Thomas Müllers Aufschwung unter Hansi Flick
Es war auf der Pressekonferenz vor Hansi Flicks erstem Spiel als Trainer des FC Bayern, es waren somit einige seiner ersten Worte, die er in dieser neuen Rolle sprach. "Wir werden vielleicht das eine oder andere ändern", sagte er damals Anfang November vor dem Champions-League-Spiel gegen Olympiakos Piräus. "Javi Martinez wird spielen und auch Thomas Müller wird spielen. Mehr will ich nicht verraten."
Fast eineinhalb Jahre hatte sich Müller zuvor mit Niko Kovac herumplagen müssen. Die Beziehung zwischen Spieler und Trainer war teilweise so angeknackst, dass sich kurzzeitig sogar seine Frau Lisa einschalten musste. Nun kam Flick und unter ihm spielt Müller. Immer. Beim ersten Spiel gegen Piräus war er zwar an keinem Treffer direkt beteiligt, aber das sollte die absolute Ausnahme bleiben.
Unter Flick braucht Müller knapp halb so lange für einen Scorerpunkt wie einst unter Kovac. 28 Pflichtspiele bestritt er seit dem Trainerwechsel (lediglich das Bundesligaspiel gegen Borussia Mönchengladbach verpasste er wegen einer Gelb-Sperre) und dabei gelangen ihm 27 Scorerpunkte (neun Treffer, 18 Vorlagen). In der Bundesliga steht Müller aktuell bei 20 Vorlagen, womit er Kevin De Bruynes Rekord aus der Saison 2014/15 für den VfL Wolfsburg einstellte.
Es sind aber nicht nur die reinen Zahlen, die Müller für das Spiel des FC Bayern so wichtig machen. Einerseits ist er der Alaba der Offensivabteilung, der seine Mitspieler stets mit Kommandos einweist. Andererseits läuft Müller seit dem Trainerwechsel wie zu längst vergangen geglaubten Zeiten wieder die richtigen (oder in seinem Fall: wirren) Wege. Wege, die gegnerische Defensivabteilungen auseinanderreißen.
Oder mit seinen eigenen Worten: "Die Spielanalage hat sich positiv entwickelt und ich habe nicht nur mehr Spielzeit bekommen, sondern konnte den Spielen auch wieder den Thomas-Müller-Stempel aufdrücken."