FC Bayern - Fenerbahce SK 6:1: Müller-Party! Starker FCB zerlegt Fener

Thomas Müller erzielte drei Tore für den FC Bayern.
© getty

Der FC Bayern hat seine positive Testspiel-Form eindrucksvoll bestätigt und Selbstvertrauen für den Supercup am Samstag gegen Borussia Dortmund getankt. Das Team von Niko Kovac setzte sich im Halbfinale des Audi Cups mit 6:1 (5:0) gegen Fenerbahce Istanbul durch. Thomas Müller avancierte als Joker mit einem Dreierpack zum Mann des Spiels.

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Im Finale des heimischen Turniers in der Allianz Arena treffen die Münchner am Mittwoch auf Tottenham Hotspur (ab 20.30 Uhr im SPOX-Liveticker). Der Champions-League-Finalist der vergangenen Saison hatte sich im ersten Halbfinale mit 1:0 (1:0) gegen Real Madrid behauptet.

"Das war heute eine richtig, richtig gute Leistung", sagte Kovac im Anschluss an den Kantersieg beim ZDF: "Die Saison kann langsam kommen". Besonders habe ihm sowohl die Effizienz als auch die Anzahl der Chancen gefallen, die sich seine Mannschaft herausgespielt habe.

"Wir haben nach den fünf Toren zwar aufgehört, aber zwischendrin noch einen Haufen an Chancen gehabt", erklärte der 47-Jährige, dem jedoch auch einige Wackler in der Defensive aufgefallen waren: "Defensiv kann man sich immer verbessern."

Thema des Abends war jedoch Leroy Sane. Vor der Partie rüffelte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge Trainer Kovac wegen dessen allzu optimistischer Äußerungen in Bezug auf den über 100 Millionen Euro teuren Nationalspieler. Kovac reagierte verständnisvoll und bat sowohl seinen eigenen Klub als auch Sanes Arbeitgeber Manchester City um Entschuldigung.

FC Bayern - Fenerbahce SK: Die Stimmen zum Spiel

Niko Kovac (Trainer FC Bayern): "Das war heute eine richtig, richtig gute Leistung. Wir haben nach den fünf Toren zwar aufgehört, aber zwischendrin noch einen Haufen an Chancen gehabt. Defensiv kann man sich immer verbessern."

...zur Causa Sane: "Ich habe mit Pep Guardiola telefoniert und mich bei ihm entschuldigt, weil ich wohl zu offensiv war. Dafür entschuldige ich mich auch bei meinem Klub, ich werde mich in Zukunft zurückhalten."

Thomas Müller (FC Bayern): "Bei einem 6:1 gibt es einiges, was einem gut gefallen hat. Wir haben von Anfang an gut gespielt. Nach dem 1:0 ist ein Knoten aufgegangen."

Leon Goretzka (FC Bayern): "Da werden noch ganz andere Gegner kommen. Wir haben es gut gemacht, dürfen Testspiele aber auch nicht überbewerten. Wir wollen das Spiel gegen Tottenham jetzt noch gut gestalten und dann freuen wir uns auf den Supercup in Dortmund, auf ein geiles Stadion mit einer Bombenstimmung."

FC Bayern - Fenerbahce SK: Die Analyse

Anders als die Spurs und die Königlichen drückten die beiden Teams von Anfang an aufs Tempo. Fenerbahce mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Max Kruse im offensiven Mittelfeld hielt in der Anfangsphase noch ordentlich mit, die spielerische Dominanz der Bayern nahm aber von Minute zu Minute zu.

Das Team von Kovac, der mit Ausnahme von dem zunächst geschonten Pavard seine aktuell wohl beste Elf von Beginn an aufbot, überzeugte neben körperlicher Frische vor allem durch schnelle und präzise Passstafetten im letzten Drittel.

Dass der Rekordmeister zur Pause allerdings schon mit 5:0 führte, war auch der Schläfrigkeit der türkischen Defensive geschuldet, die nach dem "Dreierschlag" durch Sanches (22.), Goretzka (28.) und Müller (31.) das Verteidigen einstellte und ob des aggressiven Münchner Pressings zahlreiche Fehler wie das Foul zum durch Müller verwandelten Elfmeter (44.) beging.

Einziger Wermutstropfen für die Hausherren: Gnabry musste nach 20 Minuten mit Oberschenkelproblemen angeschlagen ausgewechselt werden. Kovac gab nach dem Spiel jedoch Entwarnung, sprach von einer "Sicherheitsmaßnahme". Gnabry-Vertreter Müller hatte aber auch nach der Pause noch Lust aufs Toreschießen und erhöhte in einem wesentlich ruhigeren, von vielen personellen Wechseln geprägten zweiten Durchgang zum 6:0. Das letzte Tor des Abends erzielten aber die Gäste: Ausgerechnet Kruse düpierte nach einem Goretzka-Fehlpass die Münchner Abwehr und den für Neuer zur Pause eingewechselten Ulreich.

Die Daten des Spiels FC Bayern gegen Fenerbahce SK

Tore: 1:0 Sanches (22.), 2:0 Goretzka (28.) 3:0 Müller (31.), 4:0 Coman (40.), 5:0 Müller (44.), 6:0 Müller (58.), 6:1 Kruse (64.)

Der Star des Spiels: Thomas Müller (FC Bayern)

Kam nach 20 Minuten für Gnabry ins Spiel und spielte gleich groß auf. Einen schweren Patzer von Dirar nutzte Müller zunächst zum zwischenzeitlichen 3:0, kurz vor der Halbzeit versenkte er einen Elfer. Besonders sehenswert: Sein dritter Treffer zum 6:0, bei dem er einen langen Ball von Süle technisch anspruchsvoll verarbeitete und über den herausstürmenden Fener-Keeper im Tor unterbrachte. Ebenfalls stark: das Mittelfeld Thiago-Sanches-Goretzka, das überaus passsicher und mit gesunder Aggressivität zu Werke ging.

Der Flop des Spiels: Mauricio Isla (Fenerbahce SK)

Erwischte einen gebrauchten Tag auf der rechten Abwehrseite der Türken. Bekam Coman überhaupt nicht in den Griff und verschuldete den Elfmeter vor der Pause, weil er gegen Lewandowski zu spät kam. Blieb zur Halbzeit folgerichtig in der Kabine.

Der Schiedsrichter: Felix Brych

Der gebürtige Münchner ließ sich in einer insgesamt fair geführten Begegnung nichts zu Schulden kommen. Entschied kurz vor der Pause nach einem Foul an Lewandowski im Sechzehner zu Recht auf Strafstoß für den FCB. In der zweiten Hälfte kaum gefordert.

Audi Cup: Die Spiele im Überblick

DatumUhrzeitRundeHeimGastErgebnis
30. Juli18 UhrHalbfinaleReal MadridTottenham Hotspur0:1
30. Juli20.30 UhrHalbfinaleFC Bayern MünchenFenerbahce SK6:1
31. Juli18 UhrSpiel um Platz 3Real MadridFenerbahce SK-
31. Juli20.30 UhrFinaleTottenham HotspurFC Bayern München-
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