"Schwerer hätte es nicht kommen können"

Von SPOX
Um ihn geht's: Der Champions-League-Pott wird am 28. Mai 2011 in Wembley vergeben
© Getty

Der FC Bayern München und der FC Schalke 04 haben bei der Auslosung zum Champions-League-Achtelfinale schwere Gegner erwischt. Die Bayern treffen in der Neuauflage des Finales vom Mai auf Titelverteidiger Inter Mailand, Schalke bekommt es mit dem FC Valencia zu tun.

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Bayern München hat das große Los gezogen. Der deutsche Meister bekommt bereits im Achtelfinale der Champions League die Chance zur Revanche für die Final-Niederlage gegen Inter Mailand im Mai dieses Jahres.

Einen attraktiven Gegner bekam auch Vizemeister Schalke 04 zugelost. Die Königsblauen treffen in der Runde der besten 16 (15./16 bzw. 22./23. Februar und 8./9. bzw. 15./16. März 2010) auf den früheren Finalisten FC Valencia.

Kleiner Vorteil für Bayern und Schalke

Doch im Mittelpunkt der Achtelfinal-Partien steht der Knaller Bayern gegen Inter. 209 Tage nach der bitteren 0:2-Pleite im Finale von Madrid zog UEFA-Wettbewerbsdirektor Giorgio Marchetti, der für die im Schnee stecken gebliebene englische Fußball-Ikone Bobby Charlton einsprang, die beiden Top-Klubs aus dem Lostopf.

Die Münchner gehen diesmal aber mit einem kleinen Vorteil in das Duell gegen den 18-maligen Meister: Die Mannschaft von Trainer Louis van Gaal tritt nach dem Gruppensieg in der Vorrunde zunächst in Mailand an, bevor sie im entscheidenden Rückspiel Heimrecht genießt.

Das gilt auch für die Schalker. Auf dem Weg zum legendären UEFA-Cup-Triumph 1997 hatten die Schalker Valencia im Viertelfinale aus dem Weg geräumt. In der Gruppenphase 2007/08 gab ein 0:1 und 0:0, am Ende zogen aber beide Klubs ins Achtelfinale ein.

Valencia hinkt in der Liga den Ansprüchen hinterher

Ähnlich wie die Schalker hinkt Valencia, immerhin Champions-League-Finalist 2000 und 2001, in der Primera Division den eigenen Ansprüchen hinterher. Derzeit liegt der sechsmalige Meister nur auf dem fünften Platz. Gute Erinnerungen an Valencia hat auch Schalkes Superstar Raul, der im Jahr 2000 mit Real im Champions-League-Finale die Oberhand behielt.

Die Bayern treffen zum vierten Mal auf internationaler Bühne auf Inter. 1988/89 hatte sich der deutsche Rekordmeister im UEFA-Pokal-Achtelfinale (0:2 und 3:1) durchgesetzt, 2006/07 gab es in der Gruppenphase ein 1:1 und ein 2:0, ehe schließlich Inter im Finale vor gut einem halben Jahr die Oberhand behielt. Doch mit Startrainer Jose Mourinho ist auch der Erfolg gegangen. Inter ist derzeit nur Siebter der Serie A.

Ein Weiterkommen wäre für Bayern und Schalke auf jeden Fall lukrativ. Für das Erreichen des Viertelfinals würde die Europäische Fußball-Union (UEFA) weitere 3,3 Millionen Euro überweisen. Schon jetzt haben die Münchner 14,1 Millionen und die Schalker 13,7 Millionen Euro verdient.

Reaktionen:

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender FC Bayern): "Inter Mailand ist ein extrem schweres Los, wahrscheinlich das schwierigste, das für uns im Topf lag. Aber dieses Duell ist auch sehr reizvoll für uns. Nach der Niederlage im vergangenen Mai haben wir nun die Möglichkeit, Revanche zu nehmen."

