FC Bayern München
Das Halbfinal-Hinspiel: 4:0 gegen Barcelona war vieles: Die halbe Miete für das Finale, die Revanche für die Schmach von 2009, der erste Schritt Richtung Wachablösung, aber es war vor allem eines: beeindruckend. Der FC Bayern sah 20 Minuten zu, wie sich Barcelona verhielt und spielen wollte und schlug dann eiskalt zu. Schwach war keiner, fast alle gaben Bestleistung ab, wobei Arjen Robben, Thomas Müller und Javi Martinez sich Bestnoten verdienten. Dass die Bayern nur 33 Prozent Ballbesitz hatten, war bemerkenswert, aber gleichzeitig der Beleg, wie effizient und zielgerichtet die Münchner heuer spielen. Wermutstropfen: Die unnötige Gelbe Karte Bastian Schweinsteigers, die ihn nun in die Bredouille bringen könnte.
Analyse Bayern schießt Barcelona aus der Arena
Der Tag danach: Die Lobpreisungen kannten keine Grenzen: sowohl national, als auch international. "Historische Prügel der Bayern für ein eindeutig unterlegenes Barca. Die Bayern demonstrieren ihre unbestreitbare Überlegenheit", schrieb die Marca. "Kann irgendwer Barcelona eine Lehrstunde erteilen?", fragte die argentinische "Ole" und antwortete selbst: "Ja, Bayern München!" Selbst beim FC Bayern blieben die Mahner stumm und feierten. Er habe "noch nie so einen Tag erlebt", sagte etwa Karl-Heinz Rummenigge.
Das Liga-Spiel: Wer Bayerns Leistungen - auch mit einer auf mehreren Positionen veränderten Mannschaft - zuletzt sah, konnte gar nicht anders, als ein Schützenfest gegen den schwächelnden SC Freiburg zu erwarten. Aber die Bayern, die bis auf Jerome Boateng keinen Barca-Helden in der Startelf hatten, passten sich dem zähen Tempo der Gäste an und gewannen "nur" mit 1:0. Emre Can erzielte dank seiner hochgegelten Frisur sein erstes Bundesliga-Tor. Fast nebenbei wurde der Bundesliga-Rekord von 84 Punkten aufgestellt. So viele sammelte nie zuvor ein Bundesliga-Klub. Zum Feiern zu Mute war dennoch niemandem. Zeitweise setzte es sogar Pfiffe der Zuschauer - und nach dem Spiel wollten sich die meisten Bayern-Spieler nicht äußern.
Was sonst passierte: Das lässt sich wohl mit vier Namen zusammenfassen: Mario Götze, Robert Lewandowski, Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge. Aber der Reihe nach: Mario Götzes Transfer, Stunden vor dem Kracher gegen Barcelona offiziell bekanntgegeben, hielt sich als Thema durch die ganze Woche, auch weil die Liga die Art und Weise diskutierte. Dass neben Götze auch Robert Lewandowski zum FC Bayern wechseln soll, zumindest 2014, wurde vehement dementiert, aber gerade die Aussagen aus München klangen doch mehr nach Zeitgewinn par excellence. Während laut Medien im Aufsichtsrat des FC Bayern über Uli Hoeneß diskutiert wurde, musste sich Karl-Heinz Rummenigge Schlagzeilen bezüglich einiger Mitbringsel aus dem Katar gefallen lassen. Ganz nebenbei: Toni Kroos ist auf dem Weg der Besserung.
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