"Nein, diese Gerüchte stimmen nicht", sagte Hainer auf eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Ein vorzeitiges Ende des Vorstandsvorsitzenden beim FC Bayern sei nicht ausgeschlossen, hatte zuvor die Bild vermeldet.
TV-Experte Jan-Aage Fjörtoft hatte bei Twitter von einem "laufenden Verfahren" geschrieben. Demnach sei es nur "eine Frage der Zeit", bis Kahn von seinem Amt entfernt werde. Er habe es seit seinem Amtsantritt im Sommer 2021 verpasst, "die Mitarbeiter zu überzeugen".
Als Nachfolger für Kahn brachte Fjörtoft Ex-Kapitän Philipp Lahm (39) ins Gespräch, der aktuell als Chef des Organisationskomitees für die EM 2024 in Deutschland fungiert. Lahm sagte gegenüber der Bild jedoch umgehend ab. Er stehe "für keine Aufgabe beim FC Bayern zu Verfügung steht, da er sich seiner Aufgabe als Turnierdirektor für die Heim-EM 2024 verpflichtet fühlt", heißt es dort.
Interimistisch könnte laut Fjörtoft Präsident Herbert Hainer Kahn beerben, aber auch eine Rückkehr von Uli Hoeneß ins operative Geschäft sei denkbar. Nach vielen Jahren als Manager und Präsident fungiert der 71-Jährige seit 2019 als Ehrenpräsident und Aufsichtsratsmitglied. Hoeneß gilt zudem bis heute als größter Fürsprecher von Sportchef Hasan Salihamidzic.
FC Bayern München: Oliver Bierhoff ein Kandidat?
Die Bild brachte außerdem Hoeneß-Sohn Florian als Kahn-Nachfolger ins Gespräch. Dieser übernahm nach dem Rückzug von Vater Uli den Familienbetrieb "HoWe Wurstwaren KG" als Geschäftsführer. Auf Nachfrage wollte sich Hoeneß jedoch nicht dazu äußern
Im Bild-Podcast "Bayern Insider" heißt es zudem, dass der Name von Oliver Bierhoff hinter den Kulissen des FCB gefallen sei. Bierhoff wäre nach dem Aus bei der deutschen Nationalmannschaft zwar verfügbar, heiß soll die Spur zu ihm aktuell aber noch nicht sein.
Im Zuge des Viertelfinal-Rückspiels der Champions League gegen Manchester City am Mittwoch (1:1) wurde Kahn genau wie die gesamte Klub-Führung von der aktiven Fanszene in der Südkurve angegriffen. "Ziele dürfen verfehlt werden, Werte nicht! Führungspolitik hinterfragen!", prangte auf einem riesigen Spruchband. Auf einem anderen hieß es: "Brazzo + Kahn: Helden von einst, Pfeifen von heute."
Kahn hinterfrage sich nach eigener Auskunft "permanent", mit seinem Gemütszustand mache die Kritik der Fans aber "nicht viel". Vorgeworfen werden der Klub-Führung vor allem die Umstände des Trainerwechsels von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel sowie eine verfehlte Kaderplanung. Der Abgang von Robert Lewandowski im vergangenen Sommer wurde nicht entsprechend kompensiert. Nach dem Aus in der Champions League und dem DFB-Pokal hat der FC Bayern nur mehr Chancen auf einen Titel. Der Vorsprung auf Borussia Dortmund in der Bundesliga beträgt nur zwei Punkte.