Die Bundesliga hinkt hinterher

Mit den K.o.-Spielen des Achtelfinals beginnt die heiße Phase der Champions League. 16 Teams kämpfen um die Krone Europas. Wer kann Real bei der Titelverteidigung gefährlich werden? Welche Chancen haben die deutschen Mannschaft und wer könnte überraschen? Das SPOX-Power-Ranking.

16. FC Schalke 04

Die letzten drei Ergebnisse: 1. FC Köln (1:2), NK Maribor (1:0), VfB Stuttgart (4:0)

Kurz wähnte sich auf Schalke auf dem richtigen Weg und einen Schritt nach vorne gekommen. Die Niederlage gegen Köln hat aber einmal mehr gezeigt, dass die Leistungen weiter in Wellenform verlaufen - wie schon unter Di-Matteo-Vorgänger Keller. Konstanz ist bei Königsblau weiter ein Fremdwort.

Infolgedessen war auch die Vorrunde in einer verhältnismäßig leichten Gruppe ebenfalls ein großes Gewürge. Machte der erste Auftritt bei Chelsea (noch unter Keller) Hoffnung, war das Heimspiel ein erneutes Zeichen, dass die europäische Spitzenklubs mindestens eine Nummer zu groß sind für die Schalker. Auch die Spiele gegen Maribor und Sporting waren insgesamt auf überschaubarem Niveau.

15. Bayer Leverkusen

Die letzten drei Ergebnisse: Borussia Mönchengladbach (1:1), Benfica Lissabon (0:0), Bayern München (0:1)

Leverkusens Gruppenphase stand im Zeichen der Fahrlässigkeit. In den letzten zwei Spielen holte Bayer nur einen Punkt, verpasste den Gruppensieg und trifft nun im Achtelfinale auf Atletico. Bayer gegen die Großen der Königsklasse? Das lief in den letzten Jahren gegen Manchester United, Barcelona und Co. in aller Regelmäßigkeit gehörig schief.

In beiden Duellen gegen Monaco zeigte die Werkself abermals, dass es nach wie vor an Reife und Cleverness fehlt, um gegen größere Kaliber zu bestehen. Auch die Fitness könnte angesichts der geringen Rotation und des sprint-intensiven Spiels zum Problem werden. In Europas Top-Riege ist Leverkusen nach wie vor nur bedingt konkurrenzfähig.

14. AS Monaco

Die letzten drei Ergebnisse: Olympique Marseille (1:0), Zenit St. Petersburg (2:0), FC Toulouse (2:0)

Die Monegassen haben zwar ihre ausgeglichene Gruppe gewonnen, sind aber mit Sicherheit der schwächste Gruppensieger der Vorrunde. Bemerkenswert ist die starke Defensive, die nur einen Treffer in sechs Spiel zugelassen hat und die Effizienz. Mit vier selbst geschossenen Toren gewann Monaco drei Spiele und holte insgesamt elf Punkte.

Dass sie beide Spiele gegen Leverkusen mit 1:0 gewonnen haben, spült die Franzosen auch im Ranking an Bayer vorbei, das in beiden Partien überlegen gespielt hatte. In der Liga ist der Zug nach vorne eigentlich schon abgefahren.

13. Schachtjor Donezk

Die letzten drei Ergebnisse: FC Porto (1:1), Hoverla (4:1), Metalurh Zaporizhya (4:0)

Mittlerweile sind die Ukrainer ein Stammgast im Achtelfinale, fürs Viertelfinale reichte es allerdings erst einmal: 2011 scheiterte Schachtjor am späteren Sieger Barcelona (1:5, 0:1). Die Vorrunde war solide, vor allem BATE Borissow bekam zweimal gewaltig auf die Mütze (7:0, 5:0). Geprägt wird das Team in der Offensive weiterhin von einer Phalanx von Brasilianern.

In der Liga liegt Donezk derzeit auf dem ungewohnten zweiten Platz hinter Dynamo Kiew, das fünf Punkte Vorsprung hat. Ein Nachteil ist sicherlich, dass Schachtjor aufgrund der unsteten Lage im Donbass seine Heimspiele im 1000 Kilometer entfernten Lemberg austragen muss.

