Edson Álvarez (West Ham United)
Edson Álvarez galt als Wunschkandidat von Sportdirektor Sebastian Kehl. Allerdings soll Trainer Edin Terzic gegen eine Verpflichtung des mexikanischen Mittelfeldspielers gewesen sein - auch, um die Position seines neuen Kapitäns Emre Can nicht zu schwächen. Letzterer kann in dieser Saison bisher bekanntlich aber ebenso wenig konstant überzeugen wie alle anderen Sechser des BVB.
Im Oktober verriet Álvarez indes bei Sky, dass er "sehr, sehr weit mit Dortmund" gewesen sei. Letztlich kam der Transfer jedoch nicht zustande, stattdessen zog es den 26-Jährigen nach vier Jahren bei Ajax Amsterdam zu West Ham United in die Premier League.
38 Millionen Euro überwiesen die Engländer für Álvarez an Ajax. Und der Neuzugang, als Nachfolger des zu Arsenal abgewanderten Declan Rice geholt, hat sich bei den Hammers auf Anhieb etabliert.
Gleich zu Saisonbeginn konnte Álvarez überzeugen und ist ein entscheidender Grund dafür, dass West Ham bislang eine ordentliche Saison spielt. 13-mal stand er bislang in der Premier League für seinen neuen Klub auf dem Platz - und beide Ligaspiele, in denen Álvarez fehlte, gingen verloren (2:3 bei Brentford, 0:5 bei Fulham).
Armel Bella-Kotchap (PSV Eindhoven)
Bella-Kotchap wollte den FC Southampton nach dem Abstieg aus der Premier League verlassen und kurz vor Ende des Transfersommers kamen Berichte über ein Interesse des BVB an dem Innenverteidiger auf.
Laut Sky soll Bella-Kotchap, der wenig später dann kurz vor einem Wechsel zum FC Bayern stand, sogar schon eine mündliche Einigung mit den Dortmundern erzielt haben. Letztlich zerschlug sich eine Rückkehr des 21-Jährigen nach Deutschland jedoch - und Bella-Kotchap zog es per Leihe in die Niederlande.
Dort heuerte er bei der PSV Eindhoven an. Seine bisherige Zeit bei dem niederländischen Topklub verlief aber überhaupt nicht nach Plan. Beim Champions-League-Auftakt gegen Arsenal (0:4) stand er noch in der Startelf, auch in der Eredivisie durfte Bella-Kotchap im September zweimal von Beginn an ran. Doch dann verletzte er sich an der Schulter, seit Mitte Oktober muss er zuschauen.
Insgesamt hat der zweimalige deutsche Nationalspieler bisher erst fünf Pflichtspiele für die PSV bestritten, die ihn für ein Jahr ausgeliehen hat. In Southampton steht Bella-Kotchap noch bis 2026 unter Vertrag.
Arda Güler (Real Madrid)
Arda Güler gilt als eines der größten Talente Europas und stand vergangenen Sommer gefühlt bei allen großen Klubs auf dem Zettel. Auch der BVB wurde immer wieder mit dem 18-jährigen Mittelfeldspieler in Verbindung gebracht, stattdessen ging es für Güler aber noch ein Regal höher zu Real Madrid.
20 Millionen Euro zahlten die Königlichen an Fenerbahce - auf sein Pflichtspieldebüt für Real wartet das türkische Juwel aber bis heute.
Wäre Güler fit geblieben, wäre es wahrscheinlich längst dazu gekommen. Das lassen zumindest Aussagen seiner Teamkollegen wie jüngst von Jude Bellingham vermuten: "Er ist ein Phänomen, wir sehen ihn trainieren und sind begeistert von ihm", sagte der Ex-Dortmunder bei Tuttosport über Güler.
Wegen eines Meniskusschadens und einer Muskelverletzung war Güler zunächst von August bis Anfang November ausgefallen. Für das Ligaspiel gegen Rayo Vallecano stand er dann erstmals im Kader der Madrilenen und viele rechneten mit seiner Premiere. Doch Real-Trainer Carlo Ancelotti ließ den Supertechniker 90 Minuten lang auf der Bank. "Die richtige Gelegenheit für uns, Arda Güler einzusetzen, war einfach noch nicht gegeben. Wir hatten gestern darüber gesprochen, er wird aber bald Spielzeit bekommen", sagte Ancelotti nach der Partie.
Auch wenige Tage später in der Champions League gegen Braga brachte Ancelotti Güler nicht. Und kurz darauf verletzte sich der türkische Nationalspieler wieder, muss seither auf eine erneute Berufung in den Spieltagskader warten.
Iván Fresneda (Sporting Lissabon)
Iván Fresneda war sehr lange Thema rund um Borussia Dortmund. Der BVB galt zwischenzeitlich als Favorit auf die Verpflichtung des begabten Rechtsverteidigers, der Real Valladolid letztlich dann aber für neun Millionen Euro in Richtung Lissabon verließ.
Bei Sporting hat der 19-jährige Spanier einen Vertrag bis 2028 unterschrieben. Nachhaltigen Eindruck konnte Fresneda bei seinem neuen Arbeitgeber bisher aber nicht hinterlassen.
