Trotz der Dissonanzen gehe er "fest davon aus", ergänzte Hainer, dass Flick seinen bis 2023 laufenden Vertrag beim deutschen Fußball-Rekordmeister erfülle. Er könne sich zwar vorstellen, dass es Flick "nervt, wenn er immer nach seiner Zukunft gefragt wird". Aber: "Er hat eine tolle Mannschaft und eine tolle Infrastruktur. Das gibt man nicht so einfach weg."
In Flick und Salihamidzic träfen schlicht "zwei meinungsstarke Typen" aufeinander, so Hainer weiter. Wichtig sei, "dass beide dasselbe Ziel haben. In den letzten 18 Monaten haben die beiden eine Mannschaft aufgebaut, die sechs Titel geholt hat und attraktiven Fußball spielt. So schlecht kann das nicht sein." Beide müssten "kein Liebespaar sein. Sie müssen gut zusammenarbeiten - und das machen sie".
Sky-Experte Dietmar Hamann schloss eine weitere Zusammenarbeit zwischen Flick und Salihamidzic aus. "Die Fronten sind so verhärtet, das kann ich mir nicht vorstellen", sagte Hamann.
Einer der Streitpunkte zwischen Flick und Salihamidzic soll immer wieder die Kaderplanung sein. Flick hatte erst am Freitag erklärt, dass der Kader des Vorjahres stärker war als der in der laufenden Saison. Laut Hainer war dies aber nicht zu verhindern: "Wir haben Corona, wir haben seit März ohne Zuschauer gespielt. Es war immer eine Qualität des FC Bayern, wirtschaftlich erfolgreich zu sein. Natürlich hätten wir gerne einen Kader mit 30 Leuten." Denn: "Wir haben klar gesagt, dass wir den Kader in der Breite verstärken wollen."
Generell jedoch werden Transfers nicht ohne Input des Trainers gemacht: "Gehen Sie davon aus, dass natürlich mit allen Beteiligten vor einem Transfer gesprochen wird. Der Verein muss da ein starkes Gewicht reinbringen, weil wir am Ende die Rechnung zahlen müssen. Aber es ist kein entweder oder", sagte Hainer.
FC Bayern - Hainer: "Wir sind hier Opfer"
Angesprochen auf ein mögliches Engagement von Flick als Bundestrainer und Nachfolger von Jogi Löw sagte Hainer: "Wir sind hier Opfer. Es wird über unseren Trainer jetzt diskutiert, weil beim DFB eine Stelle frei wird. Und wir sollen uns permanent dazu äußern."
Zudem betonte Hainer zum Interesse von Flick auf den Bundestrainer-Job: "Das hat er mir bislang nicht gesagt. Ich bin der festen Überzeugung, dass er es ihm nach wie vor bei uns Spaß macht, weil er mit der Mannschaft einiges schaffen kann."
FC Bayern - Hainer schließt Lewandowski-Abgang aus
Während David Alaba und auch Jerome Boateng den Verein am Saisonende verlassen werden, ist ein Topspieler der Münchner unverkäuflich - Robert Lewandowski.
"Bei Robert Lewandowski denken wir gar nicht nach", stellte Hainer klar und wischte jegliche Gerüchte vom Tisch. Zuvor hatte Sky-Transfer-Experte Max Bielefeld vom Interesse nicht genannter Großklubs gesprochen.
Angesprochen auf ein mögliches Interesse an BVB-Stürmer Erling Haaland, sagte Hainer derweil: "Haaland ist ein Weltkasse-Fußballer. Aber wir haben auf dieser Position bereits einen Weltklassespieler. Zudem ist es ja bekannt, dass ein solcher Transfer rund 150 Millionen Euro kosten würde."
FC Bayern: Hainer seit 2019 Präsident
Hainer hatte im November 2019 die Nachfolge von Uli Hoeneß als Präsident des FC Bayern und anschließend auch den Vorsitz des Aufsichtsrats der FC Bayern München AG übernommen. Zuvor war Hainer von 2001 bis 2016 Mitglied des Vorstands der Adidas AG sowie seit 2003 im Aufsichtsrat des FC Bayern.
Zudem saß er auch im Aufsichtsrat der Bayerischen Versicherungsbank und der Lufthansa sowie im Board der Unternehmensberatung Accenture.
FC Bayern: Die kommenden Termine im Überblick
Wettbewerb | Datum | Gegner | A/H |
Champions League | 13.04. | PSG | A |
Bundesliga | 17.04. | VfL Wolfsburg | A |
Bundesliga | 20.04. | Bayer Leverkusen | H |
Bundesliga | 24.04. | FSV Mainz 05 | A |