These 1: Real Madrid holt den dritten Titel in Folge
Andreas Lehner: Ich habe schon nicht an die Titelverteidigung geglaubt und ein erneuter Triumph scheint mir eigentlich erst recht utopisch. Aber diese Real-Mannschaft ist aber eine Maschine, die in den letzten Jahren in der Crunchtime immer da war - und auch das nötige Glück hatte. Welche Mannschaft soll sie stoppen? Ich weiß es nicht.
Jochen Rabe: Absolut. Ich sehe niemanden, der daran etwas ändern sollte. Es ist die gleiche Leier wie letztes Jahr: Real ist die Übermannschaft, immer noch heiß, hat das Selbstvertrauen von drei Titeln in vier Jahren und mit Cristiano Ronaldo den Verrücktesten der Verrückten in ihren Reihen. Durch die Gruppenphase werden sie sich irgendwie durchwürgen, aber im Frühjahr geht's ab. Die schaffen das wieder. Punkt.
Jochen Tittmar: Ich habe jetzt keinen anderen klaren Favoriten parat, glaube aber nicht daran, dass plötzlich eine Mannschaft drei Mal in Folge die CL gewinnt, nachdem zuvor jahrelang niemandem auch nur die Titelverteidigung glückte. Real wird auf jeden Fall ein gewichtiges Wörtchen um den Titel mitreden und ist derzeit wohl die beste europäische Mannschaft. Einen dritten Titel in Serie sehe ich aber nicht.
Nino Duit: In der absoluten Spitze des europäischen Fußballs kommt es oft auf kleine Kleinigkeiten an: Auf Verletzungen, auf Schiedsrichter-Entscheidungen, auf Top-Spieler, die in entscheidenden Spielen in Top-Form sind, oder einfach auf Spielglück. Genau deshalb ist es seit Einführung der Champions League bis zur vergangenen Saison auch keinem Verein gelungen, den Titel zu verteidigen. Dass Real dies geschafft hat, ist eine monumentale Leistung. Noch einmal läuft aber nicht alles für Real.
Stefan Petri: Nein. Real im Vergleich zum letzten Jahr personell nicht abgebaut, Spieler wie Isco oder Asensio sind aus dem Schatten der Etablierten getreten. Insofern würde ich keinem anderem Team eine bessere Siegchance attestieren. Aber man darf nicht vergessen, dass die Madrilenen im letzten Jahr nicht nur sehr gut gespielt haben, sondern darüber hinaus auch das nötige Glück auf ihrer Seite hatten, z.B. gegen die Bayern. Es braucht nicht viel, dann ist dieses Glück plötzlich den Gegnern hold: Aluminium hier, Abseits da - und plötzlich ist man raus und weiß nicht warum. Barcelona hat unter der Ägide Guardiolas ja auch nicht jedes Jahr gewonnen.