Obwohl Haaland (21) seit der Rückkehr von seiner jüngsten Verletzungspause in drei Pflichtspielen fast durchweg durchgespielt - aber nicht getroffen - hatte, könne der Norweger "noch nicht schmerzfrei sein", sagte Trainer Marco Rose am Freitag.
"Ich habe ein Foto geschickt bekommen: Der Fuß stand 90 Grad zum Bein. Das bedeutet, dass dort sicher was kaputt gegangen ist", erläuterte Rose seine Einschätzung zur Verletzung Haalands, die er sich bei der norwegischen Nationalmannschaft zugezogen hatte, auf der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den VfL Wolfsburg am Samstag.
Dennoch werde Haaland spielen. "Er beißt auf die Zähne, nimmt dann möglicherweise vor dem Spiel ein Tablettchen und dann sollte das funktionieren."
Aussagen, die in der Chefetage des BVB nicht gut ankamen. "Ein bisschen unglücklich" seien die Aussagen, sagte Dortmunds Lizenzspieler-Chef Sebastian Kehl bei Sky. Der künftige Sportdirektor stellte klar, dass der Klub "sehr, sehr verantwortungsvoll" mit dem Stürmer umgehe: "Der Plan ist so, dass Erling immer spielen will, und man immer versucht, gemeinsam mit ihm eine gute Entscheidung zu finden."
Was eine genaue Diagnose bei Haalands Knöchel betrifft, scheint der BVB im Übrigen selbst nicht informiert zu sein. Rose deutete zuvor an, dass Haaland sich weigern würde, eine MRT-Untersuchung durchführen zu lassen. "Man erarbeitet mit dem Spieler gemeinsam, wie man mit einer Verletzung umgeht, ob man Bilder macht oder nicht. Wir können den Jungen ja nicht in die Röhre schieben, wenn er das gar nicht möchte."
BVB: Sebastian Kehl spricht von "Frist" bei Erling Haaland
Die WAZ spekuliert derweil über Haalands Beweggründe, eine genaue Untersuchung zu verweigern. Demnach könne der anstehende Wechsel von Haaland im kommenden Sommer der ausschlaggebende Punkt sein.
Es ist denkbar, dass Haaland nicht riskieren wolle, dass eine schwerere Verletzung den Wechsel - Medienberichten zufolge sind immer noch Manchester City und Real Madrid in der Verlosung - noch gefährden könne. Berichten zufolge könnte Haalands Verletzungsanfälligkeit auch einen Wechsel im Sommer verhindern.
Kehl sprach im Vorfeld des Spiels auch über die Wechsel-Thematik bei Haaland: "Wir haben eine Ausstiegsklausel, die ist bekannt, und da gibt es eine Frist." Dennoch erwartet Dortmund nun Bewegung: "Wir wollen so schnell wie möglich eine Entscheidung. Wir sind in Gesprächen, aber mehr gibt es dazu nicht zu sagen. Ich will nicht was Neues über Erling aufmachen. Wir haben ein sehr gutes, vertrauensvolles Verhältnis. Umso schneller es eine Entscheidung gibt, umso besser wird sie sein. Und ich hoffe, dass sie zeitnah erfolgt."
In der laufenden Saison brachte es Haaland bislang auf 16 Tore in 19 Bundesliga-Spielen und sieben Assists für den BVB.