Niklas Dorsch, ehemaliger Jugendspieler des FC Bayern, hat sich kritisch zur Durchlässigkeit zwischen den Jugendmannschaften sowie der zweiten Mannschaft und den Profis beim FCB geäußert.
"Ich habe einfach keine faire Chance bekommen. Junge Spieler wurden nicht so beachtet", sagte Dorsch im Interview mit der tz. Der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler durchlief ab der U16 alle Jugendmannschaften des FC Bayern und erhielt 2016 sogar einen Profivertrag beim deutschen Rekordmeister.
Dennoch kam Dorsch auf lediglich einen Einsatz bei den Profis in der Bundesliga und spielte vorwiegend in der Reserve der Bayern. Dort war er zwar Kapitän, doch der Kontakt zwischen der zweiten und der ersten Mannschaft sei "nicht allzu gut" gewesen.
"Erst als Jupp Heynckes kam, hatte ich ein super Gefühl. Heynckes hat mir extrem weitergeholfen und mir eine Chance gegeben", erklärte Dorsch.
Dorsch beim FC Bayern: "Nur einer von vielen"
Diese Chance nutzte er und erzielte bei seinem Bundesligadebüt gegen Eintracht Frankfurt gleich einen Treffer. "Wenn du einmal spielst und gleich ein Tor machst, ist das Gerede wieder groß. Davor hat es niemanden interessiert, was ich gemacht habe", sagte Dorsch, der dem deutschen Rekordmeister schließlich im Sommer den Rücken zukehrte und ablösefrei zum 1. FC Heidenheim wechselte.
"Mit 20 Jahren in die 2. Liga zu wechseln, ist nicht verkehrt", beurteilt Dorsch seine aktuelle Situation beim 1. FCH. Dort ist Dorsch seit Beginn der Saison im defensiven Mittelfeld gesetzt, lediglich eine Fersenverletzung kostete den U20-Nationalspieler drei Einsätze.
Die Frage, ob er seinen Wechsel in die zweite anstatt in die erste Liga bereuen würde, verneinte Dorsch: "Bei einem Erstligisten wäre es wahrscheinlich das Gleiche wie beim FC Bayern gewesen. Dort bist du nur einer von vielen. Wenn ich nur in der Regionalliga spiele, interessiert sich kein Verein für mich."