BVB - Kommentar zu den Aussagen von Erling Haaland: Respektloser Bärendienst

Erling Haaland hat mit seinen Aussagen zu seiner Zukunft beim BVB überrascht.
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Es spielt keine Rolle, ob Erling Haaland seine pikanten Aussagen nach dem 5:1-Sieg von Borussia Dortmund über Freiburg bewusst oder aus der Emotion heraus getätigt hat. Ihr Inhalt wird lange nachhallen und nimmt dem BVB die Möglichkeit, das ohnehin schon penetrante Thema weiter professionell abzuhandeln. Ein Kommentar von SPOX-Redakteur Jochen Tittmar.

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War es der Frust über ein verpasstes drittes Tor oder der Ärger über die kleinliche Gelbe Karte kurz vor Abpfiff, weshalb sich Erling Haaland zu seinen pikanten Aussagen im Anschluss an den Sieg gegen Freiburg hinreißen ließ? Oder waren sie vielmehr eine bewusste Inszenierung bei einem heimischen Streamingdienst und einem Journalisten, der der Familie Haaland nahesteht?

Für den Moment lässt sich das nicht aufklären. Es spielt bei der Bewertung aber auch keine Rolle. Fest steht jetzt schon: Mit diesem Interview hat Haaland Borussia Dortmund einen Bärendienst erwiesen. Sein Inhalt wird lange nachhallen und hat dem BVB nun die Möglichkeit genommen, das ohnehin schon penetrante Thema rund um die Zukunft des Stürmers weiterhin professionell abzuhandeln. Denn Haaland hat den schwarzen Peter vorerst dem BVB zugeschoben.

Dass Haaland diese Baustelle zum Start ins neue Jahr und einen guten Monat, bevor Mitte Februar die englischen Wochen für die Mannschaft von Trainer Marco Rose starten, auch noch höchstselbst aufreißt, ist auch angesichts seiner Argumentation unprofessionell, provokant und daher sehr ärgerlich für den Verein.

Diese Geschichte dürfte nämlich das Sportliche jetzt noch mehr begleiten als zuvor, es manches Mal gewiss auch überlagern und auf eine Zuspitzung hinführen, die das Team und Haaland selbst beschäftigen und somit vom Wesentlichen ablenken kann. Genau das suggerierte der Norweger am Freitag auch, als er sagte: "Wir sind in einer harten Phase mit vielen Spielen, ich will eigentlich nur Fußball spielen, aber das kann ich nicht."

BVB-Wunsch in Sachen Haaland alles andere als überzogen

Denn nachdem er sich laut eigener Aussage in den vergangenen Monaten aus Respekt gegenüber dem Klub zurückgehalten habe, ist die Art und Weise seines plötzlichen Vorstoßes unmittelbar nach einem überzeugenden Kantersieg genau das Gegenteil: nämlich respektlos. Und wo war eigentlich der Respekt seiner Entourage um Berater Mino Raiola, als dieser im April 2021 gemeinsam mit Haalands Vater Alf-Inge öffentlichkeitswirksam die europäischen Top-Klubs besuchte und den BVB somit in einer entscheidenden Saisonphase unter Druck setzte?

Wie Dortmunds Verantwortliche um Hans-Joachim Watzke, Michael Zorc und Sebastian Kehl als Reaktion auf Haalands Vorpreschen unisono erklärten, sollte dem Torjäger einleuchten, dass der Verein eine Entscheidung bis zu einem gewissen Zeitpunkt erwartet, um planen zu können. In vier Monaten ist die Saison vorbei. Der öffentlich geäußerte Wunsch des BVB, im Frühjahr Klarheit haben zu wollen, ist also alles andere als überzogen.

Erling Haaland und seine vertraglichen Rechte

Allerdings, das muss auch erwähnt werden, dürfte in Haalands Vertrag klipp und klar festgehalten worden sein, bis wann er seine Klausel ziehen kann. Es wäre also schlicht das Recht des 21-Jährigen, diesen Zeitraum auch auszunutzen und das Pokerspiel zwischen interessierten Klubs beginnen zu lassen.

Würde Haaland dies ungeachtet vertraglicher Fristen aber eben nicht tun, sich frühzeitig festlegen und dadurch dem Klub, dem er etwas zu verdanken hat, die Planungen erleichtern - dies wäre ein Handeln, das von Respekt gegenüber dem BVB zeugt.

BVB: Die kommenden Spiele

DatumWettbewerbGegner
Dienstag, 18.01., 20.45 UhrDFB-PokalFC St. Pauli (Auswärts)
Samstag, 22.01., 15.30 UhrBundesligaTSG Hoffenheim (Auswärts)
Sonntag, 06.02., 15.30 UhrBundesligaBayer Leverkusen (Heim)
Sonntag, 13.02., 15.30 UhrBundesligaUnion Berlin (Auswärts)