FC Bayern: Alphonso Davies erleidet Schädelprellung

Von Stefan Petri
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Linksverteidiger Alphonso Davies vom FC Bayern München hat im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Borussia Dortmund (2:2) am Samstagabend eine Schädelprellung erlitten. Das gaben die Bayern am Sonntag bekannt.

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Davies gehe es den Umständen entsprechend gut, der Kanadier setzte am Sonntag allerdings mit dem Training aus. Wann Davies wieder mitwirken kann, teilte der Rekordmeister nicht mit.

Davies selbst meldete sich zuvor bei Instagramt: "Danke an alle für die netten Nachrichten. Ich freue mich darauf, bald auf dem Feld zurück zu sein."

Davies wurde im Kampf um den Ball kurz vor der Pause von Jude Bellinghams Fuß im Gesicht getroffen. Beim Stand von 1:0 für die Gäste wollte Bellingham den Ball mit der Fußspitze über Gegenspieler Davies heben. Weil dieser aber zum Kopfball ging und zuerst am Ball war, traf ihn Bellinghams Schuhspitze voll im Bereich des rechten Auges.

Davies blieb zunächst benommen liegen und musste dann behandelt werden. In der Halbzeit wechselte Julian Nagelsmann Josip Stanisic für ihn ein. Noch während der Partie wurde Davies zur weiteren Untersuchung ins Krankenhaus. Nagelsmann sprach anschließend bei Sky von einem "Verdacht auf Gehirnerschütterung, aber das ist bei einem Tritt ins Gesicht ja auch nicht verwunderlich."

Schiedsrichter Deniz Aytekin hatte nach Bellinghams Foul zunächst auf Vorteil entschieden. Er verzichtete anschließend beim bereits gelbvorbelasteten Bellingham aber auf einen Platzverweis und beließ es bei einer Ermahnung.

Nagelsmann über Tritt gegen Davies: "Das ist glatt Rot"

"Wenn ich mich recht erinnere, haben wir vor vier Monaten eine Schulung gehabt. Wenn du einen Spieler hohen Fuß im Gesicht triffst, ist es glatt Rot. Ich weiß nicht, ob das andere Regeln waren. Da gibt es nichts zu diskutieren, egal ob Absicht oder nicht", ärgerte sich Nagelsmann. "Er trifft ihn volle Kanne ins Gesicht! Das ist glatt Rot und nicht Gelb."

Manuel Neuer äußerte sich ähnlich, auch wenn er seinerseits keine Rote Karte forderte. "Ich habe in der Halbzeit den Schiedsrichter gefragt, er hat gesagt, dass der Topf von Davies tief war. Ich sehe das nicht so."

Neben Davies bangen die Bayern zusätzlich auch um Innenverteidiger Matthijs de Ligt, der mit Adduktorenproblemen in der 62. Minute ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Noussair Mazraoui in die Partie.

Aytekin über Bellingham: "Mir fehlte die letzte Überzeugung"

"Das kann man durchaus so sehen", zeigte Aytekin Verständnis für den Ärger der Bayern. "Bellingham hat [zuvor] eine Kann-Gelbe-Karte bekommen." Ihm habe daher "die letzte Überzeugung gefehlt, da Gelb-Rot zu geben", erklärte der Referee seine Entscheidung. Er könne andere Meinungen aber nachvollziehen.

BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl verteidigte seinen Schützling: "Ich glaube, Jude hat Davies gar nicht gesehen und das hat er mir auch gesagt. Am Ende sieht es krass aus, wenn er raus muss." Er bilanzierte: "Wenn wir aber so anfangen, weiß ich nicht, wie man die Szene bei Sané, bei de Ligt, bei Goretzka einschätzen. Ich würde gerne ungern über den Schiedsrichter sprechen."

"Natürlich will ich niemals jemanden verletzen", sagte Bellingham seinerseits nach dem Spiel. Er erklärte, dass er Davies eine Nachricht schicken wolle.

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