BVB verpflichtet Marco Rose: Die Perspektive von Gladbach
Selbstverständlich ist es nachvollziehbar, wenn man in Gladbach als Vereinsverantwortlicher oder Fan vom Wechsel Roses nach zwei gemeinsamen Spielzeiten enttäuscht ist. Überrascht darf man jedoch nicht sein, denn die fünf Millionen Euro schwere Ausstiegsklausel fand nicht zufällig den Weg in Roses bis 2022 datierten Vertrag - ohne sie wäre der Coach gar nicht erst aus Salzburg an den Niederrhein gekommen.
Wie im April 2019, als Gladbach die Trennung zum Saisonende von Dieter Hecking bekannt gab, müssen die Fohlen nun also wieder einen neuen Trainer suchen. Sportdirektor Max Eberl wird dabei gewiss nicht von Null beginnen. Gut möglich, dass er mit seinem Wunschkandidaten bereits weit genug ist, unvorbereitet trifft die Entwicklung um Rose den Klub schließlich nicht.
Um Gladbachs langfristige Zukunft sollte man sich daher weniger Sorgen machen. Gehandelte Nachfolgekandidaten wie Erik ten Hag oder Jesse Marsch wären vom Trainerprofil her gut in Gladbach vorstellbar. Auch mit einer allzu heftigen Kaderfluktuation in Folge des Rose-Abgangs ist nicht zu rechnen, die Fohlen werden dank ihrer gefestigten Strukturen auch im kommenden Jahr zu den Europacupanwärtern zählen.
Marco Roses Image in Gladbach ist angekratzt
Als Heckings Aus damals feststand, gewann Gladbach nur noch zwei von sieben Bundesligaspielen, was letztlich aber für denselben Platz reichte, den man belegte, als Heckings Schicksal verkündet würde - Rang fünf. Ähnliche Probleme drohen nun in den restlichen Spielen unter Rose, wenngleich die Borussia derzeit auf Platz sieben und somit außerhalb der Europapokalränge steht.
Gerade Eberl und Rose sind zwar eher nicht bekannt dafür, zu schnell unter öffentlichem Druck einzuknicken. Beide Parteien wollen die bislang vor allem in der Bundesliga eher rumpelnd verlaufene Saison vernünftig zu Ende bekommen. Roses Image ist allerdings angekratzt, nachdem er im Derby gegen Köln mit einer zu heftigen Rotation zur Niederlage beitrug und nun auch noch sein Wechsel nach Dortmund feststeht.
Gesellen sich dazu in naher Zukunft weitere sieglose Partien und gerät der internationale Wettbewerb stärker außer Sichtweite - im DFB-Pokal-Viertelfinale geht es zudem ja ausgerechnet gegen den BVB -, wird die Brisanz der Thematik weiter zunehmen. Es wird also auch an den Spielern liegen, die Spielzeit erfolgreich zu Ende zu bringen, um auch im kommenden Jahr in Europa vertreten zu sein.