Bayer Leverkusens Sportchef Rudi Völler: "Hier mal ein Goldsteak, da mal ein Frisör – das geht nicht"

Von SPOX
Rudi Völler wünscht sich bei Profis eine größerer Vorbild-Funktion.
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Bayer Leverkusens Sport-Geschäftsführer Rudi Völler fordert Profi-Fußballer auf, wieder vermehrt ihrer Vorbild-Funktion gerecht zu werden. Auch sieht der 60-Jährige den deutschen Fußball nach dem Re-Start international in der Pflicht.

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"Ich bin kein Moralapostel. Aber Profis sind Vorbilder. Hier mal ein Goldsteak, da mal ein paar Spieler, die sich am Tag vor dem Spiel noch schnell einen Frisör ins Hotel einfliegen lassen - das geht nicht", sagte Völler in einem Interview mit dem Focus.

Jeder Fußballverein stehe deshalb in der Verantwortung, auf seine Spieler einzuwirken. "Ich habe als junger Profi auch Fehler gemacht. Nur sind die nie rausgekommen. Mich wundert, dass die Spieler heute nicht cleverer sind. Letztlich profitieren nur Frisör und Steakbrater von der billigen Werbung."

Völler: "Hoffe, dass sich Beraterhonorare und Spielergehälter nach unten korrigieren"

Eine Vorbildfunktion habe in diesen Zeiten auch die Bundesliga, meint Völler. Die stehe im Zuge der Coronakrise nach dem Re-Start in der Pflicht. "Viele Menschen in der Welt denken, wenn es die Deutschen nicht schaffen, schafft es keiner. Das ist eine enorme Verantwortung", erklärte der Ex-Weltmeister.

"Wir Deutschen gelten im Ausland ja als übertrieben genau und kleinlich. Da werden wir gerne belächelt. Aber eben auch für unser Gesundheitssystem, die Steuerehrlichkeit und unser Organisationstalent beneidet. Wir Deutsche leben gerne nach Regeln, die wir punktgenau befolgen. Das kommt uns jetzt in der Corona-Krise zugute", meint Völler.

Der 60-Jährige hoffe außerdem, dass sich das teils überhitzte Fußball-Business durch die Corona-Krise langfristig beruhigen wird. "Der weltweite Transfermarkt hat sich verändert. Durch die Unsicherheit ist vieles zum Erliegen gekommen. Einige Spieler werden immer Spitzenmarktwerte erzielen, bei den meisten anderen aber könnten die Ablösesumme sinken", sagte Völler. "Auch hoffen eigentlich alle darauf, dass sich die Beraterhonorare und Spielergehälter nach unten korrigieren."

 

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