VfL Bochum vs. Union Berlin 3:0: FCU nach Aus in der Champions League ganz tief im Abstiegskampf

SID
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Union Berlin muss sich auf Abstiegskampf einstellen. Im Kellerduell beim VfL Bochum gibt es ein 0:3 (0:1).

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Thomas Letsch reckte die Faust in die Höhe: Der 3:0 (1:0)-Erfolg im Kellerduell gegen Union Berlin wirkte beim Coach des VfL Bochum und seiner Mannschaft wie eine Befreiung. Nach dem zweiten Heimsieg in Folge können die Westfalen eher entspannt zum Spitzenreiter Bayer Leverkusen zum Jahresabschluss am Mittwoch (20.30 Uhr/Sky) fahren.

Dagegen standen die Union-Profis eher ratlos herum, gingen mit hängenden Köpfen zu ihren Fans. Die Anhänger der Eisernen munterten ihr Team trotzdem mit Applaus und Gesängen auf. "Wenn man 0:3 verliert, passt einiges nicht", sagte Rani Khedira bei Sky sichtlich angefasst, "in der ersten Halbzeit haben wir es nicht so verkehrt gemacht. Die zweite Halbzeit war einfach nicht gut." Er stellt sich auf Abstiegskampf bis zum Saisonschluss ein: "Davon ist auszugehen." Nach der zehnten Saisonniederlage droht ein Überwintern auf den Abstiegsplätzen.

Takuma Asano (45.+5), Goncalo Paciencia (54.) und Kevin Stöger (78., Foulelfmeter nach Videobeweis) schossen den VfL zum zweiten Heimsieg in Folge. Die Westfalen vergrößerten ihren Vorsprung auf die Berliner auf sechs Punkte. Für Union wird die letzte Partie des Jahres am Mittwoch (18.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln schon zu einem Endspiel.

Gleich vier Wechsel hatte Letsch gegenüber der 1:3-Niederlage bei der TSG Hoffenheim vorgenommen, unter anderem rückten in der Offensive Paciencia und Christopher Antwi-Adjei in die Startelf, zudem kehrte Innenverteidiger Keven Schlotterbeck nach Gelbsperre zurück. Union-Coach Nenad Bjelica musste auf den verletzten Nationalspieler Robin Gosens verzichten, mit Sheraldo Becker bot der Kroate einen Offensivspieler mehr auf als gegen Real.

VfL Bochum hätte noch höher gewinnen können

In Sachen Stimmungsboykott wegen des Investorendeals der Deutschen Fußball Liga (DFL) waren sich die Fans nicht ganz einig: Immer wieder ertönten "VfL, VfL"-Rufe aus verschiedenen Ecken des Stadions, die von der organisierte Szene mit Pfiffen beantwortet wurden. Ähnlich ungeordnet begann das Spiel: Bochum hatte zwar mit einem Kopfball von Kevin Stöger die erste Großchance (3.), doch viele Pässe landeten auf beiden Seiten beim Gegner.

Auf die Sekunde genau nach zwölf Minuten hagelte es aus der Union-Kurve Tennisbälle, Schiedsrichter Sven Jablonski musste die Partie für vier Minuten unterbrechen. "Ihr macht unseren Sport kaputt", sangen die Fans beider Klubs einträchtig.

Als der große Ball wieder rollte, verfehlte Asano mit einem Fallrückzieher knapp das Berliner Tor (18.). Die Gastgeber blieben dominierend: Paciencia scheiterte an Union-Keeper Frederik Rönnow (28.), ebenso wie wenig später Asano (31.).

Die Gäste benötigten eine missglückte Abwehraktion von Schlotterbeck zur ersten Chance, doch der Verteidiger rettete beim Schuss von Janik Haberer selbst kurz vor der Linie (33.).

Es dauerte bis in die Nachspielzeit, bis dem VfL die hochverdiente Führung gelang: Asano traf im Anschluss an eine Stöger-Ecke. Kurz nach der Pause schloss Paciencia einen mustergültigen Konter von Torhüter Manuel Riemann über Asano und Antwi-Adjei zum 2:0 ab. Damit war der Sieg unter Dach und Fach.

VfL Bochum vs. Union Berlin: Die Daten zum Spiel

  • Bochum: Riemann - Gamboa (87. Passlack), Oermann (64. Loosli), Schlotterbeck, Bernardo - Osterhage, Losilla, Stöger - Asano (86. Kwarteng), Paciencia (72. Broschinski), Antwi-Adjei (72. Bero). - Trainer: Letsch
  • Berlin: Rönnow - Juranovic, Knoche, Leite, Roussillon - Khedira (60. Schäfer), Haberer (60. Kral) - Becker (60. Laidouni), Volland (74. Aaronson), Hollerbach (75. Kaufmann Sørensen) - Behrens. - Trainer: Bjelica
  • Schiedsrichter: Sven Jablonski (Bremen)
  • Tore: 1:0 Asano (45.+5), 2:0 Paciencia (54.), 3:0 Stöger (78., Foulelfmeter nach Videobeweis)
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