Das bestätigte der Tabellenvorletzte der Bundesliga am Sonntagabend. "Thomas Doll hat bei all seinen bisherigen Stationen erfolgreiche Arbeit geleistet und immer wieder den Nachweis erbracht, dass er vorgegebene Ziele erreicht - sowohl im Kampf um den Klassenerhalt als auch um Titel und die Teilnahme am internationalen Geschäft", wird Hannovers Sportdirektor Horst Heldt auf der Vereinshomepage der Niedersachsen zitiert.
Doll sei "als akribischer Arbeiter mit einer klaren Ansprache" bekannt und wisse als ehemaliger Fußballer, "wie die Spieler ticken". "Wir sind fest davon überzeugt, dass er der Mannschaft mit all seiner Erfahrung genau das vermitteln kann, was sie benötigt, um die Wende zu schaffen", ergänzte Heldt.
Hannover hatte nur wenige Stunden zuvor auf die anhaltende sportliche Talfahrt mit acht sieglosen Spielen in Folge reagiert und die dritte Trainer-Entlassung der laufenden Bundesliga-Saison vollzogen. Nach der 1:5-Pleite in Dortmund war das letzte Spiel für Andre Breitenreiter auf der Bank der Niedersachsen.
Breitenreiter, gebürtiger Hannoveraner, hatte 96 im März 2017 übernommen und hatte kurz darauf mit den Niedersachsen die direkte Rückkehr in die Bundesliga perfekt gemacht. In der Vorsaison schaffte er mit dem Aufsteiger als Tabellen-13. unter schwierigen Bedingungen souverän den Klassenerhalt. Direkt vor der laufenden Saison wurde Breitenreiters Vertrag bis 2021 verlängert, nach der Trennung soll er eine Abfindung in Millionen-Höhe erhalten.
Thomas Doll als ehemaliger HSV- und BVB-Trainer
Breitenreiters Nachfolger Doll erhält in bei H96 einen Vertrag bis zum 30. Juni 2020 und bringt als Co-Trainer seinen langjährigen Assistenten Ralf Zumdick mit. Der 52-Jährige, der im August beim ungarischen Erstligisten Ferencvaros nach zuvor fünf Titelgewinnen (einmal Meister, dreimal Pokalsieger, einmal Liga-Pokalsieger) freigestellt worden war, soll bereits am Montag um 15 Uhr das erste Training mit der Mannschaft leiten.
In der Bundesliga ist Doll kein Unbekannter: Von 2004 bis 2007 trainierte er den Hamburger SV und für eineinhalb Jahre Borussia Dortmund (2006/07 und 2007/08). Mit dem BVB erreichte Doll in seiner zweiten Saison das Finale des DFB-Pokals. Dort verlor er mit den Schwarz-Gelben nach Verlängerung mit 1:2. Anschließend zog es Doll ins Ausland: erst in die Türkei zu Genclerbirligi, dann für vier Monate zu Al-Hilal Riad nach Saudi-Arabien und anschließend zu Ferencvaros.
Verein | Amtsantritt | Amtsaustritt | Spiele | Punkte/Spiel |
Ferencvaros | 18.12.2013 | 21.08.2018 | 190 | 2,02 |
Al-Hilal Riad | 22.07.2011 | 22.01.2012 | 18 | 2,22 |
Genclerbirligi | 01.07.2009 | 17.10.2010 | 43 | 1,28 |
Borussia Dortmund | 13.03.2007 | 19.05.2008 | 49 | 1,45 |
Hamburger SV | 18.10.2004 | 01.02.2007 | 111 | 1,65 |