12. AS Roma
Die letzten drei Ergebnisse: 1:1 (Torino), 0:0 (Bate), 0:0 (Napoli)
Ein neues Jahr in der Champions League, ein neuer Anlauf der Roma und erneut werfen die Italiener mehr Fragen auf, als sie beantworten. Einem tollen Saisonstart folgte der komplette Einbruch der Hauptstädter, die sich nicht nur von Barcelona zerpflücken ließen und damit Parallelen zu den Duellen mit dem FC Bayern im letzten Jahr aufzeigten, sondern auch der Absturz in der Liga.
"Lasst die Jungs in Ruhe", wetterte Präsident James Pallotta nach dem müden 0:0 gegen Bate Borisov gegen kritischen Stimmen, muss sich aber letztlich auch eingestehen, dass man sich mit sechs Punkten für das Achtelfinale qualifizierte und am letzten Spieltag mehr als abhängig von einem schon lange als Gruppensieger feststehenden Barcelona war, das glücklicherweise nicht zwei Gegentore gegen Leverkusen hinnehmen musste.
Rudi Garcia wird gefragt sein, das Team möglichst schnell wieder auf die Erfolgsspur zu bringen, sonst wird die Roma es sehr, sehr schwer haben. Da helfen auch erfahrene Namen wie Francesco Totti, Daniele de Rossi, Seydou Keita oder Edin Dzeko nur bedingt weiter.
11. Zenit St. Petersburg
Die letzten drei Ergebnisse: 1:4, Grozny, 1:1 (Ufa), 1:2 (Gent)
Ohne Niederlage durch die Gruppenphase, dann kam Gent. Zum Zeitpunkt der 1:2-Pleite gegen das Überraschungsteam war St. Petersburg allerdings schon lange weiter. Unter Andre-Villas Boas haben die Russen in diesem Jahr ein neues Level erreicht und zählen zu den Gegnern, die wirklich jedem Team in der Champions League gewaltige Probleme bereiten können. Können, denn zu den Größen des Geschäfts fehlen ein paar Prozente.
Doch die Auswärtsreise ins kalte St. Petersburg, das gepflegte und ballsichere Kombinationsspiel, die Durchschlagskraft von einzelnen Spielern wie Hulk oder Artem Dzyuba und die sattelfeste Defensive machen Zenit zu einem guten Tipp für das Weiterkommen. Einzig die Form in der Liga widerspricht dem, denn dort ist das Team inzwischen ein ganzes Stück abgerutscht und steht derzeit auf Rang fünf.
Die lange Winterpause bis Anfang März tut dem Rhythmus Zenits zudem gar nicht gut - unter anderem wohl ein Grund, warum Villas-Boas seinen Abgang zum Ende der Saison ankündigte. Etwas mitnehmen würde er aber trotzdem gerne und wenn es nur die Empfehlung einer starken Saison in der Königsklasse wäre.
10. Benfica
Die letzten drei Ergebnisse: 3:0 (Academica), 1:2 (Atletico), 4:2 (Vitoria Setubal)
Der portugiesische Meister hat nach anfänglichen Schwierigkeiten längst in die Spur gefunden und die letzten fünf Ligaspiele allesamt deutlich gewonnen. Mit 31 Treffern stellt Benfica zudem den erfolgreichsten Angriff der Liga. Trotzdem schmerzen die Niederlagen im Clasico gegen Porto sowie im Derby gegen Sporting, weswegen man sich nur in der Verfolgerrolle wiederfindet.
In der Gruppenphase der Champions League hingegen ließen die Mannen um Coach Rui Vitoria in dessen erster Saison Galatasaray deutlich hinter sich. Allerdings profitierte Benfica auch von der Schwäche des türkischen Meisters: Gegen den krassen Außenseiter aus Astana kam Gala zwei Mal nicht über ein Unentschieden hinaus, gegen Atletico Madrid waren Podolski und Co. chancenlos.
Somit machte man mit Atletico den Gruppensieg unter sich aus, zog dabei aber den Kürzeren.
Trotzdem ist Benfica eine unangenehm zu spielende Mannschaft, die immer für eine Überraschung gut ist. Erstmals seit der Saison 2011/2012 hat man das Achtelfinale wieder erreicht. Damals scheiterte man erst im Viertelfinale am späteren Champion Chelsea.
9. VfL Wolfsburg
Die letzten drei Ergebnisse: 1:2 (Dortmund), 3:2 (ManUnited), 1:1 (HSV)
Der Pokalsieger hat dieses Jahr die Chance, sich einen Namen in Europa zu machen. Während vermeintlich besser aufgestellte und wesentlich erfahrenere Teams wie Chelsea, die Roma, Porto oder ManUnited mehr mit sich selbst beschäftigt sind, nutzt der VfL die Gunst der Stunde und klopft bei den ganz Großen an.
Schafft es Dieter Hecking im Winter die bisher noch schwankenden Leistungen auszumerzen, ist das Viertelfinale mit ein bisschen Losglück durchaus im Bereich des Möglichen. Dass man sich gar als Gruppenerster für die letzten 16 qualifizierte, könnte zudem noch Gold wert sein. Der Kader ist groß und gut aufgestellt, zudem ist der Vizemeister vom großen Verletzungspech bisher verschont geblieben.
Wer ManUnited in der Gruppenphase ausschaltet, der geht sicherlich nicht als Außenseiter in mögliche Achtelfinalduelle mit Genk, Benfica oder Kiew. Um beim Konzert der ganz großen mitzuspielen, reicht es aber noch nicht.
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