Christian Nerlinger (Sportdirektor FC Bayern): "Schwerer, aber auch interessanter, hätte es für uns nicht kommen können. Wir alle trauern der großen Chance vom verlorenen Finale in Madrid noch immer ein wenig nach. Jetzt können wir das in zwei Spielen gegen Inter wieder zurecht rücken. Ich freue mich auf dieses Duell!"

Louis van Gaal (Trainer FC Bayern): "Das ist eine schöne Gelegenheit zur Revanche. Ich habe im Champions-Leage-Finale das Gefühl gehabt, dass wir besser waren. Aber Inter war effektiver. Generell ist ein italienischer Klub gut für den FC Bayern."

Karl Hopfner (Finanzvorstand FC Bayern): "Brot und Butter muss immer die Bundesliga bleiben. Wir müssen dort aufholen, damit wir im nächsten Jahr wieder in der Champions League dabei sind."

Massimo Moratti (Präsident Inter Mailand): "Eine interessante Auslosung. Für die Bayern ist es eine Art Revanche. Die Frage ist, in welcher Form sie und wir im Februar sein werden - sowohl psychologisch als auch physisch. Wir haben schon oft gegen den FCB gespielt, es ist ein historisches Duell. Jetzt ist es aber zu früh, Prognosen abzugeben."

Rafael Benitez (Trainer Inter Mailand): "Das wird ein interessantes Duell - für die Fans und die Protagonisten, die sich schon in Madrid gegenüber standen. Bayern ist eine tolle Mannschaft mit einem großen Trainer."

Felix Magath (Trainer und Manager Schalke 04): "Ein attraktives und zugleich auch schweres Los. Dennoch ist es unser Ziel, gegen den FC Valencia weiterzukommen."

Manuel Neuer (Schalke 04): "Valencia - da werden gerade für unsere Fans Erinnerungen an 1997 wach. Aber wir haben 2007 ja auch in der Champions League gegen Valencia gespielt und uns in der Gruppenphase behauptet. Sicherlich kein leichtes Los, aber wir haben alle Chancen. Unser Vorteil könnte sein, dass das Rückspiel auf Schalke stattfindet, wo wir mit unseren Fans im Rücken das Weiterkommen erreichen wollen."

Christoph Metzelder (Schalke 04): "Das ist ein attraktives, gerade für unsere spanischen Mitspieler tolles Los. Es wird keine leichte Aufgabe. Aber sportlich ist dieser Gegner zu packen. Zwar haben sie mit Villa und Silva zwei Schlüsselspieler vor der Saison verloren, aber sie spielen als momentan Fünfter in Spanien eine gute Rolle und sind in keinem Fall zu unterschätzen."

Benedikt Höwedes (Schalke 04): "Mit Valencia haben wir ja bereits in der Gruppenphase vor drei Jahren unsere Erfahrungen gesammelt. Damals gab es ein unglückliches 0:1 zu Hause und ein 0:0 in Spanien. Es ist sicher ein unbequemer Gegner, auch wenn Valencia seitdem mit David Villa und David Silva zwei sehr starke Spieler verloren hat. Es kann ein Vorteil sein, dass wir im Rückspiel Gastgeber sind - aber dazu müssen wir erst einmal ein ordentliches Hinspiel zeigen."

Auslosung brachte weitere Leckerbissen

Die Auslosung in Nyon brachte aber noch weitere Leckerbissen. So treffen die beiden deutschen Nationalspieler Mesut Özil und Sami Khedira mit Real Madrid auf den französischen Klub Olympique Lyon, der die Königlichen vor Jahresfrist bereits im Achtelfinale ausgeschaltet hatte.

Auch Reals Erzrivale hat einen schweren Gegner gezogen. In den Spielen gegen den FC Arsenal kommt es zur Neuauflage des Endspiels von 2006.

In den weiteren Partien trifft der AS Rom auf Schachtjor Donezk, der AC Mailand bekommt es mit Tottenham Hotspur und Rafael van der Vaart zu tun, Olympique Marseille spielt gegen Manchester United und Außenseiter FC Kopenhagen fordert den FC Chelsea heraus.

Die Auslosung zum Nachlesen im Ticker

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