Seite 1: Plätze 16 bis 13

Seite 2: Plätze 12 bis 9

Seite 3: Plätze 8 bis 5

Seite 4: Plätze 4 bis 1

12. Borussia Dortmund

Die letzten drei Ergebnisse: Hertha BSC (0:1), RSC Anderlecht (1:1), TSG Hoffenheim (1:0)

Stabilität ist weiter nicht eingekehrt beim BVB. Zwar machten die beiden Heimspiele in der Liga gegen Gladbach und Hoffenheim ein bisschen Hoffnung, die Auswärtsauftritte in Frankfurt und Berlin waren dagegen wieder schwach. Auch die beiden letzten Gruppenspiele in der Königsklasse gegen Arsenal und Anderlecht waren alles andere als überzeugend. Es bleibt dabei: Der BVB im zweiten Halbjahr 2014 ist ein ziemlich undefiniertes Gebilde.

Klopp hat mit der Degradierung von Weideneller und der Nichtnominierung von Großkreutz gegen Hertha zwei nicht unumstrittene Personalentscheidungen getroffen. Die indirekte Kritik von Piszczek an Mitspieler Subotic ist ein weiteres Zeichen, dass das Nervenkostüm bei den Schwarz-Gelben arg angespannt ist. Insgesamt war das Weiterkommen in der nicht gerade schweren Gruppe aber souverän, was den BVB ein paar Plätze vor die in der Liga deutlich besser platzierten Schalke und Leverkusen hievt.

11. FC Basel

Die letzten drei Ergebnisse: FC Liverpool (1:1), FC Luzern (3:0), FC Zürich (2:1)

In der Liga hat sich die Mannschaft von Trainer Paulo Sousa mit acht Punkten Vorsprung in die Winterpause verabschiedet und auch in der Champions League überwintern die Schweizer mal wieder. In der schweren Gruppe mit Real Madrid und dem FC Liverpool hatten sie die Reds in beiden Spielen im Griff.

Selbst Real war im St.-Jakob-Park so nahe an einem Punktverlust wie schon lange nicht mehr. Beim Ausrutscher bei Ludogorets Rasgrad spielte Basel über 70 Minuten in Unterzahl. Vom Namen her ist Basel vielleicht der kleinste Gegner im Achtelfinale, aber auch unter Sousa ist der Schweizer Meister ein taktisch cleverer Gegner, der vor allem zuhause unangenehm zu spielen ist.

10. Juventus Turin

Die letzten drei Ergebnisse: Sampdoria Genua (1:1), Atletico (0:0), FC Torino (2:1)

Nach einem schwachen Auftakt in die Gruppenphase mit zwei Niederlagen in den ersten drei Spielen, qualifizierte sich Juve am Ende doch noch für die Runde der letzten 16. Entscheidend waren dabei der Heimsieg über Olympiakos, in dem die Italiener ihre Comeback-Qualitäten zeigten, und das solide Remis gegen Atletico am letzten Spieltag.

Die Bianconeri haben sich also in der Königsklasse zum richtigen Zeitpunkt stabilisiert, dafür in der Liga etwas nachgelassen. Nach zwei Unentschieden beträgt der Vorsprung auf Verfolger Roma nur noch einen Zähler. Trotzdem kann die dominierende Mannschaft Italiens der letzten Jahre mit ihrer intensiven Spielweise und individuellen Klasse in der Offensive auch den Großen an guten Tagen wehtun.

9. FC Arsenal

Die letzten drei Ergebnisse: Newcastle (4:1), Galatasaray (4:1), Stoke City (2:3)

Die Gunners haben ihre Schwächeperiode im November überwunden und scheinen sich rechtzeitig für die aufreibenden Tage zum Jahreswechsel stabilisiert zu haben. In Olivier Giroud ist ein zentraler Baustein für das Offensivspiel zurückgekehrt. Dafür fehlen mit Aaron Ramsey und Jack Wilshere zwei wichtige Mittelfeldspieler.

