Verkündung noch am Montag? Nachfolge-Lösung für Peter Zeidler beim VfL Bochum bahnt sich an

SID
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Inmitten einer tiefen Krise sucht der VfL Bochum einen Retter. Doch auf den neuen Trainer wartet ein hammerhartes Programm.

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Es ist kein halbes Jahr her, da lag an der Castroper Straße so etwas wie Aufbruchsstimmung in der Luft. Mit einer denkwürdigen Aufholjagd in der Relegation hatte der VfL Bochum doch noch irgendwie die Klasse gehalten - und sich im Gefühl des Erfolgs nach einer sorgenfreien Bundesliga-Saison gesehnt. Doch nun, fünf Monate später, steht der VfL einmal mehr vor einem Scherbenhaufen.

Nach dem Horrorstart, nur einem Pünktchen aus sieben Spielen und aufgrund der "fehlenden Überzeugung" war der Rauswurf von Trainer Peter Zeidler und Sportdirektor Marc Lettau aus Sicht der Verantwortlichen unvermeidbar. Wie es nach der ersten Trainerentlassung der Saison beim Schlusslicht weitergehen soll, blieb am Montag zunächst unklar.

Über allem schwebte die Frage: Wer übernimmt Verantwortung? Oder besser: Wer tut sich das an? Wie die WAZ und Sky berichten, soll der bisherige Co-Trainer Markus Feldhoff die Mannschaft mit Murat Ural interimsweise übernehmen und auf das Heimspiel am Sonntag (15.30 Uhr/DAZN) gegen den deutschen Rekordmeister Bayern München vorbereiten. Die offizielle Bekanntgabe soll demnach noch am Montag erfolgen.

Feldhoff (50) ist seit 2023 als Co-Trainer in Bochum tätig. Zuvor hatte er bereits als Chefcoach beim VfL Osnabrück gearbeitet. Ural war im Sommer als Assistent von Zeidler zum VfL gekommen.

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VfL Bochum: Es wartet ein hammerhartes Programm

Als möglicher Kandidat wurde zudem David Siebers (37), derzeit Trainer der U19 des Klubs, ins Spiel gebracht. Der bei den Fans beliebte Heiko Butscher, der in der Vergangenheit bereits mehrmals eingesprungen war, solle dagegen eher den erfolgreichen Weg mit der U21 fortsetzen.

Klar ist nur, dass dem neuen Trainer ein hammerhartes Programm mit wenig Aussicht auf Erfolg bevorsteht. Schon am Sonntag kommt Bayern München nach Bochum, danach geht es gegen Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart. "Wenn es schiefgeht, haben sie einen Punkt nach elf Spielen", unkte bereits Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann im Sky-Studio.

Für einen Interimscoach gibt es wahrlich einfachere Aufgaben, um sich für eine dauerhafte Beschäftigung zu empfehlen. Siebers besitzt die erforderlichen Lizenzen, die Verantwortlichen sollen viel von ihm halten und ihm zutrauen, künftig als Bundesliga-Cheftrainer zu arbeiten. Eine deutliche Pleite gegen die Bayern etwa könnte seine Position aber gleich zu Beginn beschädigen.

VfL Bochum: "Wir müssen jetzt gewinnen, egal wer kommt"

Zeidler, der im Sommer aus St. Gallen gekommen war und einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hatte, trauten die Bosse die Wende jedenfalls nicht mehr zu. Gleiches gilt für Lettau, der erst im vergangenen Jahr vom Leiter Lizenzbereich zum Sportdirektor aufgestiegen war. Es fehle "die Überzeugung, dass der VfL in der bisherigen personellen Konstellation das Ziel Klassenerhalt schaffen kann", hieß es.

Die brenzlige Lage scheint aber inzwischen auch den Spielern bewusst zu sein. "Wir müssen jetzt gewinnen, egal wer kommt", hatte Angreifer Philipp Hofmann im Anschluss an den jüngsten Rückschlag bei der TSG Hoffenheim (1:3) betont. Von der Euphorie nach dem kleinen Relegationswunder gegen Fortuna Düsseldorf war da längst nichts mehr übrig.

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