Frage: Uli Hoeneß, Sie müssten nach so einem Spiel eigentlich sehr glücklich sein - die Mannschaft hat damit ihre Reifeprüfung abgelegt.
Uli Hoeneß: Ich habe vorher gesagt, dass wir nach dem Spiel wissen werden, wo die Mannschaft steht. Es war ein hervorragendes Spiel von beiden Seiten. Manchester City hat gezeigt, dass sie eine Spitzenmannschaft sind. Unsere Mannschaft hat eindeutig bewiesen, dass sie im Moment eine Spitzenmannschaft ist.
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Frage: Hat man in den ersten 30 Minuten gesehen, dass das Tempo ein anderes als in der Bundesliga ist?
Hoeneß: Es geht nicht nur ums Tempo, es geht um die körperliche Präsenz, um die Spielauffassung. Manchester City ist eine absolute Weltklassemannschaft, die von der Eins bis zur Fünfzehn mit Spitzenspielern bestückt ist. Die kommen nicht hier her, wie zum Beispiel Leverkusen, und stellen sich hinten rein - die wollen hier gewinnen. Dann gibt es ein gutes Spiel, das ist der Unterschied.
Frage: Ihre Mannschaft war aber in der zweiten Halbzeit ähnlich überlegen wie gegen Leverkusen.
Hoeneß: Sie hat aber diesmal mit einem viel höheren Aufwand spielen müssen. Das war eine Riesenumstellung. Ich hoffe sehr, dass das für Samstag nicht zu viel Kraft gekostet hat, denn Hoffenheim hat heute wieder einmal die Füße hochgelegt. Ich hoffe, dass das unsere Mannschaft am Samstag schaffen kann.
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Frage: Manchester City ist ein Verein, der vom Geld eines Scheichs geprägt ist. Der FC Bayern ist von kaufmännischem Denken geprägt. Ist das eine besondere Genugtuung, gegen sie zu gewinnen?
Hoeneß: Ich habe heute irgendwo gelesen, dass wir neidisch wären auf Manchester City. Das Wort Neid kenne ich überhaupt nicht. Manchester City hat eben den Weg mit dem Geld aus dem Nahen Osten gewählt und wir haben immer einen anderen Weg gewählt. Unsere Fans würden das nämlich nie akzeptieren und deswegen sind wir sehr glücklich, dass wir mit unserer Methode relativ gut durch die Zeiten gekommen sind.
Frage: Karl-Heinz Rummenigge sagte, er sei zuversichtlich, dass sich im Fall Breno bald etwas tun werde, nun, da die Polizei vor seinem Haus abgezogen ist.
Hoeneß: Wir haben kein 'fishing for compliments' betrieben, sondern im Hintergrund die entsprechenden Weichen gestellt, und ich denke, dass er in den nächsten Tagen frei kommt.