Die Auftritte in der Champions League gegen Dortmund und in Istanbul waren souverän und machten deutlich, dass bei Arsenal die Formkurve in die richtige Richtung zeigt. Nach zwei Achtelfinal-Duellen mit dem FC Bayern in Folge ist das Los AS Monaco dieses Mal deutlich angenehmer.

Seite 1: Plätze 16 bis 13

Seite 2: Plätze 12 bis 9

Seite 3: Plätze 8 bis 5

Seite 4: Plätze 4 bis 1

8. FC Porto

Die letzten drei Ergebnisse: Benfica Lissabon (0:2), Schachtjor Donezk (1:1), Academia de Coimbra (3:0)

Die Vorrunde wurde von den Portugiesen mal wieder souverän abgewickelt: vier Siege und zwei Unentschieden gegen Schachtjor Donezk. Wie vor jeder Saison musste Porto auch dieses Mal wichtige Spieler abgeben, hat aber selbst auch ordentlich in Qualität investiert. Mit Jackson Martinez steht zudem immer noch ein echter Knipser zur Verfügung.

Unter dem neuen Trainer Julen Lopetegui gab es leichte Anlaufschwierigkeiten mit einigen Unentschieden und dem Pokalaus gegen Sporting. Zuletzt schien sich das Team mit fünf Liga-Siegen in Folge gefunden zu haben. Am Sonntag ging allerdings das Spitzenspiel zuhause gegen Benfica in die Binsen - Rückstand auf den Tabellenführer: sechs Punkte.

7. Manchester City

Die letzten Ergebnisse: Leicester City (1:0), AS Rom (2:0), FC Everton (1:0)

Der englische Meister stand mit dem Rücken zur Wand, aber der Last-Minute-Sieg gegen den FC Bayern und der starke Auswärtserfolg in Rom haben die Citzens doch noch ins Achtelfinale gespült. Die Truppe von Manuel Pellegrini scheint im Moment noch nicht reif für den CL-Titel, hat aber - wie auch immer - zwei der vier Duelle mit dem FC Bayern unter Pep Guardiola gewonnen und ist in der Liga auf Augenhöhe mit Chelsea.

Unterschätzen sollte man die Citizens auf keinen Fall, sie waren einer der unangenehmsten Gruppenzweiten im Lostopf. Ihre individuelle Qualität in der Offensive ist enorm und kann jeder Mannschaft der Welt gefährlich werden. Allerdings wirkt das Spiel nicht wirklich homogen und die Defensive in vielen Szenen nicht kompakt und unbeweglich.

6. Atletico

Die letzten drei Ergebnisse: Villarreal (0:1), Juventus Turin (0:0), Elche (2:0)

Zum Auftakt wurde der Finalteilnehmer der letzten Saison gleich von Olympiakos kalt erwischt, danach war die Vorrunde aber eine starke Vorstellung Atleticos. Auch wenn sich das Personal verändert hat, sind noch immer die leidenschaftliche Spielweise und die bombensichere Defensive die Trümpfe des spanischen Meisters.

Durch die Erfolge der letzten Saison hat sich die Herangehensweise für die Colchoneros etwas verändert, aber mit der neu gewonnenen Favoritenrolle kommen sie ganz gut zurecht. Geht es gegen die Big Player Europas, fühlt sich Atletico aber auch in der Außenseiterrolle wieder wohl.

5. Paris St.-Germain

Die letzten drei Ergebnisse: Guingamp (0:1), FC Barcelona (1:3), Nantes (2:1)

Vor diesem Los zitterten viele Gruppensieger. Für Paris war wie für viele andere Favoriten die Vorrunde nicht viel mehr als ein lockeres Aufwärmprogramm. Einzig die beiden Spiele gegen Barcelona (3:2, 1:3) waren wirkliche Gradmesser für die Franzosen, die in der Liga am Sonntag die erste Niederlage kassierten.

Doch die Qualität in allen Mannschaftsteilen ist unbestritten, der Kader ist auch in der Breite ausgezeichnet besetzt. In der Vorsaison scheiterte PSG im Viertelfinale etwas unglücklich am FC Chelsea - jetzt besteht die Möglichkeit zur Revanche. In dieser Spielzeit wollen Ibrahimovic und Co. mehr. Der Fokus ist nach den zwei Meistertiteln in Folge klar auf den Erfolg in Europa gerichtet.

