"Gerade weil auch im selbigen zu lesen ist, dass der Klub im Vordergrund steht", so Nagelsmann: "Das trägt nicht gerade zur Ruhe bei." Ansonsten berief sich der 35-Jährige auf Oliver Kahn, der ein "sehr, sehr gutes Statement" abgegeben habe.
"Ich habe ein gutes Gespräch mit Manu gehabt, die Verantwortlichen haben auch ein gutes Gespräch mit ihm gehabt unter vier Augen, wo wir Dinge angesprochen haben und erklärt haben", sagte Nagelsmann: "Ich glaube auch, der Weg, den ich gewählt habe, das nicht öffentlich zu machen, die Gründe dafür zu nennen, warum es zu der Trennung kam, war in meinen Augen der richtige." Auf der Pressekonferenz nach dem Wolfsburg-Spiel bestätigte er diese Haltung auch in Bezug auf Neuer. Er habe im Gespräch mit ihm "alles offengelegt" und werde sich weiterhin nicht für den öffentlichen Weg entscheiden.
Er sei ein "harmoniebedürftiger Mensch und meine Tür ist nie geschlossen, auch wenn ich einen anderen Weg gewählt hätte". Neuer habe derzeit aber "keine leichte Phase, aufgrund der Entscheidung, aber auch seiner Verletzung". Der Frage, ob der mehrfache Welttorhüter Kapitän bleibe, wich der Trainer allerdings aus. "Generell, das habe ich schon oft betont, ist er der beste Torhüter der Welt und ich hoffe, dass er gesund zurückkommt", sagte er: "Alles andere ist dann Zukunftsmusik."
Auch Thomas Müller äußerte sich zur Causa Neuer."Wir haben täglich Kontakt. Wir sehen ihn täglich in der Reha. Es sind ein paar Dinge passiert. Dazu hat jeder seine eigene Ansicht. Wir Spieler lassen uns davon nicht beeinflussen. Ich finde es immer gut, wenn sich um den FC Bayern was rührt. Das heißt, dass die Spieler und der Klub immer noch interessant genug sind, dass sie für große Stories herhalten. Wir wollen das ja auch. Aber wenn wir auf ganz seriös umschalten, wollen wir natürlich mit sportlichen Dingen die Medien dominieren", sagte er nach dem 4:2-Sieg gegen Wolfsburg.
Zur Kritik, dass die Spieler zu viel Einfluss auf die Aufstellungen hätten, äußerte sich Nagelsmann ebenfalls: "Ich tausche mich immer mit Spielern aus, das habe ich schon vorher gemacht, nicht nur bei Bayern. Bei Bayern ist der Austausch vielleicht nochmal ein Stück wichtiger." Er betonte allerdings, dass er den Anspruch habe, "nicht nur Brände zu löschen, sondern auch noch Trainer zu sein". Die letzte Entscheidung treffe immer der Trainer, "auch wenn ich gerne jede Meinung höre".