Dass sich United trotzdem Hoffnungen auf den zweiten Titel in der Champions League in Folge machen darf, liegt vor allem an der starken Defensive der Red Devils. SPOX erklärt, wie die Abwehrarbeit der Mannschaft von Trainer Sir Alex Ferguson funktioniert.
Die Defensivordnung
United spielt kein gnadenloses Pressing, sondern versetzt dem gegnerischen Spielaufbau eher immer wieder kleine Nadelstiche, indem nur einzelne Akteure attackieren und der Rest des Teams gleichzeitig einige Meter nach vorne schiebt.
In der Defensivarbeit sind bei Manchester zehn Mann ganz aktiv beteiligt, lediglich die einzige nominelle Spitze hat nicht die Anweisung, bei gegnerischem Ballbesitz sofort hinter den Ball zu kommen. Alle anderen Akteure grundsätzlich schon (siehe Bild 2).
Dadurch wird der Raum vor dem eigenen Tor unheimlich eng gemacht. Die Abwehr-Viererkette steht - wenn der Gegner den Ball über die Mittellinie treibt - nur etwa 30 Meter vor dem eigenen Gehäuse und rückt Stück für Stück nach hinten, je näher der Ball kommt.
Fünferkette mit Rooney: Davor agiert im Idealfall eine weitere Viererreihe (mindestens aber zwei bis drei Mann), die fast immer nur seitlich verschiebt, sich also nicht herauslocken lässt und damit keine Lücke innerhalb und zwischen den beiden Abwehrlinien zulässt (siehe Bild 4). Für gegnerische schnelle, direkte Kombinationen ist somit kein Platz. Vielmehr muss der Gegner das Tempo aus dem Spiel nehmen. Die Folge: Viel Quergeschiebe, das weitaus einfacher zu kontrollieren ist.
Wird der Druck auf die eigene Deckung besonders groß, wird aus der Viererkette in der Abwehr sogar eine Fünferkette. Rooney, gegen Barca vielleicht auch Park, lässt sich dann auf die linke Abwehrseite zurückfallen, macht die Außenbahn zu und verringert dadurch die Abstände zwischen Evra, Ferdinand (Evans), Vidic und O'Shea auf wenige Meter (siehe Bild 7).
Der Pass in eine Schnittstelle dieser Kette wird für die angreifende Mannschaft dadurch ungleich schwieriger, das Eins-gegen-Eins für den Stürmer eine unangenehme Aufgabe, weil immer schon ein weiterer Gegenspieler zur Stelle ist, wenn man einen mal ausgedribbelt hat. Vor allem Messi wird das zu spüren bekommen.