Oliver Kahn, der frühere Vorstandschef des FC Bayern München, hat in einem Interview die Entlassung von Julian Nagelsmann im März 2023 verteidigt. Dabei erinnerte er auch an die Trennung der Bayern von Carlo Ancelotti.
"Ich habe oft genug gesagt, dass wir zum damaligen Zeitpunkt unsere Gründe hatten", betonte Kahn gegenüber der Bild. Es sei schwierig, derartige Entscheidungen im Rückblick zu bewerten.
Nagelsmann ist mittlerweile Bundestrainer und führte die deutsche Nationalmannschaft bei der Heim-EM ins Viertelfinale, wo man knapp in der Verlängerung an Spanien scheiterte (1:2).
War die Entlassung also ein Fehler? Kahn wies in diesem Zusammenhang auf den Abgang Carlo Ancelottis bei den Bayern im Jahr 2017 hin: "Man könnte genauso gut sagen: War es denn sinnvoll, dass Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge Carlo Ancelotti damals beim FC Bayern entlassen haben, der dann bei Real Madrid was weiß ich wie viele Titel gewonnen hat."
Sein Fazit: "Es geht darum, dass man bestimmte Entscheidungen immer im zeitlichen Kontext betrachten muss. Damals war Julian Vereinstrainer bei Bayern München, heute ist Julian Nationaltrainer. Das miteinander in Verbindung zu bringen, macht wenig Sinn."
Bayerns Ehrenpräsident Uli Hoeneß hatte die Entlassung Nagelsmanns unlängst als "Fehler" bezeichnet. Zudem müsse sich der Verein nach unruhigen Zeiten mit Kahn an der Spitze erst einmal wieder konsolidieren.