FC Bayern München: "Heuchelei!" Nächste heftige Attacke auf FCB-Bosse

Von Felix Götz
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Das Thema Noussair Mazraoui lässt den FC Bayern München nicht los. Nun hat der nach dem früheren jüdischen FCB-Präsidenten benannte Fanclub "Kurt Landauer Zürich" heftige Kritik am Vorgehen des deutschen Rekordmeisters geäußert.

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"Das Problem ist die Reaktion des FC Bayern München. Warum hat man sich nicht klar distanziert? Warum versucht man zu beschönigen? Warum bezieht man nicht Stellung, so wie die Bayern-Funktionäre, die im Dritten Reich klar Position zu jüdischen Spielern und Trainern bezogen haben?", fragte am Dienstag der Fanclub-Vorsitzende Sam Friedmann in einem Statement: "Hatte man damals beim FC Bayern einfach mehr Rückgrat? Mehr Schneid? Mehr Zivilcourage?"

Der Hintergrund ist Mazraouis Anti-Israel-Post. Der 25-jährige Marokkaner hatte auf Instagram unter anderem einen Post geteilt, in dem es hieß, die "unterdrückten Brüder in Palästina" sollten im Konflikt mit Israel "den Sieg erringen".

Nach einem "ausführlichen und klärenden Gespräch" sah der FC Bayern von Konsequenzen für den Verteidiger ab und betonte in einer Mitteilung, Mazraoui verurteile "jede Art des Terrorismus und jede Terrororganisation".

"Die Stellungnahme des FC Bayern auf den Instagram-Post von Noussair Mazraoui als Lippenbekenntnis zu bezeichnen, wäre noch ein Kompliment. Ein neutraler und objektiver Beobachter würde die offizielle Stellungnahme wahrscheinlich mit Heuchelei betiteln. Was waren wohl die Beweggründe für diese Art von Schönfärberei? Die Versicherung des Spielers, er sei ein friedliebender Mensch?", fragte Friedmann.

FC Bayern? "Das passt nicht zusammen"

Der Fanclub-Boss erinnerte die Bayern-Verantwortlichen auf die 2020 vom FCB ins Leben gerufene Initiative "Rot gegen Rassismus" und erklärte: "Terrorismus ist Rassismus in seiner reinsten und brutalsten Form. Wie ist es möglich, auf der einen Seite eine solch vorbildliche Initiative öffentlich zu leben und auf der anderen Seite auf den gewaltverherrlichenden Rassismus des eigenen Spielers mit einer lahmenden Stellungnahme zu reagieren? Das passt nicht zusammen."

Es bestehe deshalb beim FC Bayern dringender Handlungsbedarf, so Friedmann: "Es geht hierbei nicht um Einnahmen oder Titel. Es geht um die eigene Glaubwürdigkeit. Für wen oder was steht der Verein in der öffentlichen Wahrnehmung?" Die Stellungnahme des FCB könne "so nicht stehen bleiben".

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FC Bayern: Heftige Kritik von Ahmad Mansour

Zuvor hatte unter anderem bereits der bekennende Bayern-Fan und bekannte Extremismusforscher Ahmad Mansour das Handeln der Bayern-Bosse scharf verurteilt.

"Jetzt ist die Zeit, Haltung zu zeigen, zu handeln. Umso enttäuschender, dass der FC Bayern und seine Funktionäre, die immer Sonntagsreden gehalten haben, sich so verhalten", hatte der 47-Jährige in der Sport Bild gesagt.

Deshalb habe seine Bindung zum Verein in den vergangenen Tagen bereits gelitten. "Ich habe mir das Champions-League-Spiel in Istanbul angeschaut und gemerkt, dass eine emotionale Distanz zu der Mannschaft, die ich so geliebt habe, entstanden ist", so Mansour.

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