In der Liga durfte er bis dato gerade einmal fünf Minuten spielen, meist saß er 90 Minuten lang auf der Bank. Lediglich in der Europa League durfte er länger ran, aber auch insgesamt stand er bisher nur 164 Pflichtspielminuten lang für Sporting auf dem Rasen.
Zuletzt legte ihn dann auch noch eine Schulterverletzung lahm. Fresnedas Zeit in Portugal beginnt also sehr trist.
Ilkay Gündogan (FC Barcelona)
Dass Ilkay Gündogan nach dem Gewinn des Triples mit Manchester City nach Dortmund zurückkehrt, war ohnehin nicht sonderlich realistisch. Dennoch wurde immer wieder darüber spekuliert.
Und im Juni bestätigte der Mittelfeldspieler dann auch, dass es Kontakt zwischen seinem Berater und BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl gegeben habe. "Trotzdem war es von der Wahrscheinlichkeit her nicht sehr hoch", sagte Gündogan, der von 2011 bis 2016 das Dortmunder Trikot getragen hatte.
Letztlich zog es den deutschen Nationalmannschaftskapitän nach sieben Jahren bei City zum FC Barcelona. Dort gab es zwar schon Störgeräusche wie infolge seiner Kritik nach der Clasico-Niederlage Ende Oktober. Doch Gündogans enorme Qualität hat sich auch bei Barça bislang behauptet.
Der 33-Jährige ist absoluter Stammspieler in der Elf von Trainer Xavi, kam in allen bisherigen Pflichtspielen der Katalanen zum Einsatz. Dabei überzeugt Gündogan auf konstant hohem Level, Xavi nannte ihn nach dem 5:0 gegen Antwerpen zum Champions-League-Auftakt beispielsweise "ein Geschenk des Himmels. Er verbessert jeden Spielzug, sobald er eingreift."
Daichi Kamada (Lazio Rom)
Dass Kamada in der Bundesliga bleibt und das Trikot von Eintracht Frankfurt gegen jenes von Borussia Dortmund eintauscht, galt lange als wahrscheinlich. Man soll in den Verhandlungen schon sehr weit gewesen sein, doch der Japaner sagte dem BVB letztlich ab.
Stattdessen zog es Kamada ablösefrei nach Italien, bei Lazio Rom hat er zunächst für ein Jahr unterschrieben. Und es begann gut: Kamada stand in den ersten sechs Pflichtspielen dieser Saison in der Startelf, erzielte Anfang September das Siegtor bei Meister Napoli und lieferte danach im Topspiel gegen Juventus einen Assist.
Doch seit Mitte September ging seine Spielzeit zurück. Meist ist Kamada nur Joker, manchmal sitzt er wie zuletzt am Samstag bei Hellas Verona 90 Minuten lang auf der Bank.
Jüngst kamen daher Spekulationen auf, dass Kamada Lazio schon nächsten Sommer wieder verlassen könnte. Sein Vertrag in Rom hat zwar eine Option auf drei weitere Jahre, läuft nach aktuellem Stand aber mit Saisonende aus. Möglicherweise bahnt sich zwischen Kamada und Lazio also ein Missverständnis an.
Enzo Le Fée (Stade Rennes)
Auch Le Fée hatte Dortmund wohl im Auge, als es darum ging, den Abgang von Jude Bellingham in Richtung Madrid zu kompensieren.
Doch der technisch starke Mittelfeldspieler entschied sich dafür, in Frankreich zu bleiben. Vom FC Lorient wechselte Le Fée für 20 Millionen Euro zu Stade Rennes.
Dort konnte er bislang noch nicht glänzen und nicht verhindern, dass Rennes nach 15 Spieltagen in der Ligue 1 auf einem enttäuschenden 13. Platz steht. In der Liga kam Le Fée bis dato 13-mal für Rennes zum Einsatz, auf seine erste direkte Torbeteiligung wartet er noch. Lediglich in der Europa League gelangen ihm bisher zwei Assists.
Youri Tielemans (Aston Villa)
Nach dem überraschenden Abstieg aus der Premier League mit Leicester war Tielemans im vergangenen Sommer auf dem Markt und auch der BVB soll seine Fühler nach dem Mittelfeldmann ausgestreckt haben.
Den Zuschlag erhielt letztlich aber Aston Villa, der Traditionsklub aus Birmingham sicherte sich ablösefrei die Dienste von Tielemans.
Auf Anhieb kam der belgische Nationalspieler bei Villa aber nicht zurecht. Zunächst musste er lange seinen Platz in der Mannschaft von Trainer Unai Emery suchen, zwischenzeitlich durfte er lediglich in der Conference League von Beginn an ran.
In den vergangenen Wochen lief es dann aber immer besser, in vier der letzten fünf Premier-League-Spiele stand Tielemans in der Startelf des Überraschungsdritten im englischen Oberhaus. Dabei lieferte der 26-Jährige unter anderem die Assists zu den Siegtoren gegen Tottenham und Manchester City.