Jude Bellingham vom BVB berichtet von seinem Alltag

SID
Jude Bellingham wirkt mit seinen 18 Jahren erstaunlich erwachsen. Auch abseits des Fußballplatzes.
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Jude Bellingham wirkt mit seinen 18 Jahren erstaunlich erwachsen. Auch abseits des Fußballplatzes.

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Derzeit sind 30 neue Laptops das Ziel. Jude Bellingham sammelt auf einer Fundraising-Plattform Geld für eine kenianische Schule, zu deren Bau er selbst mit einer Großspende erheblich beigetragen hat. Die Miche Bora School in Mombasa bietet 300 Kindern mehr als nur eine Lernstätte: Sie ist eine Chance auf eine bessere Zukunft und bisweilen die einzige Gelegenheit zu einer warmen Mahlzeit.

Jude Bellingham, 18, englischer Fußball-Nationalspieler und Profi bei Borussia Dortmund, scheint also kein gewöhnlicher junger Erwachsener zu sein. Die erstaunliche Reife, mit der er sich auf dem Feld präsentiert, ist auch Teil seines Privatlebens: kein Geprotze, dafür Verantwortung und Ruhe.

"Meine Mutter hilft mir am meisten dabei, auf dem Boden zu bleiben", sagte der Mittelfeldspieler im DAZN-Interview vor dem Ligaspiel gegen die TSG Hoffenheim am Freitag. "Wir wohnen zusammen, und wenn wir zu Hause sind, sprechen wir ehrlich gesagt nicht viel über Fußball." Ohnehin, sagt Bellingham, sei sein Leben "ehrlich gesagt ziemlich langweilig und sehr normal".

Welcher millionenschwere Jungstar würde das über sich sagen? "Wenn wir nachmittags trainieren, schlafe ich gerne aus", berichtet Bellingham: "Nach dem Frühstück schaue ich fern oder unterhalte mich mit meiner Mutter, gehe zum Training und mache es mir danach mit Reality-TV gemütlich auf dem Sofa."

Bellingham: "Fast besessen von kleinsten Details"

Diese Routinen seien allerdings auch notwendig: "Wenn ich alleine bin, gibt es nichts anderes in meinem Kopf außer Fußball." Er sei, sagt Bellingham, "fast besessen von den kleinsten Details, da helfen mir Unterhaltungen zu anderen Themen sehr und nehmen mir etwas den Druck".

Wie es ist, wenn es in ihm brodelt, bekamen die Zuschauer zuletzt immer wieder zu sehen. Bellingham grätscht dann wie wild, er läuft zu den Fans und puscht sie - manchmal wirkt es übertrieben, als wolle er sehr bemüht ein Zeichen setzen. "Ich hatte immer schon hohe Erwartungen an mich selbst", sagt er, ab und an fehlt noch das richtige Maß.

Sportlich sieht sich Jude Bellingham zu Recht sehr gewachsen. Er habe vor vielen Herausforderungen gestanden, "ob mental, physisch, taktisch oder technisch - bei der EM oder auch in anderen Bereichen".

Für einige Tage war er im Sommer der jüngste Spieler der EM-Geschichte, fast hätte es mit dem Titel geklappt. Bellingham wurde dreimal eingewechselt, es gab Diskussionen, ob er nicht Stammspieler hätte sein sollen.

Jude Bellingham wirkt mit seinen 18 Jahren erstaunlich erwachsen. Auch abseits des Fußballplatzes.
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Jude Bellingham wirkt mit seinen 18 Jahren erstaunlich erwachsen. Auch abseits des Fußballplatzes.

Bellingham: "Vertrauen in meine Fähigkeiten"

Selbstverständlich geht es aber auch mal holprig zu. Gegen den SC Freiburg (1:2) verlor Bellingham vor einem Gegentor den Ball.

Er nimmt solche Gelegenheiten, um sich zu entwickeln: "Ich habe einfach Vertrauen in meine eigenen Fähigkeiten und bin davon überzeugt, dass ich auf jedem Platz gegen jeden Spieler bestehen kann." Sportdirektor Michael Zorc nennt Bellingham "unseren Motor im Mittelfeld".

Ein Antrieb zu sein, hat sich Bellingham über den Fußballplatz hinaus vorgenommen: Als Botschafter und Unterstützer des "Mustard Seeds"-Projekts in Kenia.

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