfte hatte der Gegner dann keine Chance mehr."

... zum Pokal-Duell gegen Leipzig: "Mit der Leistung wie in der zweiten Halbzeit kann man in Leipzig weiterkommen."

... zur Chancenverwertung (vor dem Spiel): "Es ist ein Problem, dass wir uns viele Chancen herausarbeiten und zu wenige nutzen. Der Fokus liegt darauf, zu Null zu spielen. Wir sind offensiv so stark, dass wir immer Tore schießen können. Wenn wir das schaffen, ist die Wahrscheinlichkeit um ein Vielfaches höher, zu gewinnen."
... zu Nelson (vor dem Spiel):"Er hat keine einfache Zeit bei Arsenal gehabt und wurde jetzt mit Spielzeit belohnt. Ich hoffe, dass er seine Torquote ausbauen kann."

Wolfgang Dietrich (Präsident VfB Stuttgart) vor dem Spiel: "Weinzierl sucht eine Wohnung und macht einen Vierjahresmietvertrag. Wir wissen, wie ernst die Lage ist. Der Kader ist stark genug, dass wir sukzessive wieder dorthin kommen, wo wir hin wollen. Die Rahmenbedingungen dafür haben wir."

Borussia Dortmund - Hertha BSC 2:2

Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Wir haben es sehr gut gemacht. In der zweiten Halbzeit hatten wir die Gelegenheiten zum 3:1. Leider machen wir es nicht und leider machen wir dann einen kleinen Fehler. Aber das ist Fußball."

Mario Götze (Borussia Dortmund): "Wenn man den Spielverlauf betrachtet, fühlt es sich definitiv wie eine Niederlage an. Es sind gefühlt zwei verlorene Punkte. Natürlich haben wir die großen Möglichkeiten in der zweiten Halbzeit nicht genützt, das müssen wir uns ankreiden lassen. Wir machen alles gemeinsam als Mannschaft, heute hat es zum ersten Mal nicht funktioniert, dass wir effizient waren."

Marco Reus (Borussia Dortmund): "Die letzten Minuten haben wir etwas naiv gespielt. Wir müssen cleverer sein und nicht immer vier, fünf Tore schießen. Auch ein 2:1 gibt drei Punkte."

Pal Dardai (Trainer Hertha BSC): "Wir hatten einen guten Plan und können stolz auf die Mannschaft sein. Nach dem 0:1 waren wir richtig wach. Wir hatten genug Chancen."

Michael Preetz (Manager Hertha BSC): "Pyrotechnik und Gewalt haben im Stadion nichts zu suchen. Das ist ein Tag, der dem Fußball und unserem Verein schadet. Nach dieser Pyro-Orgie kam es zu reichlich körperlichen Aktionen. Das ist heute eine bittere Notiz, mehr als eine Randnotiz."

Salomon Kalou (Hertha BSC, Torschütze zum 2:2): "Ich habe vor dem Elfmeter nur gedacht: Nach all den verwandelten Strafstößen im Training darfst du den auf keinen Fall verschießen (grinst). Ich habe mich konzentriert und wusste, dass ich, wenn ich die richtige Ecke wähle, auch treffen würde."

Davie Selke (Hertha BSC): "Mein Puls ist noch ganz weit oben, Adrenalin ist auf jeden Fall da. Mega Spiel, es war richtig geil! In der zweiten Halbzeit ist die Post abgegangen. In der Phase waren die Dortmunder für uns extrem schwer zu verteidigen. Wir haben uns gefangen und es war wichtig, dass wir das dritte Gegentor nicht bekommen haben. Am Ende war es dann ein Lucky Punch. Bei der Elfmeterszene gehe ich am Mann vorbei und denke eigentlich schon ans Tor - und da haut er mich um, Foul. Kalou hat wahrscheinlich immer noch keinen Puls, so kalt ist der."

Fabian Lustenberger (Hertha BSC): "Der Zähler ist nicht komplett glücklich. Klar hatte Dortmund nach Kontern die besseren Chancen, aber wir haben 90 Minuten alles investiert und sind dafür am Ende belohnt worden. Durch das 1:2 war noch alles möglich. Dann hat sich Davie super durchgesetzt und Salomon ist vom Punkt halt eiskalt. Wir freuen uns sehr über einen Auswärtspunkt bei der Mannschaft der Stunde. Das gibt Selbstvertrauen für die nächsten Wochen."

