Emotionale Gladbach-PK: "Ich will raus" - Eberl erklärt unter Tränen seinen Abschied

SPOX
28. Januar 202214:30
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Max Eberl hat seinen Rücktritt als Sportchef von Borussia Mönchengladbach offiziell bestätigt. Auf einer emotionalen Pressekonferenz sprach Eberl unter Tränen über die Gründe seines Rückzugs und führte vor allem gesundheitliche Probleme an. Der Klub sucht einen Nachfolger.

Max Eberl hat seinen Abschied von Borussia Mönchengladbach hochemotional mit tiefer Müdigkeit und psychischer Erschöpfung erklärt. "Ich muss raus und muss auf den Menschen Max Eberl aufpassen", sagte der langjährige Sportdirektor während einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz am Freitag.

Eberl (48) klagte unter Tränen, er sei "ein gutes Beispiel dafür, was derzeit auf der Welt passiert". Er habe seit Wochen vernünftige Gespräche mit dem Verein geführt: Was dann "innerhalb von 24 Stunden daraus gemacht wird, diese Spekulationen sind genau das, was mich krank macht. Ich bin erschöpft und müde und kann nicht mehr arbeiten." Er wolle "raus aus dieser Mühle", das sei bereits der Grund für seine Auszeit in der Schweiz vor einem Jahr gewesen.

Es gebe keinen verletzten Stolz, keine Wut, keinen Frust: "Allein die Person Max Eberl ist erschöpft und müde. Ich beende etwas, was mein Leben war, was mir sehr viel Freude und Spaß bereitet hat. Fußball ist mein Leben. Der Spaß war zuletzt nicht mehr da."

Eberl: "Ich will mit dem Fußball nichts zu tun haben"

Er habe schmerzlich festgestellt, dass es "in die falsche Richtung" gehe. Gerüchte über einen baldigen Vereinswechsel seien daher Unsinn: "Ich will einfach mit dem Fußball momentan nichts zu tun haben, sondern die Welt sehen und nur Max Eberl sein können. Ich denke zum ersten Mal an mich."

Eberl war im Januar 1999 als Profi zur Borussia gekommen, im Oktober 2008 übernahm er den Posten des Sportdirektors und führte Gladbach dreimal in die Champions League. Eberl war nach Michael Zorc (Borussia Dortmund) und Rudi Völler (Bayer Leverkusen) dienstältester Manager der Bundesliga.

Über eine Nachfolgeregelung will der Verein in Ruhe entscheiden. Möglicherweise kurzfristig anstehende Transfers würden vorerst gemeinsam im Team geregelt, sagte Vize-Präsident Rainer Bonhof.

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Eberl wirbt für Respekt und Gelassenheit

Eberl wünscht sich für das Fußballgeschäft einen Ausweg aus dem Hamsterrad der Hysterie. Es gehe darum, "dass man den Menschen respektiert. Dass man sachlich, fachlich Kritik übt, aber sich immer bewusst ist, was man mit dem Menschen tut, mit seiner Familie tut", sagte Eberl.

"Man wird bei Social Media schon beleidigt, alles wird kommentiert, da hat der Betroffene noch nicht ein Wort gesagt", so Eberl weiter.

Er wünsche sich, dass "der Fußball wieder im Mittelpunkt steht, nicht das ganze Drumherum". Er selbst könne diese "Rastlosigkeit" nicht stoppen: "Aber ich kann sie für mich stoppen."

Max Eberl: Die Pressekonferenz zu seinem Gladbach-Abschied zum Nachlesen

14.39 Uhr: Max Eberl hat das Schlusswort: "Es braucht sich keiner Sorgen machen. Ich bin nicht am Jakobsweg, dafür bin ich nicht fit genug. Aber es wird mir gut gehen. Es war mir eine Ehre, hier zu arbeiten. Danke." Die Ära Max Eberl ist damit offiziell zu Ende.

14.38 Uhr: Was muss passieren? Eberl: "Man muss den Menschen respektieren. Man kann sachlich und fachlich kritisieren, aber man muss wissen, was man dem Umfeld antut. Es soll der Fußball im Mittelpunkt stehen, nicht was, drumherum passiert. Gestern Abend wurde ich bei Social Media beleidigt, weil ich gehe und angeblich zu einem anderen Verein gehe. Ich habe dabei nicht mal ein Wort gesagt. Das große Rad kann man nicht verändert, aber jeder kann seinen kleinen Mikrokosmos verändern."

