Trainer Julian Nagelsmann war auf der Pressekonferenz nach dem 0:1 in Augsburg des FC Bayern sichtlich angefressen. Die PK im Wortlaut.
Nach der ersten Saisonniederlage hatte bereits Sportvorstand Hasan Salihamidzic deutliche Worte gefunden und harsche Kritik an der Mannschaft geübt.
Julian Nagelsmann ...
... über das Spiel: "Glückwunsch Enrico (Maaßen; Anm. d. Red.) und an den FCA zum Sieg gegen uns. Ich fasse mich kurz. Wenn ich die Statistik sehe, ist es grundsätzlich so, dass wir das Spiel gewinnen müssen. Wenn wir die Situationen - wie die Standardsituation (beim Gegentor; Anm. d. Red.) - bis zum Schluss verteidigen, dann gibt es in der zweiten Halbzeit keine Gefahr, viele Tore zu kriegen. Nach dem 0:1 war es sehr schwer. Wir haben in der ersten und zweiten Halbzeit sehr viele Chancen aus dem Stadion fließen lassen - mit sehr viel Überzahl, mit extrem viel Raum hinter der Kette. Mit simplen Mitteln hätten wir den Raum gut bespielen können, aber wir haben sehr viel Überzahlaktionen hergeschenkt und sehr laissez-faire im letzten Drittel gespielt. Glückwunsch, viel Erfolg euch und das war's von mir. Danke."
Obwohl sich Nagelsmann eigentlich nicht weiter äußern wollte, folgte direkt die nächste Frage.
... über die Risikobereitschaft des FCA und Sadio Mané: "Über einzelne Spieler spreche ich jetzt nicht, das mache ich in der Kabine. Ich war nicht sehr überrascht. Es gibt ja immer Unterschiede, bei dem, was ich euch erzähle und was ich der Mannschaft sage. Ich habe die ersten zehn Minuten von Leverkusen gegen Augsburg und auch Bremen gesehen. Ich habe verschiedene Ordnungen vorbereitet. Zumal weiß ich, wenn ich die Aufstellung sehe, was der Gegner ungefähr vorhat."
... über die Bedeutung des aktuellen Trends: "Nichts Gutes. Was soll ich sagen? (auf Nachfrage; Anm d. Red.)."
Julian Nagelsmann: "Ist doch wurst, was ich antworte"
... auf die Frage, was sich ändern muss: "Vieles. Wir müssen vier Eins-gegen-Eins-Situationen gegen den Torwart nutzen, um Spiele zu gewinnen. Wenn wir das nicht machen, gewinnen wir nicht. Das ist eigentlich recht simpel. Wenn der Gegner so hoch presst, musst du den Raum hinter der Kette bespielen. Wenn wir das nicht machen und Situationen nicht komplett zu Ende verteidigen ... Ich mach mir meine Gedanken und dann gucken wir, wie es weitergeht."
... über die Debatte, dass ein Mittelstürmer nach dem Abgang von Robert Lewandowski im Kader fehlt: "Was macht es, wenn ich sage: Nein? Und was macht es, wenn ich sage: Ja? Wir haben die klassische Neun mit Choupo-Moting heute auf der Bank eingewechselt und einen anderen haben wir nicht. Es ist doch eigentlich egal, was ich jetzt antworte. Wenn ich Nein sage, dann heißt es: 'Er erkennt das Problem nicht'. Wenn ich Ja sage, dann schreiben alle: 'Er vermisst Lewandowski'. Es ist doch wurst, was ich antworte."
... über einen möglichen Wintertransfer: "Wie gesagt, ich mache mir meine Gedanken und dann entscheide ich, wie es weitergeht."
... über die Natur der Gedanken, die er sich machen will: "Ich denke über alles nach. Über mich, über die Situationen, über alles."