Lionel Messi sei "nicht aufzuhalten", sagte Ex-Barca und Ex-Chelsea-Spieler Emmanuel Petit, Frank Lampard gab zu, dass er das Niveau, das Messi in sein Spiel gebracht hat, "noch nie gesehen habe."
Die renommierte englische Tageszeitung "Daily Telegraph" adelt die Mannschaft von Trainer Josep Guardiola gar als ein Team, das "eine demokratische Revolution im Sport" angedeutet habe.
Chelsea, so scheint es, ist nach einer durchwachsenen Saison dankbar, sich in der Vorschlussrunde der Champions League überhaupt mit den Besten messen zu dürfen. Ein Duell mit dem erfolgreichsten Team der vergangenen Jahre ist die eigentliche Adelung.
Das mag Taktik sein, die übliche Tiefstapelei der Gegner Barcelonas. Die Katalanen wissen, dass sie an der Stamford Bridge nicht im Vorübergehen gewinnen, Chelsea hat unter Neu-Trainer Roberto di Matteo Aufwind bekommen, mit der Meisterschaft in der Premier League haben die "Blues" bereits seit Monaten nichts mehr zu tun. Aktuell beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Manchester United 25 Punkte.
"Die Chancen stehen 50:50"
Die Champions League als heilendes Pflaster einer tiefen sportlichen Wunde, die in West-London dem Portugiesen Andre Villas-Boas zuvor das Amt kostete.
Zuletzt duellierten sich die Teams 2009, ebenfalls im Halbfinale; Barca setzte sich denkbar knapp und nur aufgrund der Auswärtstor-Regelung durch."Die Chancen stehen 50:50, in zwei Spielen ist alles möglich", übt sich Chelseas Stürmerstar Didier Drogba in Optimismus.
Gewohnt uneitel ist die Reaktion aus Barcelona. Andres Iniesta sprach von einem "schweren Spiel", das sie erwartet, und dass die Atmosphäre alles noch multiplizieren werde. Sie kokettieren nicht mit ihrer Stärke oder Favoritenrolle, sie adaptieren das in Deutschland von Jürgen Klopp oder Lucien Favre schon perfektionierte "Von-Spiel-zu-Spiel"-Denken.
"Wenn wir an etwas anderes als Chelsea denken, wäre das ein großer Fehler", warnte Iniesta.
Weitere goldene Saison?
Der "Blaugrana" wurde noch vor wenigen Wochen attestiert, nach all den Titeln der vergangenen Jahre satt zu sein, in der Primera Division betrug der Abstand zum ewigen und einzigen Rivalen Real Madrid zwischenzeitlich zehn Punkte.
Doch wenn Barca im nächsten Clasico am Samstag die Königlichen im Camp Nou empfängt und erneut schlägt, fehlt nur noch ein Zähler. Die direkten Duelle gegen Real haben sie einmal mehr für sich entschieden. Ganz so, als ob man den Hauptstädtern zeigt: Wenn wir wollen, können wir.
Und so könnte Barcas Saison zu einer weiteren goldenen werden, der Hunger scheint noch lange nicht gestillt. Finale im spanischen Pokal, in der Meisterschaft Real wieder in Schlagdistanz, in der Champions League nur noch einen Schritt vom Finale in München entfernt. Und in dem könnte Real Madrid mit Jose Mourinho warten. Zu viel Respekt und Demut sollten sie dann nicht erwarten.
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