14.37 Uhr: Präsident Rolf Königs: "Bundesliga-Erfahrung wäre gut. Wir sind haber sehr offen. Er muss zu uns passen."

14.36 Uhr: Eberl über seinen Nachfolger: "Der Klub hat mich gefragt, was ich von Kandidaten halte. Ich weiß, dass der Klub auf einem sehr guten Weg ist, was die Nachfolge-Lösung angeht. Eine Tür geht zu, eine andere Tür geht auf. Ich glaube, dass das für den Klub kein schlechter Zeitpunkt ist, einen neuen Weg einzuschlagen. Neue Ideen. Der Klub wurde lange von mir getragen. Jetzt tut es dem Klub vielleicht gut, dass jemand Neues kommt."

14.33 Uhr: Bonhof zur Nachfolge von Eberl: "Wir wissen seit Oktober von der Möglichkeit, dass Max gehen könnte, gingen aber davon aus, dass wir Max davon überzeugen, dass wir bis Saisonende ihn halten können. Wir haben gestern kurz darüber gesprochen, aber es gibt nichts Konkretes."

14.31 Uhr: Gibt es Transfers? Bonhof: "Im Moment ist Ruhe. Es gibt nichts zu berichten."

14.30 Uhr: Wie stellt man sich neu auf? Königs: "Das Ganze ist ganz frisch. Wir werden uns nicht viel Zeit geben. Wir werden uns extern umschauen."

14.29 Uhr: Was war der Ausschlag? Eberl: "Es gibt nicht den einen Ausschlag. Ich habe gesagt, ich will jeden Tag in den Spiegel gucken. Wenn du irgendwann merkst, dass du dem Job nicht geben kannst, was du geben musst, dann ist es mir bewusster geworden. Ich habe keine Angst hier zu sitzen und zu sagen, wie es ist. Ich werde mir die Zeit und die Ruhe geben. Ich werde viele schöne Momente haben. Ich werde wie Hape Kerkeling einfach mal weg sein."

14.27 Uhr: War es ein schleichender Prozess? Max Eberl: "Die PK vor dem Hannover-Spiel hat mich sehr überrascht. Ich war geladen, ich wollte nicht mehr sprechen als nötig. Die Versprecher an dem Tag kann ich mir nicht erklären. Es war ein Prozess und der Klub konnte nicht ahnen, dass es so kommt. Ich war immer hier und habe meinen Job gemacht."

14.24 Uhr: Wie trifft der Abschied von Eberl den Klub? Stephan Schippers: "Ich verliere einen Freund und Partner. Ich bin 23 Jahre hier, die Hälfte hat Max an meiner Seite gestanden und er war immer zuverlässig. Es war absolut vertrauenswürdig. Das ist nicht die Norm. Das musst du erst einmal finden."

14.21 Uhr: Frage: "War das zu viele für Max Eberl und muss man künftig einen anderen Weg gehen und welche Lehren zieht man?" Rolf Königs: "Wir haben diese Entwicklung in den letzten Monaten nicht so registiert und nicht erkannt, dass es eine starke Belastung ist. Es gab eine Idee von einer Doppelspitze, aber Eberl wollte das damals nicht."

14.19 Uhr: Eberl erzählt über die Zeit als Gladbach-Funktionär und spricht über seine Pause im letzten Jahr. Er habe da realisiert, "dass es da in die falsche Richtung geht." Dann kommen wieder Tränen. Eberl weiter:" Wenn einer sagt, dass ich das wegen einem Vereinswechsel mache. Vergesst es! Ich will raus. Ich möchte mit dem Fußball erstmal nichts mehr zu tun haben."

14.17 Uhr: Max Eberl ist emotional extrem angefasst. Immer wieder fließen bittere Tränen. Auch die anderen Beteiligten, vor allem Bonhof, hat ganz rote Augen.

14.15 Uhr: Wie macht Eberl weiter, was seine Gesundheit angeht? Eberl: "Herr Königs hat es angesprochen: Ich habe vor 13 Monaten verlängert und hätte damals nicht gedacht, dass ich darum bitte, was ich jetzt wollte. Ich wollte nicht mehr in dieser Mühle bleiben. Ich bin ein Mensch, bei dem es nur 100 Prozent gibt. Keine 99 Prozent. Ich habe das 23 Jahre getan."

