4. Paris St. Germain
Die letzten drei Ergebnisse: 4:1 (Nizza), 0:2 (AS Monaco), 9:0 (Troyes AC)
Seit dem 9:0-Meisterstück gegen Troyes ist die Liga für den französischen Champion nur noch ein lockeres Auslaufen. Gegen Monaco resultierte das prompt in der zweiten Saisonpleite. Eine Länderspielpause später zeigte der Serienmeister aber wieder sein bekanntes Gesicht und spielte Nizza wie selbstverständlich an die Wand, Ibrahimovic-Show inklusive.
Der Schwede befindet sich auch diese Saison wieder in Top-Form, bleibt frei von Verletzungen und erzielte jüngst seinen ersten Dreierpack in dieser Saison. Damit steht der Superstar bei 30 Saisontreffern, so viele sind ihm bisher nur während seiner ersten Saison für Paris 2012/2013 gelungen. Und noch sind es vier Runden zu gehen.
Ist Paris also bereit für den ganz großen Wurf? Zumindest in das Duell mit ManCity geht man als Favorit. Die letzten vier Jahre war jeweils im Viertelfinale Endstation für das Starensemble. Doch mittlerweile wirkt die Mannschaft ausgeglichen, geschlossen und stark genug, um in die absolute Spitze der europäischen Teams zu stoßen. Ob es dann allerdings auch schon gegen das europäische Top-Trio reicht, bleibt abzuwarten.
3. FC Bayern München
Die letzten drei Ergebnisse: 1:0 (Eintracht Frankfurt), 1:0 (1. FC Köln) 4:2 n.V. (Juventus Turin)
In der Liga hat Bayern die vierte Meisterschaft in Folge vor Augen. Mit Franck Ribery, Mario Götze und Javi Martinez stehen drei lange verletzte Top-Spieler wieder zur Verfügung. Und der beeindruckende 4:2-Krimi gegen Juventus setzte neue Kräfte frei und dürfte für eine noch größere mannschaftliche Geschlossenheit gesorgt haben. Kurzum: Die Bayern gehen gut gerüstet in die entscheidende Phase der Saison.
Trotzdem darf nicht vergessen werden, dass mit Jerome Boateng, Holger Badstuber und nun auch Arjen Robben nach wie vor drei wichtige Spieler fehlen. Und die Vorsaison hat gezeigt, welche Auswirkungen das in der europäischen Spitze haben kann, als der Rekordmeister unter anderem ohne Robben, Ribery und David Alaba gegen Barcelona ausschied.
Unter normalen Umständen sollte Benfica trotz des vorangegangenen Lobes an den Kontrahenten nicht zum Stolperstein werden. Im Halbfinale könnten dann zumindest Robben und Boateng auch wieder zur Verfügung stehen. Wenn alles optimal läuft, ist sogar die Meisterschaft bis dahin eingetütet. Stand jetzt muss der Spitzenreiter aber noch jede Woche mit voller Kapelle anreisen, um den hartnäckigen Verfolger aus Dortmund nicht noch mehr an Platz eins schnuppern zu lassen. Doch auch hier hat die Vergangenheit gezeigt, dass eine zu frühe Meisterschaft nicht unbedingt förderlich sein muss.
2. Real Madrid
Die letzten drei Ergebnisse: 2:1 (Barcelona), 4:0 (FC Sevilla), 2:1 (Las Palmas)
So schnell kann es gehen: Vor wenigen Wochen fanden sich die Königlichen nur auf Rang fünf unseres Power Rankings wieder. Real ließ Taten folgen und überzeugte mit zwei souveränen Auftritten gegen nicht zu unterschätzende Römer und sorgte für das Ende der Rekordserie von Barcelona. Wie viel der umjubelte Sieg im Clasico tatsächlich wert ist, wird sich in den nun folgenden Wochen zeigen.
Das Offensiv-Trio ist mit den Rückkehrern Karim Benzema und Gareth Bale jedenfalls wieder komplett. Mit Casemiro als Absicherung im Mittelfeld hinter Toni Kroos und Luka Modric scheint Zinedine Zidane seine Wunschaufstellung gefunden zu haben. Cristiano Ronaldo ist mit 13 Toren nach wie vor der treffsicherste Akteur in der Königsklasse. Und der Henkelpott ist trotz des Sieges gegen Barca die letzte echte Titelchance, sodass die Konzentration einzig diesem Wettbewerb gelten dürfte.
Im Viertelfinale wartet das vermeintlich einfachste Los. So wie die Bayern sollte auch Real keine Schwierigkeiten haben, gegen Wolfsburg zum sechsten Mal in Folge ins Halbfinale einzuziehen. In der entscheidenden Phase der Saison hat sich Real offenbar gerade rechtzeitig gefangen, um eine fast schon als verkorkst abgestempelte Spielzeit doch noch zu retten. Doch dafür muss der Titel her.
1. FC Barcelona
Die letzten drei Ergebnisse: 1:2 (Real Madrid), 2:2 (FC Villareal), 3:1 (FC Arsenal)
Clasico-Pleite hin oder her: Der FC Barcelona bleibt in dieser Saison das Maß aller Dinge in Europa. Wer den Henkelpott gewinnen will, der muss am Titelverteidiger vorbei. Die Niederlage gegen Real lässt die 39 Spiele davor nicht einfach vergessen, in denen Barca ohne Pleite geblieben ist. "Es bringt dir gar nichts, wenn du 39 Spiele ohne Niederlage bleibst, aber am Ende der Saison ohne Titel dastehst", gestand Luis Enrique dem Ende der Serie zudem wenig Bedeutung zu.
Der Coach sprach ohnehin bis hierhin von einer Phase der Saison, die lediglich als Vorbereitung für die nun folgenden, entscheidenden Wochen gilt. Die Niederlage könnte einerseits als Weckruf zur rechten Zeit fungieren. Als Hinweis, der dafür sorgt, dass sich die bis in den Himmel gelobte und für unschlagbar deklarierte Star-Truppe rund um das Offensiv-Trio MSN ihrer Menschlichkeit wieder bewusst wird.
Andererseits könnte gerade jetzt Atletico seine Chance wittern und den ersten Punch von Real als Vorlage nutzen, um den Champion tatsächlich auszuknocken. So oder so wird es spannend sein, wie Barca mit der ersten Niederlage seit einem halben Jahr umgeht. Unter normalen Umständen lässt sich ein Champion aber von einem Schlag nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
Das Viertelfinale der Champions League im Detail