FC Bayern: Überdenkt Kahn jetzt seine (Transfer-)Strategie?
Das Vorhaben ist laut kicker klar. Die Bayern-Führung um Oliver Kahn plane, den Klub Richtung Verkäufer- bzw. Ausbildungsverein zu entwickeln. Heißt: bevorzugt junge Profis im Alter zwischen 20 und 22 Jahren zu verpflichten, um sie zwei, drei oder vier Jahre später gewinnbringend mittels hoher Ausstiegsklauseln an zahlungskräftige Käufer weiterzugeben.
Doch ist das wirklich mit dem Selbstverständnis zu vereinbaren, dass der Klub jedes Jahr um den Gewinn der Champions League mitspielen muss? Interessant: Vor ein paar Jahren standen die Münchner schon einmal an einer ähnlichen Weggabelung. In der Saison 2006/2007 landete der FCB nur auf einem extrem enttäuschenden Platz vier - und die Bosse reagierten.
Mit einer zuvor noch nie dagewesenen Transferoffensive gingen die Bayern auf Shopping-Tour, verstärkten sich mit viel Geld u.a. mit Luca Toni, Frank Ribery, Miroslav Klose und dem aus Brasilien zurückgeholten Ze Roberto.
Kahn gelassen: "Werden nicht in Tränen ausbrechen"
Wie entscheidet sich Kahn jetzt? Für einen Schritt zurück - sprich: weniger Ausgaben und Spieler, die in ihrer Entwicklung durchaus auch mal Rückschläge erleben? Oder konzentriert er sich doch eher auf gestandene Profis, mit denen die Wahrscheinlichkeit auf einen internationalen Titel womöglich höher ist?
"Wir sind jetzt hier im Viertelfinale der Champions League ausgeschieden, vollkommen richtig. Deswegen werden wir jetzt aber nicht in Tränen ausbrechen", sagte Kahn relativ gelassen nach dem Viertelfinal-Aus. "Wenn wir uns vielleicht heute einen Vorwurf machen können, dann dass wir die ein oder andere Torchance nicht genutzt haben und dass wir die ein oder andere Chance noch mehr herausgearbeitet hätten. Aber hätte, hätte, Fahrradkette. Es sollte eben nicht sein."
Worte, die nicht unbedingt darauf schließen lassen, künftig mit voller (Transfer-)Macht zurückschlagen zu wollen...