These 3: Real Madrid verteidigt als erstes Team den Titel
David Kreisl (SPOX): Real mag zwar die Primera Division anführen, haben mich aber weder während ihres Rekordlaufs noch - und vor allem - in den vergangenen Wochen fußballerisch überzeugt. Nach den Titeln 2014 und 2016 wirken die Königlichen auch ein bisschen satt. Da gibt's dieses Jahr zu viele kleine, eklige und motivierte Stolpersteine wie zum Beispiel Sevilla, Napoli oder Monaco, an denen die behäbigen Königlichen hängen bleiben werden.
Benedikt Treuer (SPOX): Nein! Dieser Mythos bleibt bestehen! Ich will Real nicht die Qualität absprechen. Wer aber den CL-Titel verteidigen will, macht das (fast) ausschließlich über die Mentalität. Wäre das so einfach, hätte es sicher schon jemand geschafft. Reals individuelle Klasse und die Ergebnisse der bisherigen Saison machen das Team per se zum Titelfavoriten. Je näher es Richtung Finale geht, findet sich aber irgendwann ein Team, das ein paar Prozent mehr auf den Platz bringt. Real wird seine Überheblichkeit diesmal zum Verhängnis.
Jochen Rabe (SPOX): Ja, diese wunderbar romantische Trope vom unwiederholbaren Coup wird dieses Jahr fallen. Genau diese "Überheblichkeit" werden die Königlichen in dieser Saison nicht an den Tag legen. Der Schlüssel zum Titel ist das Achtelfinallos Napoli. Warum? Weil Napoli eklig ist, leidenschaftlich spielt und das entscheidende Quäntchen Konzentration und Bodenhaftung aus dem Titelverteidiger herauskitzeln wird. Nach zwei Schlachten kommt Real weiter und weiß, dass es nur über die absolute Hingabe reicht. Und diese mentale Spritze führt zum Titel. Als erster Back-to-Back-Champion. Ein weiteres historisches Kapitel in der Karriere von Cristiano.
Andreas Lehner (SPOX): Real muss erstmal an Napoli vorbei, das halte ich mit dem Rückspiel im San Paolo für eine schwere Aufgabe. Ich glaube auch nicht, dass Real den Titel verteidigen kann. Es wäre ja nicht nur der zweite in Folge, sondern der dritte in vier Jahren. Eine solche Dynastie sehe ich bei dieser Mannschaft nicht.