"Es geht um alles. Es geht um die Existenz": Union Berlin nach Pleite in Augsburg erschüttert

Von SID
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Im Rennen um einen internationalen Startplatz ist der FC Augsburg einen kleinen Schritt vorangekommen. Durch das zähe 2:0 (0:0) gegen Union Berlin rückt die Mannschaft von Trainer Jess Thorup zunächst bis auf drei Punkte an Eintracht Frankfurt auf Rang sechs heran. Bei den Eisernen regiert die Verzweiflung.

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Dank der Treffer von Phillip Tietz, der einen schweren Fehler von Diogo Leite nutzte (47.), und des früheren Berliners Sven Michel (81.) wahrte Augsburg zudem seine Chancen auf Rang sieben. Dieser würde zur Teilnahme an der Qualifikation zur Conference League berechtigen, sollte Bayer Leverkusen den DFB-Pokal gewinnen.

In einem niveauarmen Spiel mit vielen Zweikämpfen, vielen zweiten Bällen und vielen Standardsituationen waren Torchancen Mangelware. Und so war die Führung der Gastgeber auch nicht gut herausgespielt, sondern Resultat eines völlig verunglückten Rückpasses von Leite auf Torhüter Frederik Rönnow. "In so einem Spiel ist das der Dosenöffner für den Gegner", sagte Unions Kapitän Christopher Trimmel bei DAZN. Ja, sagte der Schütze, "das Tor kam aus dem Nichts", aber: "Es hat uns in die Karten gespielt."

Tatsächlich hatten bis zu diesem groben Fauxpas die Gäste, denen in den vorhergehenden sechs Spielen nur ein Sieg gelungen war, die beste Chance des wenig aufregenden Spiels besessen. Das rechte Bein von Alex Kral war bei der scharfen Hereingabe von Mikkel Kaufmann (27.) aber nicht lang genug.

Thorup wusste nur zu gut, dass es "kein schönes Spiel war", und dass "wir besser Fußball spielen können". Umso gelassener merkte er jedoch an: "Das Wichtigste im Fußball ist das Ergebnis." Und das stimmte - wegen einer bemerkenswerten Effizienz der Augsburger, vor allem aber, weil sie von Union zum Torschießen und damit zum fünften Sieg in den vergangenen sieben Spielen eingeladen wurden.

Union-Trainer Nenad Bjelica: "Es geht um die Existenz"

Augsburg konnte sich offensiv zunächst kaum entfalten, das stete Bemühen um Chancen blieb zumeist im Ansatz stecken. Dies lag auch daran, dass Union vor allem in der Defensive entschlossen zu Werke ging. Der Schuss von Tietz war in der Tat der erste der Schwaben auf das Tor von Rönnow.

Eine Belebung für die Partie war der Treffer zunächst nicht. Nach und nach aber wagte sich Union im Bemühen um den Ausgleich etwas entschlossener nach vorne, wurde allerdings auch nicht so richtig gefährlich. Die beste Chance zum Ausgleich besaß Andras Schäfer nach einer zu kurzen Abwehr von Maximilian Bauer: Er kam frei zum Schuss, verzog aber aus gut 15 Metern (68.).

Auch dem 2:0 ging ein Fehler der Berliner voraus: Kral verlor im Spielaufbau den Ball, Arne Maier bediente Michel wunderbar, dessen Treffer zählte nach Sichtung der Videobilder. Trainer Nenad Bjelica verstand die Welt nicht mehr. Augsburg habe "Glück gehabt, dass sie einen Gegner hatten, der ihnen alles geschenkt hat", sagte er bei DAZN. Seine Mannschaft habe das Spiel kontrolliert, durch den Fehler zu Beginn der zweiten Halbzeit aber "dreht sich so ein Spiel dann um".

Tatsächlich wirkte Bjelica geradezu erschüttert von der der Niederlage, die aus seiner Sicht ein deutliches Signal ist. Angesichts von lediglich einem Sieg und dafür vier Niederlagen in den vergangenen sieben Spielen mahnte er mit ernster Miene: "Wir sind im Abstiegskampf, wer das nicht versteht, hat nichts verloren bei Union. Es geht um alles. Es geht um die Existenz."

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