"Erst war es vielleicht zum Schmunzeln, später war es nicht mehr zum Lachen. Das war etwas, das den deutschen Fußball beschädigt hat", sagte Magath am Freitag im Rahmen der Tagung von Sports Media Austria in Saalbach-Hinterglemm.
Der 70-Jährige, der Bayern von 2004 bis Anfang 2007 trainierte, führte aus: "Das war ja nicht mehr schön, wie das in der Öffentlichkeit dargestellt wurde. Von daher sind wir alle heilfroh, dass wir jetzt jemanden haben und drücken mal die Daumen."
Nachdem Bayern bereits im Februar verkündet hatte, sich am Saisonende von Thomas Tuchel zu trennen, hatte sich die Suche nach einem Nachfolger sehr lange hingezogen.
Dabei sagten gleich mehrere Wunschkandidaten des FCB ab. Unter anderem Xabi Alonso, Julian Nagelsmann und Ralf Rangnick waren Thema bei den Bayern, verteilten letztlich aber jeweils Körbe in Richtung Säbener Straße.
Zwischenzeitlich versuchte der Rekordmeister dann sogar, Tuchel doch noch vom Weitermachen zu überzeugen. Letztlich fand man aber zu keiner Einigung.
Felix Magath "sehr froh" über Verpflichtung von Vincent Kompany
Kurz darauf konnte Bayern dann schließlich den lange ersehnten Erfolg vermelden, Vincent Kompany kommt als Tuchel-Nachfolger vom FC Burnley nach München. Der 38-jährige Belgier, als Spieler unter anderem beim Hamburger SV und lange bei Manchester City aktiv, hat Ende Mai einen Dreijahresvertrag bis 2027 beim FCB unterschrieben.
Magath sagte zur Verpflichtung von Kompany, dass er "sehr froh" sei, "dass der FC Bayern mal wieder einen sehr guten, erfolgreichen Spieler als Trainer verpflichtet hat. Ich glaube, dass da in der Bundesliga weiter Bedarf herrscht - dass ehemalige Weltklassespieler ihre Erfahrung als Trainer in die Liga einbringen."
Dass Bayern mit Kompany kurzfristig wieder zu der Dominanz zurückfindet, die man in den elf Jahren vor Bayer Leverkusens Titelgewinn in der abgelaufenen Saison an den Tag legen konnte, glaubt Magath jedoch nicht: "Bayern wird eine bessere Saison spielen. Die Spieler stehen viel mehr in der Pflicht. Sie hatten oft den Trainer als Ausrede, die fällt jetzt weg. Eine Dominanz werden die Bayern in den nächsten ein, zwei Jahren nicht mehr haben."
Hinter Bayern liegt eine Spielzeit ohne Titelgewinn. In der Bundesliga wurde man letztlich mit 18 Punkten Rückstand auf Meister Leverkusen nur Dritter, in der Champions League scheiterte man sehr unglücklich im Halbfinale an Real Madrid.
Im DFB-Pokal musste der FCB indes das sensationelle Aus bei Drittligist Saarbrücken in der 2. Runde hinnehmen.