Ablösesumme als Rucksack für Gareth Bale
Bale hat bereits seit seiner Ankunft im Sommer 2013 von Tottenham Hotspur mit der öffentlichen Meinung zu kämpfen. Die Ablösesumme von 101 Millionen Euro beeinträchtigte die Wahrnehmung von und die Erwartungen an Bales Leistungen immens.
Ja, Bale war Teil des gefeierten BBC-Trios. Er war jedoch immer der erste, über den bei durchwachsenen Auftritten herbe Kritik hereinbrach.
Dabei sorgte der Waliser in den fünf Jahren Real immer wieder für Highlights. In seinem ersten Jahr erzielte er im Copa-del-Rey-Finale gegen den FC Barcelona und im Champions-League-Finale gegen Atletico Madrid jeweils den entscheidenden Treffer - jeweils als Produkt seiner Explosivität.
Zwei Jahre später bereitete er beim nächsten Königsklassen-Triumph, erneut gegen Atletico, einen Treffer von Sergio Ramos vor und verwandelte später im Elfmeterschießen sicher.
Die Statistiken bei Real Madrid sprechen für Gareth Bale
Auch die nackten Zahlen sind vernünftig: In LaLiga erzielte Bale in 123 Partien immerhin 66 Tore, in der Champions League traf er elfmal in 43 Spielen. Selbst in der aktuellen Saison, in der der 28-Jährige schärfer denn je in der Kritik steht, sind es zwölf Treffer und vier Assists in 23 Ligaspielen.
Doch es sind eben nicht die Highlights und die nackten Zahlen, weswegen Bale in Madrid nie Everybody's Darling wurde.
Auch nach fünf Jahren ist die Integration des Flügelflitzers nicht gelungen. Er ist zurückhaltend, spricht die Sprache nach wie vor nicht, wirkt im Teamgefüge häufig isoliert. Die Fans im Santiago Bernabeu wurden ebenfalls nie richtig warm mit der Nummer 11. Auswärts lieferte Bale meist besser ab als auf heimischem Rasen.
Gareth Bale: Statistiken in der Saison 2017/2018 für Real Madrid
Wettbewerb | Einsätze | Tore | Asssits |
Insgesamt | 34 | 15 | 8 |
LaLiga | 23 | 12 | 4 |
Champions League | 5 | 1 | 2 |
FIFA Klub-WM | 2 | 1 | 0 |
Copa del Rey | 2 | 1 | 1 |
UEFA Supercup | 1 | 0 | 1 |
Supercopa | 1 | 0 | 0 |
Gareth Bale immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen
Dazu warfen ihn immer dann, wenn er sich seiner absoluten Galaform näherte, Verletzungen zurück. Bales Krankenakte führt alleine in dieser Saison bereits drei Einträge, die ihn 14 Pflichtspiele kosteten. Zuletzt gab er zu, er hätte Blessuren in der Vergangenheit besser auskurieren sollen, anstatt unter Schmerzmitteleinfluss zu früh wieder auf den Rasen zurückzukehren und so erstens seine Gesundung und zweitens seinen Ruf als Fußballer aufgrund durchwachsener Leistungen zu gefährden.
Mittlerweile ist Bale in der Rangordnung zurückgefallen. Zidane bevorzugt mit Isco meist einen vierten Aufbauspieler, anstatt auf klare Flügelstürmer zu setzen. Das tat er im Hinspiel gegen den FC Bayern zwar auf dem Papier, doch er gab Vazquez den Vorzug. Und als Einwechselspieler brachte er Asensio, nicht Bale.