FC Bayern - Julian Nagelsmanns Berater-Agentur widerspricht Oliver Kahn: "Gab keinen Kontaktversuch"

Von Christian Guinin
Julian Nagelsmann
© getty

Vor dem Topspiel des FC Bayern gegen Borussia Dortmund hatte FCB-Vorstandsboss Oliver Kahn den Ablauf der Freistellung von Julian Nagelsmann verteidigt. Nagelsmanns Management meldete sich nun aber erstmals öffentlich zu Wort - und widersprach der Version der Bayern.

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"Es gab keinen Kontakt und keinen Kontaktversuch der Bayern. Das Management von Julian Nagelsmann hat selbst nach den diversen Gerüchten in den Medien bei Hasan Salihamidzic angerufen", ließ die Agentur Sports 360, welche Nagelsmann vertritt, in einem Statement am Samstagabend gegenüber Sky verlauten.

Die Antwort der Bayern darauf ließ nicht lange auf sich warten. Sportdirektor Salihamidzic bestritt die Vorwürfe: "Ich habe sofort, als wir die Zusage von Thomas Tuchel hatten, versucht, Julian zu erreichen - einmal, zweimal, dreimal. Dann habe ich sein Management angerufen. Und dann habe ich noch mal Julian angerufen und ihn dann erreicht", wird der 46-Jährige von Bild zitiert.

Kahn habe deshalb "absolut die Wahrheit gesagt. Und dafür lege ich auch meine Hand ins Feuer! Genau so habe ich das auch auf der Pressekonferenz erklärt, genau so habe ich das auch im Doppelpass erklärt. Ich sehe auch nicht, dass wir da weiter drüber sprechen müssen. Das sind Fakten, die stehen. Das entspricht der Wahrheit!", führte Salihamidzic weiter aus.

Vor dem Spiel der Bayern gegen den BVB hatte Kahn von einem "katastrophalen" Ablauf bei der Freistellung Nagelsmanns gesprochen, eine Schuld des Klubs aber von sich gewiesen. "Es war eine verfahrene und schwierige Situation. Mir war es sehr wichtig, dass Julian, der zu dieser Zeit ja unglücklicherweise auch noch im Urlaub war, an die Säbener Straße kommt. Es gab vor irgendeiner Zusage (von Thomas Tuchel, Anm.d.Red.) Kontakt mit Julian. Wir wollten vorher mit ihm sprechen."

Bereits während der Partie hatte Sky-Experte Lothar Matthäus gegenüber t-online Kahn der Lüge bezichtigt. "Bayern war längst mit Tuchel klar. Deshalb wurde es ja auch aus Italien geleakt. Und wenn ich Julian Nagelsmann im Urlaub nicht telefonisch erreiche, dann fahre ich eben zu ihm nach Südtirol und rede dort mit ihm. Er war nicht auf den Malediven, er war nicht in Miami. Er war im Zillertal. Das sind 150 Kilometer entfernt", so Matthäus.

Am Sonntagmorgen wird sich Kahn in der Sendung "Die Lage der Liga" bei Bild TV zu den Vorwürfen wohl noch einmal äußern.

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