Harry Kane zum FC Bayern München - "Silenzio, Bastardo!": Wenn englische Fußballer ins Ausland wechseln

Nino Duit
15. August 202308:03
SPOXgetty
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Englische Fußballprofis wechseln traditionell eher ungern ins Ausland - und wenn doch, wird es auch mal wild. Ein Blick in die Vergangenheit anlässlich Harry Kanes 100-Millionen-Euro-Transfers zum FC Bayern München.

"Servus", sagte Harry Kane bei seiner Vorstellung am Sonntagmittag freudig, beziehungsweise versuchte es zumindest. Die bayerische Begrüßung hörte sich bei ihm eher wie "Service" an, aber das trübte die festliche Stimmung kein bisschen. Für 100 Millionen Euro und reichlich Hysterie hatte der FC Bayern München den 30-jährigen Stürmer von Tottenham Hotspur losgeeist, der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen sprach von einem "Ausnahmetransfer".

Dass ausgerechnet der Kapitän der englischen Nationalmannschaft dem FC Bayern das "Servus" beziehungsweise seinen "Service" anbietet, ist tatsächlich ziemlich sensationell. Nicht nur wegen seiner Weltklasse, sondern vor allem auch wegen seiner Herkunft. Normalerweise scheuen englische Fußballprofis Auslandswechsel fast so sehr wie Schwalben oder Elfmeter.

Im Vergleich zu den anderen europäischen Fußball-Großmächten exportiert England traditionell sehr wenige Fußballer. Und zwar nicht erst seit dem Brexit, der diese regnerische Insel noch ein bisschen weiter vom Festland weggeschwemmt hat. England ist das Mutterland des Fußballs, verfügt außerdem über die reichste und spannendste Liga Europas und über volle Stadien: Warum sollte man bitteschön woanders hingehen?

"Ich wollte meine Karriere niemals beenden, ohne dass ich ein anderes Land und eine andere Liga kennengelernt habe", begründete Kane seinen Wechsel. Der Kapitän der englischen Nationalmannschaft sei "nicht nur wegen des Fußballs gewechselt, sondern auch wegen des Lebens". Die deutsche Kultur wolle er erleben und auch Sprachunterricht nehmen, um sie in vollen Zügen genießen zu können. Bisher beginnt und endet sein Vokabular nämlich bei Servus/Service, wie er später zugab.

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