Reschke (61) war im Sommer 2017 zu den Stuttgartern gestoßen, zuvor hatte er jahrelang als Kaderplaner bei Rekordmeister Bayern München und Bayer Leverkusen gearbeitet. Sein Wirken beim VfB, der aktuell in der Bundesliga mit nur 15 Punkten auf dem Relegationsplatz steht, war aber in den letzten Wochen und Monaten zunehmend kritisch beurteilt worden.
Reschke hatte im Vorjahr Aufstiegstrainer Hannes Wolf durch Tayfun Korkut ersetzt. Nach einem zwischenzeitlichen Hoch unter Korkut folgte aber eine erneute Krise, daraufhin kam Markus Weinzierl als Coach.
Doch Weinzierl hat bisher die Wende nicht geschafft und steht bereits nach vier Monaten vor dem Aus. Am Montag gab der VfB allerdings bekannt, dass dem Coach nochmals eine Frist für das Spiel am kommenden Samstag gegen RB Leipzig gegeben wird.
Reschke lag zudem mit einer Reihe von Transfers daneben - bei Ausgaben von knapp 50 Millionen Euro. "Der Aufsichtsrat war nicht mehr überzeugt davon, dass in der bestehenden Konstellation die notwendigen Kurskorrekturen vorgenommen werden können", sagte VfB-Präsident Wolfgang Dietrich zu Reschkes Abberufung. "Ich habe Verständnis für die Entscheidung. Fakt ist, dass die Summe meiner Entscheidungen aktuell nicht zum gewünschten und erwarteten Ergebnis geführt hat", sagte Reschke.
Reschke über VfB-Rauswurf: "Trifft mich persönlich brutal hart"
"Der Abschied vom VfB Stuttgart trifft mich persönlich brutal hart und ich verlasse den VfB mit Tränen in den Augen", sagte Reschke zudem zur Bild-Zeitung. Den Klub könne nun nur noch Geschlossenheit retten: "Bitte, bitte reißt euch zusammen! Seid eine Einheit! In dieser schweren Phase gemeinsam durch den Brustring verbunden zu sein, ist der Schlüssel zum Klassenerhalt!"
Reschke appellierte zudem an die Kritiker von VfB-Präsident Dietrich: "Er hat den Respekt und die Unterstützung aller VfBler verdient. Ich bitte alle, auch die, die mich skeptisch oder negativ sehen: Hört auf mit den Schmähungen gegen Wolfgang Dietrich. Sie sind ungerecht und schaden dem Verein und der Mannschaft in dieser schwierigen Phase."
Das untere Tabellendrittel der Bundesliga
Platz | Team | Sp. | Tore | Diff | Pkt. |
12. | Fortuna Düsseldorf | 21 | 25:39 | -14 | 25 |
13. | SC Freiburg | 21 | 29:37 | -8 | 23 |
14. | Schalke 04 | 21 | 25:32 | -7 | 22 |
15. | FC Augsburg | 21 | 29:37 | -8 | 18 |
16. | VfB Stuttgart | 21 | 17:47 | -30 | 15 |
17. | Hannover 96 | 21 | 20:44 | -24 | 14 |
18. | 1. FC Nürnberg | 21 | 17:46 | -29 | 12 |
Hitzlsperger war bisher neben seiner Rolle im Präsidium auch Direktor des Nachwuchsleistungszentrums. "Mit Thomas gewinnen wir einen Fachmann, der nicht nur Sportkompetenz und die Nähe zum aktiven Profifußball mitbringt, sondern auch die notwendige Führungsqualität", sagte Dietrich.
"Ich werde alles daransetzen, beim VfB die Kräfte für den Klassenerhalt zu bündeln und gleichzeitig in einem starken Team die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen", betonte der 36-jährige Hitzlsperger, der bisher auch als Experte für die ARD tätig war.
Die Problemstellung VfB ist aber eine Herkulesaufgabe. Nach einer miserablen Hinrunde ist der VfB, der wieder einmal mit ganz anderen Erwartungen gestartet war, auch in der Rückrunde bisher nicht vom Fleck gekommen.