Kommentar zum FC Bayern München: Nur Hansi Flick kann die Reality-Seifenoper absetzen

Trainer Hansi Flick und Sportvorstand Hasan Salihamidzic: Gemeinsam gewannen sie das Sextuple - trotzdem stellt sich die Zusammenarbeit kompliziert dar.
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Mit der Pressekonferenz am Freitagmittag bekam die Reality-Seifenoper des FC Bayern München mit den Protagonisten Hansi Flick und Hasan Salihamidzic eine weitere Folge - absetzen kann sie nur einer. Ein Kommentar.

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Die Debatte um die Zukunft von Trainer Hansi Flick beim FC Bayern München und sein schwieriges Verhältnis zu Sportvorstand Hasan Salihamidzic muss man sich ein bisschen wie eine Reality-Seifenoper vorstellen. Da man ob der Folgen-Frequenz schnell mal den Anschluss verlieren kann, hier zusammenfassend die neuesten Entwicklungen:

Am Freitagmorgen sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge der Bild: "Dieses Thema muss ein Ende haben. Es ist überflüssig, dass wir das permanent kommentieren müssen." Mit einem freiwilligen Kommentar kommentierte Rummenigge also das permanente Kommentieren - und lud damit zum Nachfragen ein.

Natürlich wurde Flick bei der Pressekonferenz am Freitagmittag auf diese Aussage angesprochen und er nahm sich tatsächlich auch erstaunlich viel Zeit, um darauf einzugehen. Nach einem etwa vierminütigen Monolog sagte er schließlich: "Verstehen Sie, dass ich in Zukunft, wenn so eine Frage kommt, antworte: 'Bitte nächste Frage.'"

FC Bayern: Hansi Flicks vielsagende Sätze

Bis dahin hatte Flick mit einigen vielsagenden Sätzen aber bereits alles dafür getan, dass die Seifenoper nicht abgesetzt wird, sondern, dass bei den nächsten Folgen sogar mit Rekord-Einschaltquoten zu rechnen ist. Flick hatte nämlich Sätze gesagt, nach denen nun alsbald (im Zuge des Bundesligaheimspiels gegen Union Berlin an Samstag?) Salihamidzic gefragt werden muss und die dieser allein seines eigenen Rufes wegen eigentlich auch beantworten muss.

Zum Beispiel: "Wir hatten letztes Jahr eine Mannschaft, die qualitativ - ich glaube, das weiß jeder - besser war als die Mannschaft dieses Jahr." Unabhängig davon, ob Flick Recht hat oder nicht: Was sagt der für die Kaderzusammenstellung verantwortliche Sportvorstand dazu?

Oder: "Ich versuche das Ganze so zu lösen, dass es im Sinne des Vereins ist. Alles was ansonsten an Störfeuern kommt, kommt nicht von mir." Von wem kommen die Störfeuer nach Meinung des zweiten von zwei Protagonisten?

Salihamidzic und Flick: Aussprache scheint verpufft zu sein

Die im Zuge des Champions-League-Heimspiels gegen Lazio Rom Mitte März verkündete Aussprache zwischen Salihamidzic und Flick scheint gänzlich verpufft zu sein. Die Frequenz an - mal offensichtlichen, mal verdeckten - Seitenhieben hat seitdem eher noch zugenommen.

Beispielsweise bei den Folgen direkt vor Rummenigges Machtwort: Unmittelbar vor der 2:3-Niederlage gegen Paris Saint-Germain bestätigte Salihamidzic den Abschied des von Flick höchst geschätzten Jerome Boateng. Nachdem Flick das Thema bei einer Pressekonferenz tags zuvor noch vertagen wollte: "Ob das stimmt, wird sich zeigen."

Dass sich das wegen Salihamidzics Aussagen bereits wenige Stunden später tatsächlich zeigte, gefiel Flick natürlich überhaupt nicht. Nach dem Spiel verweigerte er eine Aussage und verkündete lediglich: "Ich muss da auch ein bisschen schauspielern, das gehört zum Trainerjob dazu."

Hansi Flick verweigert Aussage über seine Zukunft

Mit jeder weiteren Folge der Seifenoper beschädigen sich die beiden Protagonisten gegenseitig ein Stückchen mehr. Mit jeder weiteren Folge wird eine Zusammenarbeit über das Saisonende hinaus undenkbarer. Es kann wohl nur einen geben - und weil Salihamidzic im Klub verankerter ist als Flick und dieser mit dem vakanten Bundestrainerposten darüber hinaus eine reizvolle Aufgabe in Aussicht hätte, deutet alles auf einen vorzeitigen Abschied des Trainers trotz Vertrages bis 2023 hin.

Flick ist mittlerweile jedenfalls der einzige, der die Seifenoper absetzen könnte: Und zwar, indem er eine definitive Aussage über seine Zukunft tätigt. Dies verweigert er aber weiterhin. Am Freitag danach gefragt, hob er nur seinen linken Zeigefinger und sagte: "Nächste Frage."

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