BVB - Trotz Abseits: Wieso gab es den Elfmeter für Heidenheim vor dem 2:2?

Schiedsrichter Tobias Reichel schaut sich den Zweikampf zwischen Sébastien Haller und Jan-Niklas Beste noch einmal an.
© imago images

Es war die Aufregerszene des 2:2 (2:0) von Borussia Dortmund gegen den 1. FC Heidenheim, der dem Aufsteiger den ersten Punkt in der Bundesliga bescherte. Obwohl Jan-Niklas Beste im Abseits gestanden hatte, entschied sich Schiedsrichter Tobias Reichel nach Ansicht der TV-Bilder Heidenheim einen Elfmeter zuzusprechen.

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Zum Tragen kam dabei Regel 11 der offiziellen Fußballregeln des International Football Association Board, die zuletzt im Juli 2022 präzisiert wurde. Demnach hebt ein gegnerischer Spieler das Abseits auf, wenn er sich zum Ball bewegt und diesen "absichtlich spielt". Im Englischen spricht man von "deliberate play".

Dies war bei der Szene in der 77. Minute der Fall, als BVB-Stürmer Sébastien Haller den Ball erlief und ihn kontrolliert annahm, ehe er den heranstürmenden Beste mit seinem Arm am Hals traf und im Strafraum zu Fall brachte.

Durch die kontrollierte Ballannahme hatte Haller eine neue Spielsituation ausgelöst und dadurch das vorige Abseits aufgehoben.

Schiedsrichter Reichel hatte zunächst auf Elfmeter entschieden und dies dann mit Verweis auf die Abseitsstellung Bestes zurückgenommen. Nachdem sich der VAR erneut einschaltete, sah sich Reichel die Szene selbst im Video an und entschied richtigerweise auf Strafstoß.

Der bereits für BVB-Neuzugang Niklas Füllkrug ausgewechselte Haller erhielt zudem Gelb. Tim Kleindienst verwandelte nach fünf langen Minuten den fälligen Elfmeter souverän und sicherte dem Aufsteiger so den ersten Punktgewinn in der Bundesliga.

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