Dieser Artikel wurde in ursprünglicher Form am 1. September 2021 veröffentlicht.
Damals berichtete der italienische Transferexperte Gianluca di Marzio, der Bundesliga-Klub habe den Römern vier Tage vor Transferschluss absichtlich eine falsche E-Mail-Adresse genannt, an die das offizielles Angebot geschickt werden sollte.
Daraufhin sollen die Hessen gegenüber dem Spieler beteuert haben, dass Lazio keine Offerte für ihn abgegeben habe.
Auf Anfrage von SPOX und GOAL widersprach die SGE dieser Darstellung jedoch vehement. Man habe Lazio keine falsche Mail-Adresse genannt.
Die Römer hätten beim Mailversand vielmehr den Buchstaben "K" vergessen und im Nachhinein auch schriftlich hinterlegt, Probleme mit dem Versenden des Angebots für Kostic gehabt zu haben.
Kostic-Wechsel scheiterte nicht nur an kuriosem Mail-Fauxpas
SPOX und GOAL wurden daraufhin Dokumente gezeigt, die tatsächlich belegen, dass die Mail des Serie-A-Vertreters mit der Offerte an "eintrachtfranfurt.de" statt "eintrachtfrankfurt.de" adressiert war.
Letzten Endes, so ist jedenfalls aus SGE-Kreisen zu hören, scheiterte der Wechsel aber nicht exklusiv an dem kuriosen Mail-Fauxpas. Die Römer bemerkten ihren Fehler demnach früh genug und hatten noch ausreichend Zeit, um den Spieler unter Vertrag zu nehmen. Die Ablöseforderung der Eintracht von 20 Millionen Euro war ihnen jedoch zu hoch. Sie waren lediglich bereit, zehn Millionen Euro für Kostic zu zahlen.
SPOX und GOAL fragten auch bei Lazios Sportchef Igli Tare (48) nach. Der reagierte frustriert: "Dazu möchte ich nichts sagen. Es macht keinen Sinn mehr, darüber zu sprechen. Wir hätten Filip Kostic gerne verpflichtet. Aber das ist jetzt Geschichte. Wir wünschen dem Spieler und Eintracht Frankfurt alles Gute."
Ob die Römer im kommenden Winter noch einmal einen neuen Anlauf bei Kostic wagen wollten? "Ich denke nicht", sagte Tare und verwies auf die Verpflichtung von Hellas Veronas Offensivspieler Mattia Zaccagni (26) am Deadline Day: "Wir sind sehr zufrieden mit diesem Transfer."
Eintracht Frankfurt: Kostic drohten Sanktionen
Für den vertraglich bis 2023 an die SGE gebundenen Kostic ging es also in Frankfurt weiter. In der Woche zuvor hatte der langjährige Leistungsträger noch das Training geschwänzt, um seinen Wechsel nach Rom zu erzwingen.
Die sportliche Leitung um Markus Krösche betonte nach dem geplatzten Deal mit Lazio zwar, was für ein "guter Junge" und "wichtiger Spieler" der frühere Profi des Hamburger SV und VfB Stuttgart sei.
Und auch Eintracht-Trainer Oliver Glasner stellte klar: "Ich habe Filip Kostic als einwandfreien Spieler und Menschen kennengelernt. Die Geschehnisse werden wir im Sinne unserer gemeinsamen Ziele aufarbeiten und dann auch abhaken."
Diese Aufarbeitung dürfte allerdings Sanktionen gegen Kostic beinhalten. "Wir werden über Sanktionen sprechen müssen. Weil es ein Fehltritt des Spielers war", wurde Krösche von der Bild zitiert. Laut der Zeitung musste Kostic mit einer Geldstrafe von mindestens 100.000 Euro und einer vereinsinternen Ein-Spiel-Sperre für die Partie gegen den VfB Stuttgart am 12. September 2021 rechnen.
Ganz so war es dann aber nicht: Kostic wurde beim 1:1 gegen die Schwaben in der 59. Minute eingewechselt - und erzielte 20 Minuten später die Führung.