Jerome Boateng (30, Vertrag bis zum 30. Juni 2021)
Gedanklich hat sich der einstige Abwehrchef schon länger vom Rekordmeister verabschiedet. Den letzten Beweis dafür lieferte Boateng nach dem Gewinn der Meisterschaft, als er nach 90 Minuten auf der Ersatzbank auf die Ehrenrunde mit seinen Kollegen verzichtete und stattdessen abseits der Feierlichkeiten gedankenversunken mit seinen beiden Töchtern spielte.
Der Weltmeister von 2014 dampfte auch als erster Spieler aus der Allianz Arena ab und erschien nicht zur internen Meisterfeier am Nockherberg. Nach Angaben der Welt war Boateng zu Gast auf einer Hochzeit eines Freundes. Unabhängig davon wurde am Samstag aber deutlich, wie sehr sich Boateng und der FC Bayern mittlerweile entfremdet haben.
Bereits im vergangenen Jahr hatte er mit einem Tapetenwechsel geliebäugelt. Paris Saint-Germain buhlte rege um ihn, der Transfer scheiterte jedoch am Veto seines Arbeitgebers. Allen voran Kovac war es, der sich für den Innenverteidiger stark machte. Im Laufe der Saison rückte aber auch der Trainer von Boateng ab und entschied sich im Abwehrzentrum für Mats Hummels als Partner von Niklas Süle.
In diesem Sommer wird dem gebürtigen Berliner niemand mehr Steine in den Weg legen. Im Gegenteil: Bereits seit März, schreibt die Süddeutsche Zeitung, soll sein Abschied vom FCB beschlossene Sache sein. Wohin die Reise geht, ist noch völlig offen. Medienberichten zufolge liegt ihm bisher kein konkretes Angebot vor.
PSG hat keinen zwingenden Handlungsbedarf mehr auf Boatengs Position. An Interesse aus dem englischsprachigen Raum dürfte es jedoch nicht mangeln. Außerdem brachte die italienische Fachzeitschrift Tuttosport kürzlich Juventus als möglichen Abnehmer ins Spiel brachte. So oder so: Für Boateng wird das Kapitel nach 286, im Falle eines Einsatzes im Pokalfinale 287 Partien im FCB-Dress zu Ende gehen.
Wechsel-Wahrscheinlichkeit: 90 Prozent.