Mainz 05 - Bayern München 1:2

Niko Kovac (Trainer Bayern München): "Es war ein Arbeitssieg, der sicherlich nicht so glänzend war, wie wir uns das erhofft haben. Aber in der Situation, in der wir sind, sind wir glücklich jetzt die letzten drei Spiele in Folge gewonnen zu haben. Ich glaube, der Sieg war verdient. Wir nehmen das gerne mit und wünschen uns, dass es so weitergeht."

... über das Gegentor: "Gezittert habe ich nach dem Ausgleich nicht, aber ich habe mich geärgert, dass das, was wir in der Pause besprochen hatten, nicht umgesetzt wurde. Wir schlafen direkt bei einer Flanke und bringen uns so in Schwierigkeiten. Aber es freut mich, dass die Mannschaft noch Chancen herausgespielt und den Siegtreffer erzielt hat."

Thomas Müller (Bayern München): "Mainz macht es einem zu Hause oftmals schwer. Das hat man heute auch gesehen. Wir hatten dennoch deutlich mehr Torchancen. Mit dem 2:1 können wir leben. Es ist derzeit nicht so, dass wir durch die Liga und die Spiele fliegen. Nichtsdestotrotz waren wir tonangebend und hätten schon in der ersten Halbzeit höher führen müssen. Nach der Pause schlafen wir bei einem Einwurf, doch wir sind gut zurückgekommen. Wir wollten hier mehr als nur mit einem Tor Unterschied gewinnen, aber wir sind aber derzeit nicht in der Position, uns über Siege zu beschweren."

Sandro Schwarz (Trainer FSV Mainz 05):"In den ersten 20 Minuten waren wir gut im Spiel und konnten Umschaltmomente nutzen. Danach waren wir zu passiv. Wir mussten einiges überstehen, folgerichtig fiel das 1:0 für die Bayern. Nach dem Ausgleich waren wir wieder komplett drin, haben dann aber leider das zweite Gegentor bekommen. Wir haben viel investiert, aber leider nicht das Unentschieden geholt."

Stefan Bell (Kapitän 1. FSV Mainz 05): "Wir waren nicht chancenlos. Bayern hatte mehr Ballbesitz, aber auch wir hatten den Ball. Es war ok heute."

Danny Latza (1. FSV Mainz 05): "Wir wollten gut verteidigen, was wir über weite Strecken gemacht haben. Aber wir müssen mit der Niederlage leben. Nach der Pause sind wir gut in die Partie gekommen und haben den Ausgleich gemacht. Das hat uns noch mehr Motivation gegeben. Nach dem 1:2 mussten wir wieder mehr verteidigen. Wenn wir heute etwas mitgenommen hätten, wäre es natürlich gut gewesen. Aber das kann man in einem Spiel gegen Bayern nicht erwarten."

Hannover 96 - FC Augsburg 1:2

Andre Breitenreiter (Trainer Hannover 96): "Wir haben von Beginn an nicht das auf den Platz gebracht, was wir uns vorgenommen hatten. Wir waren über 65 Minuten immer der zweite Sieger. Wir waren ganz schlecht zu Beginn, haben direkt zwei Drucksituationen gegen uns, eine führte zum 1:0. Wir bekommen dann leider aus dem Nichts die Elfmetersituation und das 2:0. Natürlich eine Wahnsinns-Entscheidung, aber auch die mussten wir akzeptieren. Wir zeigen dann in den letzten 35 Minuten, wie wir spielen wollen und erspielen uns Chancen. Aber leider wollte der Ball dann nicht rein."

Horst Heldt (Manager Hannover 96) ...
... zum Spiel: "Die Augsburger haben es sehr gut gemacht und der Schiedsrichter hatte heute genauso wie wir einen rabenschwarzen Tag."
... zum Videobeweis: "Ich verstehe es nicht und habe keinen Bock mehr, über so einen Mist zu reden. Wenn das eine glasklare Fehlentscheidung gewesen ist, wenn ein Spieler aus einem halben Meter Entfernung angeschossen wird. Wo soll er die Hände hintun? Soll er sie in der Kabine lassen? Das ist keine glasklare Fehlentscheidung und dann mischt er sich ein und sagt, dass es doch Handspiel war."

Waldemar Anton (Kapitän Hannover 96): "Das war sehr enttäuschend, wir hatten uns viel vorgenommen. Wir waren immer einen Schritt zu spät. Beim 0:1 war ich mir mit Bruno (Esser) unschlüssig, wer zum Ball geht. Er wollte hingehen, ich wollte hingehen - dann ist keiner hingegangen."

Genki Haraguchi (Hannover 96) über den Elfmeter: "Normalerweise versuche ich, meine Hände zu verstecken. In der Situation hat das nicht geklappt. Da kann man nichts machen, dumm gelaufen."

