"Es war entweder 2009 oder 2010. Er sagte, ich sollte gehen, weil ich einen Streit mit einem anderen Spieler hatte", erzählte Sahin und erklärte: "Ich war jung und dachte, ich weiß schon alles. Ich dachte, ich sei im Recht." Dem jungen Spieler bereitete der Verweis Kopfzerbrechen: "Als ich am nächsten Tag ankam, dachte ich, das war es vielleicht für mich. Er wirft mich vielleicht aus dem Kader oder so. Aber er kam und es war, als sei nichts passiert."
Für den mittlerweile 32-Jährigen stellte diese Reaktion einen Schlüsselmoment für seine Zusammenarbeit mit Klopp dar: "Es war ein Moment, in dem ich realisiert habe, dass ich ihn auf meiner Seite habe, auch wenn ich falsch liege. Das gibt viel Kraft, wenn du so etwas bei deinem Trainer bemerkst."
Sahin lobte daher nicht nur die Trainer-Qualitäten, sondern vor allem die menschliche Seite des heutigen Liverpool-Übungsleiters: "Am meisten liebe ich an ihm, dass er menschlich ist. Er berührt dich auf einer menschlichen Ebene. Jürgen lügt nicht. Er ist, wer er ist. Das ist einer der Faktoren, die ihn so erfolgreich machen."
Während Klopp nach der titelreichen Dortmunder Zeit bei den Reds zum Welttrainer wurde, spielt Sahin, der selbst einmal nach Liverpool verliehen war, mittlerweile bei Antalyaspor. Gemeinsam gewannen die beiden völlig überraschend die deutsche Meisterschaft 2011, bevor es den Türken als Spieler der Saison zu Real Madrid zog.