14.14 Uhr: Wie geht es weiter, ist die erste Frage. Bohhof: "Wir sind in der glücklichen Lage, einen tollen Mann mit Steffen Korell zu haben, der die Kontakte aufrechterhält und alles über diese Schiene abzuwickeln."

14.13 Uhr: Jetzt die Fragen der Medien...

14.12 Uhr: Bonhof wünscht Eberl eine "Genesung seiner Gesundheit".

14.10 Uhr: Rainer Bonhof ergreift das Wort - und auch er hat Tränen in den Augen: "Das tut weh! Aber es obliegt mir, dass es ihm besser geht. Wir werden alle dafür tun, um Gladbach in die richtige Richtung lenken. Wir haben ein gesundes Konstrukt in Mönchengladbach. Wir werden den Borussen-Weg gehen und uns treu bleiben."

14.09 Uhr: Königs weiter: "Als er uns im Oktober zu ersten Mal angesprochen hat, waren wir erschrocken. Wir haben alles getan, um ihn zu halten, um ihn umzudrehen. Das ist uns nicht gelungen. Gestern Nachmittag ab 15 Uhr kam das entscheidende Gespräch. Er hat uns gesagt, dass es nicht mehr klappt. Wir haben es nicht akzeptiert, wir haben es respektiert. Damit haben wir nicht gerechnet, denn Max hat im Herbst 2020 bis 2026 verlängert. Wir sind davon ausgegangen, dass wir weiter das weiter gestalten können."

14.06 Uhr: Rolf Königs: "Ein blöder Tag!" Auch der Gladbach-Präsident ist sehr emotional.

14.04 Uhr: Ein sehr emotionaler Eberl weiter: "Fußball ist mein Leben, alles drum herum ist nicht mehr mein Leben. Ich muss ein Schlussstrich ziehen. Ich muss raus, ich muss auf den Menschen aufpassen. Ich muss auf meine Gesundheit achten. Ich habe mich wie ein Kind um den Klub gekümmert, aber die Kraft ist nicht mehr da. Ich danke dem Klub, dass er mich die Möglichkeit gegeben hat, den Schlussstrich zu ziehen."

14.02 Uhr: Max Eberl hat Tränen in den Augen: "Das ist mit Abstand die schwierigste Pressekonferenz, die ich bisher halten durfte. Es macht mich krank, was seit 24 Stunden gesprochen wird. Ich bin erschöpft und müde und das ist der Grund, warum ich in den letzten Wochen und Monaten besprochen habe, um meine Arbeit hier zu beenden. Ich beende was, was mein Leben war."

14.01 Uhr: Gladbach-Sprecher: "Das ist kein schöner Tag für Borussia Mönchengladbach."

14.00 Uhr: Um Punkt 14 Uhr kommen die Herren auf die Bühne. Als allererstes kommt Eberl, der in der goldenen Mitte sitzt.

Vor Beginn: In wenigen Minuten geht es los. Seit gestern gibt es die wildesten Spekulationen. Gieich erfahren wir die Antworten.

Vor Beginn: Es wird natürlich spannend zu hören sein, wie Eberl seinen sehr wahrscheinlichen Abgang begründen wird - und ob er direkt jetzt oder erst im Sommer geht. Vielleicht wird auch klar, wohin es den 48-Jährigen ziehen wird.

Vor Beginn: Im Presseraum am Borussia-Park werden sich neben Eberl auch Präsident Rolf Königs, Vize-Präsident Rainer Bonhof sowie Geschäftsführer Stephan Schippers den Fragen der Journalistinnen und Journalisten stellen.

Vor Beginn: Hallo und herzlich willkommen zum Liveticker der Pressekonferenz von Borussia Mönchengladbach am heutigen Freitag. Um 14 Uhr geht es los.

Die Bundesliga-Tabelle nach 20 Spieltagen

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Bayern München2065:194649
2.Borussia Dortmund2052:312143
3.Bayer Leverkusen2049:321735
4.Union Berlin2029:25434
5.Freiburg2033:231033
6.RB Leipzig2038:231531
7.Hoffenheim2041:32931
8.Köln2032:34-229
9.Eintracht Frankfurt2030:30028
10.Mainz 052028:23527
11.Bochum2019:29-1024
12.Borussia M'gladbach2026:37-1122
13.Hertha BSC2022:42-2022
14.Arminia Bielefeld2020:26-621
15.Wolfsburg2017:32-1521
16.Augsburg2020:35-1519
17.Stuttgart2022:35-1318
18.Greuther Fürth2017:52-3510