Manuel Baum (Trainer FC Augsburg): "Wir sind ganz gut ins Spiel gekommen. Wir schießen das 1:0 und damit ist unser Offensivfaden dann etwas gerissen. Nach dem Tor war das gefühlt nur noch ein Abnutzungskampf, wo weder wir noch Hannover große Chancen hatten. Wir haben das Spiel nach Hause gekämpft. Defensiv bin ich wieder einmal zufrieden, so wie gegen Leipzig. Aber offensiv können wir mehr als das was wir gezeigt haben."

Rani Khedira (Torschütze FC Augsburg): "Wir haben es in der Tat gestern so einstudiert. Ich bin natürlich überglücklich, dass mir der Ball vor die Füße fällt und ich ihn dann ganz locker ins Tor schieben darf."

Andreas Luthe (Torhüter FC Augsburg): "Es war heute sicherlich nicht unser bestes Spiel. In der Saison gibt es immer so Schlüsselmomente, die zeigen, in welche Richtung es geht. Heute war so ein Schlüsselspiel und ich bin froh, dass wir den Sieg geholt haben und in der Tabelle wieder ein bisschen nach oben gekommen sind."

Fortuna Düsseldorf - VfL Wolfsburg 0:3

Friedhelm Funkel (Trainer Fortuna Düsseldorf): "Bis zum Führungstor der Wolfsburger haben wir ein gutes Spiel gemacht. Das war nach der Schlappe in Frankfurt nicht leicht. Bis zum 0:1 hat der Gegner keine Chance gehabt, wir zwei, drei im Ansatz, die wir leider nicht nutzen. Dann kam der Elfmeter, der für mich keiner war. Das ist keine aktive Handbewegung. Das war aber der Wendepunkt im Spiel. Wir sind für unseren Einsatz nicht belohnt worden."

Rouwen Hennings (Fortuna Düsseldorf): "Wir haben noch Hoffnung. Wir haben ja schon gezeigt, dass wir es können. Klar wussten wir, dass es schwierige Phasen geben wird, in der sind wir jetzt gerade."

Bruno Labbadia (Trainer VfL Wolfsburg): "Unser Mannschaft hat das Spiel sehr gut angenommen. Das war kein hochklassiges, sondern ein kampfbetontes Spiel, so wie ich es erwartet habe. Wir haben im richtigen Moment das Tor gemacht, ein wichtiges 2:0 nachgelegt und dann viel Sicherheit ausgestrahlt. Für unsere Entwicklung ist der Sieg sehr wichtig."

Wout Weghorst "VfL Wolfsburg): "Wir haben es gut gemacht, der Sieg war wichtig. Das war der positive Boost, den die Mannschaft gebraucht hat."

Daniel Ginczek (VfL Wolfsburg): "Es hat Spaß gemacht, mit Wout zusammen zu spielen, darauf haben wir lange gewartet. Die letzten sechs Spiele ist viel auf uns eingeprasselt, von daher war der Sieg wichtig."

Maximilian Arnold (VfL Wolfsburg): "Es war unglaublich wichtig, eine Reaktion zu zeigen nach den beiden Niederlagen gegen Bremen und den Bayern. Wir wissen selbst, dass heute nicht alles gut war. 3:0-Auswärtssieg, Mund abputzen, weitermachen."

SC Freiburg - Borussia Mönchengladbach 3:1

Lucas Höler (SC Freiburg): "Ich wusste, dass ich den Ball Vollspann nehmen musste, sonst wäre er wohl nicht reingegangen. Wir versuchen auch nächste Woche gegen Bayern etwas mitzunehmen."

Luca Waldschmidt (SC Freiburg): "Wir haben uns als komplette Mannschaft reingekämpft und gegen eine gute Gladbacher Mannschaft eklig gespielt. Wir waren heute als Team auf dem Platz und dann wird es gegen uns für jeden Gegner schwer."

Nils Petersen (SC Freiburg): "Gegen Gladbach muss man erstmal gewinnen. Wenn wir so spielen wie heute, ist es für jeden Gegner unangenehm."

Yann Sommer (Borussia Mönchengladbach): "Wir haben ein Spiel verloren, mehr nicht. Wir haben uns das natürlich anders vorgestellt, aber am Ende war es ein verdienter Sieg für Freiburg. Wir haben die Lösungen heute nicht gefunden."

Dieter Hecking (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben das frühe Gegentor eigentlich sehr gut weggesteckt. Mit dem 2:1 hat Freiburg die Räume noch enger gemacht und wir haben keine Lösungen mehr gefunden. Im letzten Drittel war wir leicht zu verteidigen."