Seite 1: Plätze 16 bis 13

Seite 2: Plätze 12 bis 9

Seite 3: Plätze 8 bis 5

Seite 4: Plätze 4 bis 1

4. FC Barcelona

Die letzten drei Ergebnisse: Getafe (0:0), Paris St. Germain (3:1), Espanyol Barcelona (5:1)

Beim Sieg über Paris hat Barca gezeigt, dass es noch immer zu den besten Teams in Europa gehört und trotz der Wachablösung durch Real Madrid der Titel in der Königsklasse auch über die Katalanen geht. Wenn Messi, Neymar und Suarez offensiv in Stimmung sind, kann jede Defensive in die Bredouille geraten.

Aber die Spitzenspiele in Paris und Madrid haben auch altbekannte Schwächen in der Defensive offenbart. Trainer Luis Enrique tüftelt noch an der besten personellen Besetzung und taktischen Ausrichtung. Es bleibt weiter spannend, ob Barca nochmal die Klasse seiner Blütezeit unter Pep Guardiola erreichen kann.

3. FC Chelsea

Die letzten drei Ergebnisse: Hull City (2:0), Sporting Lissabon (3:1), Newcastle United (1:2)

Zwei Unentschieden gegen Schalke und Maribor leistete sich die Truppe von Jose Mourinho in der Vorrunde, gefährdet war der Gruppensieg aber nie. In der Liga ist der Vorsprung auf die Verfolger ManCity und ManUnited geschmolzen, weil sich die Chelsea-Maschine jetzt auch mal den einen oder anderen Aussetzer erlaubt.

In typischer Mourinho-Manier agiert Chelsea aus einer kompakten Defensive und kassiert nur wenige Gegentore. In der Offensive steht mit Hazard, Oscar und Co. viel Qualität zur Verfügung. Angeleitet wird das Ganze von Cesc Fabregas und vorne garantiert Diego Costa bisher Tore. Ein gefährlicher Mix, der Chelsea zu einem heißen Titelkandidaten macht.

2. Bayern München

Die letzten drei Ergebnisse: FC Augsburg (4:0), ZSKA Moskau (3:0), Bayer Leverkusen (1:0)

Pep Guardiola hat sich geirrt. Bis zum letzten Spieltag werde es spannend zugehen in der Gruppe mit ManCity, Rom und ZSKA Moskau, hatte der Spanier erklärt. Nach vier Spieltagen standen die Bayern als Gruppensieger fest und konnten es sich sogar leisten, den Engländern noch in den Schuh für die nächste Runde zu helfen.

Trotz der massiven Verletzungssorgen haben die Münchner sowohl in Europa als auch in der Bundesliga ihre Ausnahmestellung untermauert. Während national kein Gegner in Sicht ist, beschränkt sich die Konkurrenz auf dem Kontinent auch nur auf eine Handvoll Mannschaften. Aber die Bayern haben erneut das Potenzial zum Gewinn der Königsklasse.

1. Real Madrid

Die letzten drei Ergebnisse: Almeria (4:1), Ludogorets (4:0), Celta de Vigo (3:0)

Vieles spricht dafür, dass Real Madrid am Samstagabend dem FC Bayern den Titel "Beste Mannschaft der Welt" abknöpfen wird. Die Königlichen sind klarer Favorit bei der Klub-WM in Marokko. Auch in der Champions League wird Real zugetraut, als erste Mannschaft den Titel zu verteidigen.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten nach der WM und mit dem neuen Personal hat sich Real in eine Dampfwalze verwandelt. 20 Pflichtspielsiege in Folge stehen zu Buche. Cristiano Ronaldo schießt vorne alles kurz und klein, während Toni Kroos im Mittelfeld die Fäden zieht. Wenn die Balance auch gegen die Spitzenteams passt wie in der Vorsaison, ist dem Team von Carlo Ancelotti nur schwer beizukommen.

Seite 1: Plätze 16 bis 13

Seite 2: Plätze 12 bis 9

Seite 3: Plätze 8 bis 5

Seite 4: Plätze 4 bis 1