Wolfsburg nach Elfer-Wirbel im Vorteil

Von Sebastian Schuch
Mario Gomez erzielte den einzigen Treffer im Relegations-Hinspiel
© getty

Im Relegations-Hinspiel der Bundesliga gewann der VfL Wolfsburg gegen Eintracht Braunschweig mit 1:0 (1:0). Damit haben die Wölfe eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel. Vor der Partie kam es zu Ausschreitungen, die von der Polizei mit Wasserwerfern beendet wurden.

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Vor 29.100 Zuschauern in der Volkswagen Arena brachte Mario Gomez die Wölfe per Handelfmeter in Führung (35.). Mit seinem wettbewerbsübergreifend 18. Saisontor hat er nun einen Treffer mehr auf dem Konto als seine Teamkollegen zusammen. Zehn der 20 Wolfsburger Tore 2017 fielen nach einer Standardsituation.

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Im zweiten Durchgang feierte Ashkan Dejagah sein Saisondebüt für Wolfsburg, nachdem er erstmals seit seiner Rückkehr im Winter im Kader stand (83.). Zuletzt spielte er am 25. August 2012 für den VfL.

Erstmals seit 24 Jahren konnte Wolfsburg wieder gegen den Lokalrivalen gewinnen.

Wolfsburg ist vor dem Rückspiel (Mo., 20.30 Uhr im LIVETICKER) im Vorteil, kann sich aber nicht ausruhen. In den vergangenen beiden Jahren zog mit Nürnberg und Karlsruhe jeweils das Team den Kürzeren, das im Hinspiel mit 1:0 in Führung gegangen war.

Allerdings durfte seit der Wiedereinführung der Relegation 2009 immer der Sieger aus dem Hinspiel in der kommenden Saison Bundesliga spielen.

Jasmin Fejzic bestritt sein 36. Saisonspiel für Braunschweig und stand damit als einziger Akteur bei allen Pflichtspielen der Eintracht auf dem Platz. Daniel Didavi gab erstmals in seiner Karriere sieben Torschüsse in einer Partie ab.

Die Reaktionen:

Andries Jonker (Trainer VfL Wolfsburg): "Ich hätte gerne einen höheren Sieg eingefahren. Wir haben aber kein Gegentor kassiert, das ist gut."

Torsten Lieberknecht (Trainer Eintracht Braunschweig): "Jeder hat die Szene gesehen. Deswegen hasse ich diese Relegation. Das ist eine Entscheidung, die extrem weh tut. Wir hatten eine riesige Chance zum 1:0. Der Auftritt wird uns Mut für Montag geben."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Wolfsburg-Trainer Andries Jonker wechselt im Vergleich zur 1:2-Niederlage beim HSV auf zwei Positionen. Träsch rückt für Jung rechts in die Viererkette, im rechten offensiven Mittelfeld beginnt Didavi anstelle von Blaszczykowski. Jung und Kuba stehen wegen Verletzungen nicht einmal im Kader.

Torsten Lieberknecht tauscht auf Seiten der Gäste gleich viermal. Kumbela und Khelifi sitzen auf der Bank, Abdullahi und Biada sind nicht im Kader. Dafür spielen Hochscheidt, Hernandez, Omladic und Moll von Beginn an.

Beide Teams treten erstmals in dieser Saison in dieser Formation an.

2.: Malli bringt einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Strafraum. Am kurzen Pfosten verpasst Gerhardt klar, doch Gustavo hält am langen Pfosten aus drei Metern den Fuß rein. Knapp vorbei.

11.: Malli bringt den nächsten Freistoß, diesmal von links, scharf an den Fünfer. Frei vor dem Tor fehlen Gomez nur Zentimeter und der Ball springt an ihm vorbei ins Toraus.

23.: Braunschweig kontert und Nyman geht rechts in den Strafraum. Nach kurzem Verzögern flankt er butterweich in die Mitte auf Boland. Der bringt den Kopfball aber nicht aufs Tor und verpasst so die fast schon sichere Führung.

35., 1:0, Gomez: Elfmeter für Wolfsburg! Valsvik dreht sich in den Schuss von Malli und bekommt den Ball an der Strafraumlinie an die Hand. Stegemann zeigt auf den Punkt. Allerdings legte Gomez bereits zuvor für Malli mit der Hand ab und Absicht war von Valsvik nicht zu erkennen. Gomez ist das egal. Der Nationalspieler tritt an, schickt Fejzic ins linke Eck und schießt rechts halbhoch.

50.: Wolfsburg kontert. Malli steckt am Sechzehner perfekt durch die Lücke in den Lauf von Didavi. Der Angreifer geht an Fejzic vorbei, schießt aus spitzem Winkel von links aber neben das Tor.

55.: Die Wölfe drücken, Vierinha flankt aus dem rechten Halbfeld scharf vor den Kasten. Gomez' Kopfball wird von Decarli tückisch abgefälscht. Fejzic taucht stark in die linke Ecke und pariert.

90.+1: Nach einem Freistoß schießt Reichel aus dem linken Rückraum. Der Ball wird nicht abgefälscht und landet in den Armen von Casteels.

Fazit: Ein durchaus verdienter Sieg für Wolfsburg. In der Entstehung ist das Ergebnis aber sehr schmeichelhaft. Braunschweig wusste die wenigen Chancen nicht zu nutzen.

Der Star des Spiels: Daniel Didavi. Dem Ex-Stuttgarter war anzumerken, dass er nicht zum zweiten Mal in Folge absteigen will. Stellte einen persönlichen Torschussrekord auf und war an nahezu jeder der wenigen gefährlichen Aktionen beteiligt.

Der Flop des Spiels: Paul-Georges Ntep. Fiel im Vergleich zu Malli und vor allem Didavi klar ab. War an keinem Torschuss beteiligt und seine einzige Flanke fand auch keinen Abnehmer. Wurde folgerichtig zur Pause von Vieirinha ersetzt.

Der Schiedsrichter: Sascha Stegemann. Hatte eine halbe Stunde lang alles im Griff, leistete sich dann aber einen kapitalen Schnitzer. Übersah Gomez' Handspiel vor dem Elfmeter und pfiff diesen dann auch noch zu Unrecht. Übersah Anfang des zweiten Durchgangs zudem eine klare Ecke für Braunschweig. Konnte aber durch eine starke Zweikampfbewertung Pluspunkte sammeln.

Das fiel auf:

  • In der Anfangsphase gingen beide Teams extrem engagiert zu Werke. Nach einer Viertelstunde leisteten sich die Mannschaften insgesamt bereits zehn Fouls. Torchancen gab es allerdings nur nach Standards.
  • Wolfsburg war spielerisch klar die bessere Mannschaft und war auch torgefährlicher. Vor dem strittigen Elfmeterpfiff schickte sich Braunschweig allerdings an, das Kommando zu übernehmen.
  • Die Braunschweiger zeigten vielversprechende Ansätze im Spielaufbau. Allerdings war die Kugel bei einer Passquote von knapp 60 Prozent meistens viel zu schnell weg.

VfL Wolfsburg - Eintracht Braunschweig: Die Daten zum Spiel.

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