Bayern Münchens Kimmich gibt Einblicke: "Mein Knie hat sich beschissen angefühlt"

SID
Joshua Kimmich verletzte sich im Duell gegen Borussia Dortmund am Knie und musste mehrere Monate pausieren.
© getty

Nationalspieler Joshua Kimmich hat erstmals seit seiner Knie-OP Einblick in sein von der schweren Verletzung angeknackstes Seelenleben gegeben.

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"Mein Knie hat sich beschissen angefühlt. (...) Ich hatte die Angst, dass ich aufwache und mein Knie immer noch steif ist. Dann war da die Angst vor der Operation selbst", sagte Kimmich im Sonderheft Jahresrückblick des Magazins stern.

Dabei habe "sicher eine Rolle" gespielt, dass es der erste Eingriff bei ihm war, berichtete der 25-Jährige. Zudem sei vorher unklar gewesen, was genau bei der OP passieren würde. "Besser und gesünder" wäre gewesen, "zu nähen", sagte Kimmich, "aber dann wäre ich vier bis fünf Monate ausgefallen." Nähen war aber nicht möglich, weshalb ein Meniskus-Teil entnommen wurde und er mit sechs Wochen Pause davonkam.

Kimmich trainiert inzwischen schon wieder mit Ball und soll im Januar zurückkehren. "Ich hatte sofort das Gefühl: Das Knie wird wieder", sagte er, "die Erleichterung war groß."

Vor der Verletzung, die der Bayern-Profi im Klassiker bei Borussia Dortmund (3:2) Anfang November erlitten hatte, "habe ich mich unverletzbar gefühlt", berichtete Kimmich. Durch zusätzliches Training habe er sich "eine gewisse Rüstung" zugelegt gehabt, die ihm das Vertrauen gab: "Es kann nichts passieren." Er sei davon überzeugt, betonte Kimmich, dass ihn diese Rüstung "auch in Zukunft schützt".

Kimmich: Corona-Geisterspiele führen zu "ehrlichen Titeln"

Der Bayern-Star sprach auch über das Triple der Bayern in der vergangenen Saison, das bereits durch die Folgen der Corona-Pandemie geprägt worden war. "Dadurch, dass keine Zuschauer mehr da sind, ist es sehr wichtig, dass man sich innerhalb der Mannschaft pushen kann, dass man zusammenhält und sich auf dem Feld führt", erklärte er. "Wenn man vom reinen Sport ausgeht - zwei Mannschaften, sonst nichts -, war das sicher der ehrlichste Titel."

Dennoch vermisse man die Fans natürlich als "sehr aktiven Faktor im Spiel", sie machten "das Gesamtgefühl auch für uns Spieler erst komplett. Es ist etwas anderes, ob du vor 80.000 Menschen auswärts einen Fehlpass spielst, und alle brüllen begeistert - oder pfeifen, als wenn es dir daheim passiert." Die Fans könnten "immensen Stress erzeugen - oder eben beflügeln."

Er wolle mit den Bayern "jetzt eine Ära prägen" und in der Champions League mindestens das Halbfinale erreichen", betonte Kimmich. Die Probleme der Nationalmannschaft verglich er mit der Situation in München vor einem Jahr, als sich der Klub in einer Krise befand und von Trainer Niko Kovac trennte: "Die Qualität ist vorhanden, wir sind in der Verantwortung, das schnellstmöglich auf den Platz zu bekommen"