"Bei Borussia Dortmund sehe ich gute Verstärkungen", schrieb Matthäus in seiner Sky-Kolumne und lobte dabei vor allem Axel Witsel, der am Montag sein erstes Training im BVB-Dress absolviert hat: "Witsel ist sicher ein wichtiger Faktor, weil mit ihm mehr Persönlichkeit in den Dortmunder Kader kommt. Gerade auf dieser Position war man sehr flach besetzt."
Insgesamt sei der BVB-Kader nun "gut zusammengestellt", Aussichten auf die Meisterschaft sieht der 57-Jährige jedoch nicht: "Da müsste bei den Bayern schon viel schief laufen. Die Münchner sind abermals der Favorit, aber nicht mehr mit dem Abstand der vergangenen Jahre."
Für Matthäus ist Bayern nicht nur erster Anwärter auf die Meisterschale, auch in der Champions League räumt er der Mannschaft von Trainer Niko Kovac realistische Chancen ein. "Insgesamt sehe ich eine Mannschaft, die, wenn sie in einen Lauf kommt und die Saison verletzungsfrei durchspielen kann, zu den fünf, sechs Teams gehört, die die Champions League gewinnen können", so der Weltmeister von 1990.
Matthäus: Champions-League-Titel "kein Muss"
Weil andere Mannschaften in Europa auf dem Transfermarkt mit mehr Geld nachgerüstet haben, sei der CL-Titel jedoch "kein Muss für die Münchner".
Ein Spieler, der den Bayern laut Matthäus auch in der kommenden Saison gut getan hätte, wäre dabei Vidal. Den Wechsel des Mittelfeldkämpfers zum FC Barcelona bedauert er: "Diesen Spielstil findet man nicht mehr häufig. Die Aggressivität, die Qualität in der Offensive, aber auch die Arbeit nach hinten, Zeichen zu setzen. Der Abgang ist meiner Meinung nach schon ein Verlust."
Und weiter: "Vidal war immer einer meiner Lieblingsspieler, weil er mich an mich selbst erinnert. Es war schon verwunderlich, dass er gegangen ist. Ich persönlich hätte gerne mit ihm verlängert."
Lothar Matthäus spricht über Boateng-Wechsel
Auch Jerome Boateng scheint kurz vor einem Abgang zu stehen. Der Innenverteidiger ist Medienberichten zufolge bei PSG und Manchester United hoch im Kurs und könnte den FCB daher schon bald verlassen. Dann "sähe es auf der Innenverteidigerposition ein wenig mau aus", findet Matthäus und fordert für den Fall eines Verkaufs einen Neuzugang: "Dann müssten sie auf dieser Position nochmal auf dem Transfermarkt zuschlagen."
Ein möglicher Kandidat: Benjamin Pavard. "Der Name würde sicher wieder aus der Schublade geholt werden", glaubt Matthäus.