"Das kann ich nicht nachvollziehen" Eintracht Frankfurt besiegt den FC Augsburg, Kevin Trapp wundert sich über die Pfiffe

SID
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Dank einer enormen Leistungssteigerung hat Eintracht Frankfurt den Angriff des nimmermüden FC Augsburg abgewehrt und den fürs Rennen um Europa so wichtigen sechsten Tabellenplatz gefestigt.

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Die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller gewann an einem emotionalen Abend, der ganz im Zeichen der verstorbenen Eintracht-Ikone Bernd Hölzenbein stand, 3:1 (0:1) und distanzierte den FCA damit auf sechs Punkte.

Dies ist besonders wichtig, weil der sechste Platz je nach Ausgang dieser Saison sogar für die Qualifikation zur Champions League genügen könnte. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, doch Frankfurt ist nach Treffern von Fares Chaibi (55.), Hugo Ekitike (61.) und Omar Marmoush (90.+5) klar auf Kurs Europa. "Wir haben ein Spiel gewonnen, das für uns alle sehr wichtig war", sagte der Trainer: "Es gibt weitere vier Spiele, bei denen wir an unsere Leistungsgrenze gehen müssen. Alle gemeinsam für dieses große Ziel, das wir haben."

Der Sieg sei vor allem "für die Fans, damit sie zufrieden nach Hause gehen", sagte Toppmöller: "Wir wussten dass wir in der Bringschuld sind aufgrund der Leistung in den letzten Wochen." Dies habe seine Mannschaft umgesetzt: "Wir haben leidenschaftlich gespielt, wenn wir Emotionen zeigen, können wir das Publikum entzünden." Die Mannschaft sei in "Vorleistung gegangen, und die Fans haben super mitgezogen".

"Es waren sehr wichtige drei Punkte gegen einen direkten Konkurrenten", sagte Mario Götze bei DAZN: "Wir haben es in der zweiten Halbzeit deutlich direkter und schneller gespielt. Es war entscheidend, dass wir weiter drangeblieben sind." Frankfurts Torhüter Kevin Trapp meinte: "Ich hoffe, dass das ein Spiel war, das uns sehr, sehr viel Selbstvertrauen gibt."

Augsburg war früh durch Ruben Vargas (13.) in Führung gegangen. Zur Pause mussten sich die SGE-Profis und Toppmöller Pfiffe der Fans anhören. "Das kann ich nicht nachvollziehen, es ist nicht immer einfach, alles perfekt zu machen", sagte Trapp: "Aber das muss man auch differenzieren."

Dabei hatte in Frankfurt anfangs noch eine ganz besondere Atmosphäre geherrscht. Vor dem Anpfiff war des unter der Woche verstorbenen Hölzenbein gedacht worden. Zu Ehren des Weltmeisters von 1974 wurde eine Gedenkminute abgehalten, auf dem riesigen Videowürfel im Stadion Bilder aus der Karriere gezeigt. Kapitän Kevin Trapp legte symbolisch ein Trikot mit Hölzenbeins Nummer sieben nieder. "Wir sind sehr froh, dass wir Bernd Hölzenbein diesen Sieg widmen konnten", sagte Toppmöller.

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Danach begannen die Frankfurter wild entschlossen, Marmoush (11.) hatte die erste gute Gelegenheit. Sein Schuss, von Felix Uduokhai abgefälscht, flog jedoch knapp am Augsburger Tor vorbei. Dafür lag der Ball urplötzlich auf der Gegenseite im Netz: Kevin Mbabu gewann den Ball im Duell mit Philipp Max, Ermedin Demirovic bediente Vargas, und der ließ Frankfurts Trapp keine Chance.

Der Treffer spielte den Gästen in die Karten. Sie zogen sich etwas zurück, liefen dann aber entschieden an und setzten die Frankfurter unter Druck. Diese Herangehensweise von Coach Jess Thorup zeigte Wirkung, die Eintracht fand nur selten Lücken - erst Marmoush (44.) sorgte mit einem Volleyschuss nochmal für Gefahr.

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Nach der Pause zeigten die Frankfurter die von den Fans vehement eingeforderte Reaktion. Aurelio Buta (52.) vergab eine erste gute Chance auf den Ausgleich, wenig später machte es dann Chaibi besser. Einen mit Wucht vorgetragenen Angriff grätschte er entschlossen ins Tor, und als wenig später Ekitike ein famoses Solo zum 2:1 abschloss und damit seinen ersten Treffer seit über einem Jahr erzielte, kochte die Stimmung fast über.

Thorup versuchte mit Wechseln für einen Bruch im Frankfurter Spiel zu sorgen, doch die Eintracht behielt die Kontrolle. Dina Ebimbe (68.) hätte nach einem Freistoß von Chaibi fast erhöht, Finn Dahmen parierte den Kopfball jedoch. Als Augsburgs Torhüter dann mit nach vorne eilte, um den Ausgleich zu erzwingen, konterte Marmoush kurz vor Ende eiskalt.