"Uns alle nervt, dass Niklas geht. Das kann man so sagen. Weil er ein sehr guter Spieler ist, der uns fehlen wird", sagte Neuer nach dem 3:2-Sieg der Bayern gegen RB Leipzig bei Sky.
"Ich denke, dass man sagen kann, dass er sich hier durchgesetzt hat und klasse Leistungen gezeigt hat. Gerade in dieser Saison und auch zuvor", ergänzte Neuer und widersprach damit dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge.
"Das Problem ist, dass er sich nie richtig durchgesetzt hat auf seiner Position", hatte Rummenigge vergangene Woche bei Sky gesagt. Süle sei laut Rummenigge zwar ein "brauchbarer Spieler", der FC Bayern sei aber auch ohne den 26-Jährigen in der Innenverteidigung "gut besetzt". Wenn man die besten Spieler der Mannschaft aufstellen würde, so der frühere Bayern-Boss weiter, "ist Niklas Süle im Moment nicht dabei".
Aktuell ist Süle in der defensiven Dreierreihe der Bayern gesetzt, in der laufenden Saison verpasste er nur zwei Bundesligaspiele verletzungs-, bzw. krankheitsbedingt. Gegen Leipzig saß etwa Sommerneuzugang Dayot Upamecano anfangs nur auf der Bank. "Für mich als Torwart ist es schon schade, wenn sich ein Spieler für einen anderen Weg entscheidet. Aber jeder lebt seine eigene Karriere und da akzeptiert man solche Entscheidungen. Ich werde ihn ja nicht ganz verlieren, weil er ja auch Nationalspieler ist", ergänzte Neuer, der am Samstag mit seinem 310. Erfolg den Siegrekord in der Bundesliga einstellte.
Nagelsmann: Neuers Worte sind "Anerkennung für Niklas"
Auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann äußerte sich nach der Partie zum nahenden Abgang seines Schützlings. "Natürlich ist er ein wichtiger Spieler und das gibt uns die Aufgabe einen weiteren wichtigen Spieler auf dem Transfermarkt zu holen, der ihn ersetzen kann", sagte Nagelsmann und ergänzte in Bezug auf Neuers Worte: "Wenn Manu sagt, dass es die Mannschaft nervt, dann ist das eine Anerkennung für Niklas und ein Ansporn, dass er in den letzten vier Monaten, in denen er noch bei uns ist, alles in die Waagschale wirft, um den besten Niklas Süle noch mal bei Bayern München zu präsentieren."
Bayerns Vorstandsboss Oliver Kahn hatte zur Causa Süle vor der Partie erklärt: "Es geht natürlich auch immer ums Geld, da haben wir bestimmte Grenzen, über die wir nicht hinweggehen wollen, weil wir nicht nur Verantwortung für den sportlichen, sondern auch sondern auch für den wirtschaftlichen."
Süle hatte Ende Januar das Angebot der Bayern abgelehnt. Wohin der Nationalspieler im Sommer wechseln wird, steht noch nicht fest. Zuletzt wurde auch Borussia Dortmund als mögliches Ziel genannt. Es ist allerdings ein offenes Geheimnis, dass der Innenverteidiger mit einem Wechsel in die Premier League liebäugelt.